Unter dem Kalanderbaum oder Das Erwachen des Saul Barnard, von Dalene Matthee

Unter dem Kalanderbaum oder Das Erwachen des Saul Barnard, Gebundene Ausgabe Nebel Verlag, Erlangen, o. J. (ca. 1985).

Unter dem Kalanderbaum oder Das Erwachen des Saul Barnard, Gebundene Ausgabe Nebel Verlag, Erlangen, o. J. (ca. 1985).

Karte des Knysna-Waldgebietes, in dem Dalene Matthees Roman, Unter dem Kalanderbaum oder Das Erwachen des Saul Barnard, angelegt ist.

Karte des Knysna-Waldgebietes, in dem Dalene Matthees Roman, Unter dem Kalanderbaum oder Das Erwachen des Saul Barnard, angelegt ist.

»Der Wald von Knysna ist wie ein Mensch, der spricht, dessen Sprache man aber nicht versteht. Man hört ihn, man sieht ihn, man berührt ihn, man sieht die Zeichen, die er gibt, aber man weiß nicht, was er sagt.«, schrieb Dalene Matthee, Autorin des aus dem Afrikaansen übersetzen Romans "Unter dem Kalanderbaum oder Das Erwachen des Saul Barnard".

Dalene Matthee  

Aus dem Klappentext:

Im Hafen liegt die Pictor vor Anker. An der Reling steht ein junger Mann, der sein Land verlassen will — sein Land und die Frau, die er liebt, aber nicht lieben darf. Der Mann ist Saul Barnard, Sohn armer burischer Holzfäller, der es durch harte Arbeit zu einigem Wohlstand gebracht hat. Kurz bevor das Schiff ausläuft, bringt ein Bote die Nachricht, die ihn seinen Entschluß noch einmal überdenken läßt: Fred Terblans, so heißt es, will Oupoot erschießen — Oupoot, den größten Elefanten des Waldes, für Saul, seitdem er denken kann, der König des Dschungels. Terblans ist Elfenbeinräuber. Vor ihm soll Oupoot nicht in die Knie sinken. Noch einmal geht Saul Barnard in die Wälder seiner Jugend, und eine unheimliche Jagd nimmt ihren Lauf. Die Wälder. Dunkelgrüne Gewölbe, aus denen der Nebel steigt, durchschnitten von reißenden Wildbächen und tiefgründigen Schluchten. Aus Farnkrautdschungeln tönt der Ruf des Blauböckchens, im Laubdach keckert ein Lori. Die gottverlassene Landschaft Knysna in der südafrikanischen Kap-Provinz ist seit jeher Holzland: Seit Generationen haben die bibelfesten Nachfahren holländischer Siedler geschlagen, was die Händler an der Küste von ihnen verlangten: Bauholz, Möbelholz, später auch Schwellenholz für die Eisenbahn; Holz vom Assegai, Holz vom Kalander... Jetzt, Ausgang des 19. Jahrhunderts, ist der Bedarf so groß wie nie. Saul hat es früh erkannt: Die Wege seiner Vorfahren führen in die Irre. Sie roden schneller, als junge Bäume nachwachsen können; was bleibt, ist »Krüppelbusch«, wertlose Ode, preisgegeben der Erosion und der Versteppung. Immer weiter müssen ie Holzfäller ziehen, um gutes Holz zu finden. Saul hat erlebt, wie der Goldrausch über das Waldland hereinbrach und Tausende marodierender Glücksritter hackten und schlugen, was die Holzfäller stehengelassen hatten. Wer kein Gold findet, wer vom Holzfällen nicht mehr leben kann, jagt Elefanten - ein Teufelskreis, aus dem es nur einen Ausweg gibt: Die Menschen müssen wieder lernen, mit der Natur statt gegen sie zu leben.

Aus dem ersten Kapitel:

Kurz nach Sonnenaufgang erreicht er den Waldrand und findet mühelos die winzige Holzhütte, die er sucht. Er klopft, wartet. Ein alter Farbiger öffnet und starrt ihn entgeistert an. »Baas Saul?« Tausend Fragen blitzen in seinen Augen. »Ich möchte mir das Gewehr ausleihen, Maska.« »Das Gewehr?« fragt der Alte argwöhnisch. »Wozu?« »Weil ich nicht will, daß Terblans Oupoot erschießt. Wenn er erschossen werden muß, werde ich selbst es tun.« Etwas wie Panik verleiht dem Blick von Maskas kleinen, schwarzen Augen eine gewisse Wildheit. »Sie? Sie ihn erschießen?« »Ja, Maska, ich!« »Nein!« Es ist ein Schrei um Erbarmen; er streckt die Hände aus und schüttelt den Kopf. »Nicht Sie. Bitte, Baas Saul ...« »Leih mir das Gewehr!« »Aber ich habe nur zwei Kugeln!« Der Alte scheint Hoffnung zu schöpfen. »Kein Mensch in diesem Wald wird Ihnen auch nur eine einzige Kugel dazugeben. Sie werden Ihnen nicht helfen, Baas Saul.« »Zwei Patronen genügen. Hast du Pulver?« »Das Leben der Reichen hat Ihnen, scheint's, das Hirn erweicht!« Plötzlich ist Maska wütend. »Sie vergessen wohl, daß Oupoot Oupoot ist! Daß die Klugheit aller Elefanten ...« Bestürzt hält er inne. In seiner Verzweiflung hat er den verbotenen Namen benutzt und versucht nun rasch, sich zu berichtigen: »... daß die Klugheit aller Grootvoete zusammen in seinem Schädel steckt! Überlassen Sie es Fred Terblans, ihn zu erschießen, und geben Sie Ruhe!« »Gib mir das Gewehr! Fred Terblans wird ihn nicht erschießen.« »Baas Saul ...« Der Alte verlegt sich aufs Bitten. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Unter dem Kalanderbaum oder Das Erwachen des Saul Barnard, von Dalene Matthee.

Unter dem Kalanderbaum oder Das Erwachen des Saul Barnard
Autorin: Dalene Matthee
Genre: Südafrika-Roman
Übersetzung: Gisela Stege
Verlag: Nebel Verlag
Erlangen, o. J. (ca. 1985)
ISBN: keine
Originalkarton, Original-Schutzumschlag, 15 x 22 cm, 320 Seiten

Matthee, Dalene im Namibiana-Buchangebot

Unter dem Kalanderbaum oder Das Erwachen des Saul Barnard

Unter dem Kalanderbaum oder Das Erwachen des Saul Barnard

Der noch in den 1980er Jahren weltbekannte, heute fast vergessene Südafrika-Roman "Unter dem Kalanderbaum oder Das Erwachen des Saul Barnard" ist in der Waldlandschaft Knysna der Kap-Provinz angelegt.

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