Walvis Bay, Namibia, von Brenda Bravenboer und Joseph Madisia
Illustriert durch Joseph 'Joe' Madisia und zusammengestellt durch Brenda Bravenboer, erschien dieser einfache ortskundliche Bildband um 1994 im Gamsberg-Macmillan-Verlag.
Ich fuhr in Richtung Süden, ungefähr in der Mitte des Landes, von der nördlichen und südlichen Grenze Namibias gleich weit entfernt, über eine Küstenstraße nach Walvis Bay. Als ich die Swakop-Brücke überquerte, fiel mir auf, daß sich die Landschaft jäh änderte - zu meiner Rechten glänzten die Wogen der See, zu meiner Linken erstreckte sich das endlos erscheinende Dünenmeer der Namib. Meine Gedanken wanderten in die Ferne, in die Vergangenheit. Wie muß die Küste wohl einstmals ausgesehen haben, als sie noch unberührt war? Wie trostlos sie wohl auf vorbeifahrende Matrosen gewirkt haben muß, ohne das geringste Zeichen von Leben, ein Nichts aus Wüstensand. Der wandernde Dünengürtel verläuft in einem schmalen 500 Kilometer langen Band entlang der Küste. Die ersten Dünen befinden sich bei Elisabeth Bay im Süden. Sie setzen sich fort bis an den Swakop, der ihnen plötzlich Einhalt gebietet. Bei genauerer Betrachtung dieser scheinbar toten, trockenen Weite werden Sie feststellen, daß sie voller Leben ist. Insekten, Reptilien und andere Lebewesen tummeln sich im Sonnenlicht. In der Nähe von Walvis Bay landeinwärts inmitten der Dünenlandschaft lebt der nomadische Stamm der Topnaars. Sie zählen zu den ältesten Bewohnern der Namib und ziehen mit ihren kleinen Ziegen- und Eselherden durch die Wüste. Sie ernähren sich von der Narra-Pflanze. Diese wundersame Wüstenpflanze wächst unentwegt weiter, auch wenn der Wind ihren Stamm mit Sand verschüttet, gelingt es ihr immer wieder, die Oberhand zu gewinnen und ihren dornigen Schleier auf den Dünen auszubreiten. Die ausgereifte Frucht ist beige gefärbt, süßlich und wohlschmeckend - und sehr nahrhaft. Während der Hauptreifezeit tragen die Narra-Sträucher unzählige Früchte, die von den Topnaars geerntet und für den Winter aufbewahrt werden. Hier am Rande der Wüste scheint immer die Sonne, außer in den frühen Morgenstunden, wenn sich der Nebel entlang der Küste ausbreitet. Etwa die Hälfte des Jahres ist die Küste in Nebel gehüllt. Gelegentlich kommt es zu leichten Schauern über der Wüste, mit Niederschlagsmengen von einem bis zwei Millimeter. Im Winter weht der der warme Ostwind, immer dann wenn im Inland die Temperaturen unter den Nullpunkt sinken. An der Küste ist es dann sehr warm, allerdings können die Sandstürme mitunter unangenehm werden. Diese Wetterverhältnisse halten oft tagelang an. Manchmal werden die Verkehrswege und Fernverbindungen durch die Stürme unterbrochen. Auch die Gärten werden in Mitleidenschaft gezogen. Bei Nebel gibt es keine Sandstürme und bei Sandstürmen keinen Nebel. Ein Lebensgefühl, an das man sich erst gewöhnen muß. [...]
Dies ist ein Auszug aus dem Bildband: Walvis Bay, Namibia, von Brenda Bravenboer und Joseph Madisia.
Titel: Walvis Bay, Namibia
Autoren: Brenda Bravenboer
Illustrationen: Joseph 'Joe' Madisia
Verlag: Gamsberg Macmillan Publisher
Windhoek, Namibia 1994
ISBN 0868488941 / ISBN 0-86848-894-1
Kartoneinband, 30 x 21 cm, 55 Seiten, zahlreiche Farbfotos und sw-Illustrationen
Bravenboer, Brenda und Madisia, Joseph im Namibiana-Buchangebot
Ondjamba und sein großer Freund: Eine Geschichte aus der Wüste Namibias
Der Elefant Ondjamba und sein großer Freund: ein ansprechend und wertig gemachtes Namibia-Kinderbuch.
The first 100 years of State Railways in Namibia
This comprehensive and rare book surveys Namibia's railway history over the past 100 years before 1997.
History of the Namibian Road Sector
This an impressive, most interesting documentation of history and developement of the Namibian road sector.
Karakul. Gift from the Arid Land Namibia 1907 - 2007
This magnificent book, Gift from the Arid Land, introduces to history of the Karakul industry in Namibia (1907-2007).
Walvis Bay, Namibia (deutsche Ausgabe)
Die Ortsgeschichte und landeskundliche Besonderheiten Walvis Bays in Namibia, die ist die deutsche Ausgabe.