Namibia: Naturraum und Kolonialzeit in Südwestafrika, von Friedrich Köthe und Roland Richter

Namibia: Naturraum und Kolonialzeit in Südwestafrika, von Friedrich Köthe und Roland Richter. Tecklenborg Verlag. Steinfurt, 2003. ISBN 9783934427341 / ISBN 978-3-934427-34-1

Namibia: Naturraum und Kolonialzeit in Südwestafrika, von Friedrich Köthe und Roland Richter. Tecklenborg Verlag. Steinfurt, 2003. ISBN 9783934427341 / ISBN 978-3-934427-34-1

Fotografien von Roland Richter im Bildband Namibia: Naturraum und Kolonialzeit in Südwestafrika (Text: Friedrich Köthe) ISBN 3934427340 / ISBN 3-934427-34-0

Fotografien von Roland Richter im Bildband Namibia: Naturraum und Kolonialzeit in Südwestafrika (Text: Friedrich Köthe) ISBN 3934427340 / ISBN 3-934427-34-0

Mit einer Größe von 824292 km ist Namibia fast so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen; über tausend Kilometer lang ist seine Atlantikküste zwischen dem 17. und dem 29. südlichen Breitengrad und ebenso lang ist die Wüste Namib, die als schmaler, bis zu hundert Kilometer breiter Streifen eine Barriere legt zwischen dem Meer und dem Hochland. Friedrich Köthe und Roland Richter steigen in ihrem Bildband Namibia: Naturraum und Kolonialzeit in Südwestafrika in landeskundliche Themen ein.

Friedrich Köthe  

Kies, Geröll, seltener auch Sand sind die vorherrschenden Landschaftsformen der Namib; Inselberge und abgeschliffene Granitkuppen sind Landmarken in der monotonen Wüstenebene, lichte Galeriewälder mäandern durch diese Mondlandschaft als Begleiter trocken liegender Flüsse, der Riviere. Die Namib sei die älteste Wüste der Welt, wird oft behauptet. Jedenfalls ist sie so alt, dass es keine Spuren menschlichen Lebens in ihr gibt. Felszeichnungen wie in der Sahara, Zeugnisse fruchtbarerer Epochen, wurden in der Namib nicht gefunden. Jene Pflanzen und Tiere, die hier überleben, tun dies alle mittels ausgefeilter Anpassungsmechanismen: Sie stellen sich kopfüber in den Feuchtigkeit bringenden Westwind wie der Tenebrio-Käfer; sie vegetieren verdorrt und halbtot vor sich hin wie die Flechten, bis ein erfrischender Regentropfen sie zum Leben und zu farbenprächtiger Schönheit erweckt; sie saugen Wasser auf nach einem Regenschauer und speichern es in ihrem Gewebe, um jahrelang davon zu zehren wie der filigrane Köcherbaum; sie entwickeln sich zu perfekten Feuchtigkeitsextraktionsanlagen wie die Oryx-Antilope, deren Verdauungsorgane wie die des Dromedars nur einen Zweck kennen: der Nahrung auch noch das letzte Tröpfchen Wasser zu entziehen. Oder sie laben sich an den Nebeltröpfchen, die der Wind von der Küste manchmal weit landeinwärts über die Namib treibt. Die absonderlichste und wohl hässlichste Pflanze Namibias, Welwitschia Mirabilis, hält sich durch solche Tricks über Wasser und wird angeblich über tausend Jahre alt.

Das Hochland Namibias

Schroffer wachsen die Gebirge der großen Randstufe aus den Sand- und Kiesebenen am Ostrand der Namib; Schluchten zerfurchen das abgeschliffene Gestein des Sockels, kühne Passstraßen mäandern in scharfer Steigung hinauf ins Herzland Namibias. Die Randstufe ist Teil des südafrikanischen Great Escarpment, das im Zuge tektonischer Hebungen und Senkungen vor etwa 500 Millionen Jahren im südlichen Afrika entstand und durch die Erosion seine heutige Gestalt erhielt. Bis auf 2000 m steigen die Gipfel der Randstufe; das Hochland dahinter zieht sich mit Höhen zwischen 1400 und 1700 m nach Osten und senkt sich kaum merklich zum Becken der Kalahari, die ihre sandigen Böden wie einen Halbmond um Namibias Kernland legt. Im Hochland liegen die wichtigsten Städte, die Kapitale Windhoek, die Farmerstädtchen Okahandja, Otjiwarongo und Grootfontein im Norden, Rehoboth, Mariental und Keetmanshoop im Süden. Viehwirtschaft ist das traditionelle Standbein, auch wenn es gelegentlich schwer zu verstehen ist, wie das funktionieren kann. Denn im Süden fällt Regen so spärlich, dass Schafe und Rinder buchstäblich Wüste abweiden. Im Norden hingegen ist der Regengott verschwenderischer mit seinen Gaben, so dass die sonst überall vorherrschenden, zähen Akazien von den eleganten Mopanebäumen, von falschem Mahagoni und Marula Konkurrenz bekommen.

Zäune und Farmer in Namibia

Der erste Eindruck vom namibischen Hochland wird von Zäunen beschirmt. Sie begleiten jede Pad, also Straße, links und rechts und auf Hunderte von Kilometern. Sie umzäunen riesige Areale, in denen nichts ist außer Dornbüschen und nach der Regenzeit silbrigem, elfenzarten Gras. Sie halten das Zuchtvieh auf den Weiden und schützen es vor Raubtieren. In gewisser Weise sind sie aber auch ein Fluch, denn sie verhindern, dass die kargen, empfindlichen Böden so genutzt werden, wie es vor der Kolonisation die einheimischen Völker der Nama und Herero Jahrhunderte lang praktiziert hatten: Sie zogen mit ihren Herden von Weide zu Weide und ließen den abgefressenen Böden Zeit, sich zu erholen. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Namibia: Naturraum und Kolonialzeit in Südwestafrika, von Friedrich Köthe und Roland Richter.

Titel: Namibia
Untertitel: Naturraum und Kolonialzeit in Südwestafrika
Autor: Friedrich Köthe
Fotograf: Roland Richter
Genre: Bildband
Verlag: Tecklenborg Verlag
Steinfurt, 2003
ISBN 3934427340 / ISBN 3-934427-34-0
ISBN 9783934427341 / ISBN 978-3-934427-34-1
Leineneinband mit Schutzumschlag, 30 x 24 cm, 168 Seiten, 216 Farbfotos

Köthe, Friedrich und Richter, Roland im Namibiana-Buchangebot

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