Mystisches vom Nil bis zum Kap. Afrika auf abenteuerlichen Wegen, von Harald Stöber

Mystisches vom Nil bis zum Kap. Afrika auf abenteuerlichen Wegen, von Harald Stöber.

Mystisches vom Nil bis zum Kap. Afrika auf abenteuerlichen Wegen, von Harald Stöber.

Der politische und gesellschaftliche Reisebericht ‚Mystisches vom Nil bis zum Kap. Afrika auf abenteuerlichen Wegen’ von Harald Stöber, zeichnet ein Bild von brutalem Machtstreben, hemmungslosem Lügen und reflexartiger Schönfärberei.

Harald Stöber  

Als mir die Aufgabe zufiel, mich für einige Jahre nach Afrika zu begeben, um dort live einen großen Teil dieses riesigen Kontinents zu studieren, war die Freude übergroß, und ich verspürte Dankbarkeit für das mir erwiesene Vertrauen. Dabei sollte die Politik zunächst nicht dominieren, denn wie viele Bücher dieser Art - akzeptable und zu verwerfende - gibt es nicht schon! Der Mensch als Individuum - zum afrikanischen Kontinent gehörend wie die Zapfen zum Nadelbaum - sollte meine Gedanken leiten. Wie sich jedoch schnell zeigte, lassen sich speziell in Afrika Mensch und Politik partout nicht voneinander trennen; denn allzu sehr wirken hier gefährliche Ideen - leere ideologische Phrasen - auf die Menschen ein, die diesem brutalen Druck meist nicht gewachsen sind und so zu hilflosen Opfern werden. Die Kombination von Mensch und Politik ergab sich also zwangsläufig, zumal ich - zusammen mit meiner tapferen Frau - in Afrika quasi zu Hause war und als akkreditierter Freier Journalist meinen Verstand stets am Puls des Geschehens hatte. Schließlich begann ich mitzufühlen und manchmal auch mitzuleiden, so dass sich in meinen Texten naturgemäß nicht nur kühler Sachverstand niederschlug; denn wer kann schon emotionslos schreiben, wenn man ständig die lodernden Flammen brennender Menschen vor Augen hat! Hier sind viele moralische Verbrecher - Europäer wie Afrikaner - am Werke, die nichts unversucht lassen, mit allen nur denkbaren Mitteln politisches Terrain zu erobern. Da werden je nach Bedarf auch Vorzeichen einfach umgedreht, und es wird derart gelogen, dass sich jene Akteure häufig selbst nicht mehr in ihrem Gestrüpp zurechtfinden. Die allein befreiende Wahrheit spielt in der Regel - wenn überhaupt - nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Als mir diese Erkenntnis nach drei Jahren „Afrikastudium" zu Bewusstsein gekommen war, konnte das Motto von Mystisches vom Nil bis zum Kap. Afrika auf abenteuerlichen Wegen nur heißen: „Die Wahrheit macht frei", und zwar der Menschen in Afrika zuliebe, deren meist stille Rufe nach Frieden kaum eine Chance haben, gehört und ernstgenommen zu werden. Beim Abfassen der Texte bediente ich mich einer Sprache, die an Deutlichkeit kaum etwas zu wünschen übrig lässt, auf jeden Fall ist sie frei von ideologischem Geschwätz. Wenn man dennoch glaubt, mir vorhalten zu müssen, ich sei einseitig oder tendenziös, empfehle ich Africa live, und zwar jahrelang dort, wo Afrika wirklich ist - weit weg von Sheraton-Hotels, Konferenzsälen und abgeschirmten Villen. Nur so und schon gar nicht von europäischen Schreibtischen aus vermag man den Dingen hier auf die Spur zu kommen, lernt Afrika kennen, wie es leibt und lebt. Nicht zuletzt deshalb verfasste ich beide „Mosaica Africana" in afrikanischer Umgebung, schrieb live, so dass ein Stück erlebte Zeitgeschichte zu Papier kam, deren Dramatik tatsächlich nur an Ort und Stelle zu erfassen ist.

Und so erhielten wir über einen Zeitraum von drei Jahren zahllose Informationen und Eindrücke in nicht weniger als zwanzig Ländern beziehungsweise an 200 verschiedenen Orten - von Kairo über Kapstadt bis nach Mauritius - und bewältigten stolze 45.000 Afrikakilometer ausschließlich mit lokalen Verkehrsmitteln; hinzu kamen noch 80.000 Flugkilometer. Dass wir diese stets von einer wahren Flut interessanter Eindrücke begleiteten Strapazen allesamt schadlos überstanden haben, muss wohl so etwas wie Fügung gewesen sein, für die wir zutiefst dankbar sind. Auf dem europäischen Kontinent überragt er sie alle: der greise Eiferer Trevor Huddieston, der sich nicht scheute, sich im erzbischöflichen Talar neben den Führer der Kommunistischen Partei zu stellen, um mit ihm die geballte Faust zum sozialistischen Kampfesgruß hochzustrecken. „Der Endkampf steht noch bevor!", rief der Vater der weltweit agierenden Anti-Apartheidsbewegungen seinen ANC-Freunden zu, ungeachtet der Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt die gesamte Apartheidsgesetzgebung bereits abgeschafft war. […]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Mystisches vom Nil bis zum Kap. Afrika auf abenteuerlichen Wegen, von Harald Stöber.

Buchtitel: Mystisches vom Nil bis zum Kap
Untertitel: Afrika auf abenteuerlichen Wegen
Autor: Harald Stöber
Verlag: Engelsdorfer Verlag
Leipzig, 2011
ISBN 9783862685073 / ISBN 978-3-86268-507-3
Broschur, 15x21 cm, 263 Seiten, zahlreiche sw- und Farbfotos

Stöber, Harald im Namibiana-Buchangebot

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