Jagdgeschichten und Jägerlatein. Was ein Südwester Farmer erlebte, von Fritz Metzger

Jagdgeschichten und Jägerlatein. Was ein Südwester Farmer erlebte, von Fritz Metzger. Kuiseb-Verlag. Windhoek, Namibia 1998. ISBN 991670335 / ISBN 9916-703-3-5

Jagdgeschichten und Jägerlatein. Was ein Südwester Farmer erlebte, von Fritz Metzger. Kuiseb-Verlag. Windhoek, Namibia 1998. ISBN 991670335 / ISBN 9916-703-3-5

Aus seinen Memoiren 'Jagdgeschichten und Jägerlatein. Was ein Südwester Farmer erlebte' ist dies ein Auszug aus dem Kapitel 'Jagd auf Okawijdombo'. Fritz Metzger berichtet darin über Ereignisse und Erlebnisse in den ausgehenden 1920er Jahren Südwestafrikas.

Fritz Metzger  

Zu Anfang der Winterzeit, wenn die Erntearbeiten zu Ende gingen, wurden Jagdtouren geplant und unternommen. So war es auch im Juli 1927. Die Farmen lagen noch weit verstreut, oft war eine ganze Tagesfahrt mit dem Ochsenwagen nötig, um den Nachbarn zu besuchen. Da die meisten Farmen noch nicht eingezäunt waren, konnte das Wild ungehindert wechseln. Unsere Farm lag zu jener Zeit am Rande der Besiedlung. Der ganze Nordosten bis zur Bechuanalandgrenze war Regierungsland. Es gab dort überall Wild in ungeahnten Mengen. Als besonderes Wildparadies galten Okawijdombo und Otjombindi, mit wasserhaltenden Kalkpfannen und Weißdornwäldern. Um diese bleibenden Wasserstellen sammelten sich über die Wintermonate alle nur denkbaren Wildarten, wie Elande, Gemsböcke, Kudus, Hartebeester (Kuhantilopen), Gnus, Wildschweine und natürlich auch Raubtiere, wie Leoparden, Geparden, Hyänen, Wilde Hunde und Schakale. Dieses Jagdparadies war auch unser Ziel. Um dort jagen zu dürfen, hatten wir einen Jagdschein besorgt mit einer zusätzlichen Erlaubnis, auch auf Regierungsland schießen zu dürfen. Ein Großwildjagdschein kostete seinerzeit £ 30.-und schloß mehrere Wildarten ein. Ob ein Permit voll ausgeschossen wurde oder nicht, wurde kaum nachgeprüft. Die Polizeipatrouillen wurden noch auf dem Kamelrücken bewältigt. Einmal im Monat sollte so eine Patrouille die Farmer besuchen, um sich etwaige Klagen anzuhören. Erstaunlich war es, daß wir von unseren Arbeitern schon Tage vorher erzählt bekamen, wo sich die Polizei befand und wann sie bei uns zu erwarten sei. Es gab noch kein Telephon, und diese Art der Nachrichtenübermittlung wurde "Buschpost" genannt. Für uns war es manchmal ein Rätsel, wie die Eingeborenen solche Entfernungen von Mund zu Mund überbrücken konnten. Nachdem wir den gesetzlichen Bestimmungen Genüge getan hatten, konnten wir uns der Jagdausrüstung zuwenden. Geplant war eine acht bis zehn Tage dauernde Jagdtour per Ochsenwagen. Der Ochsenwagen, der von 14 Ochsen gezogen wurde, diente als Transportmittel für unsere Kampierausrüstung, wie Eßwaren, Matratzen, Decken, Wasserfässer, Pökelbottich, Raubtierfallen, Beil und Spaten. Bemannt war der Ochsenwagen mit dem Ochsentreiber Hans und dem Tauleiter Daniel. Wir, die Jäger, meine Brüder Ernst und Philipp, unser Freund Fabri und ich bildeten die Vorhut zu Pferde, begleitet von den Spurtschnellen, den Buschmännern Kanjaukua und Kanjitschi und unsern beiden Jagdhunden. Um die Entfernung nach Okawijdombo an einem Tage zu schaffen, mußten wir schon vor Sonnenaufgang aufbrechen. In einem leichten Trab ging es der Sonne entgegen. Zuerst hatten wir einem Weg, den wir zum Holztransport benutzten, folgen können, der jedoch nur bis zur Farmgrenze führte. Von dort an folgten wir unseren berittenen Buschmännern, die zielstrebig die Richtung nach Okawijdombo einschlugen. Fünfzig Kilometer durch Busch und Steppe, ohne Weg und Steg. Schon bald konnten wir die ersten Wildherden sichten, doch wir wollten keine Zeit verlieren. Immer wieder mußten wir unsere jagdeifrigen Hunde abrufen. Ernst achtete streng darauf, daß das Wild nicht unnötig beunruhigt wurde. Erst mit zunehmender Hitze verloren die Hunde ihre Jagdlust und zogen sich zu dem langsam folgenden Wagen zurück, liefen im Schatten des Wagens, ohne viel von der Abkühlung, die der Schatten ihnen bringen sollte, zu haben. Aber schon bald hatten sie dazugelernt und rannten ein Stück voraus bis zu einem schattenspendenden Busch und warteten hier, bis wir wieder auf gleicher Höhe mit ihnen waren. Eine Unterhaltung zwischen uns Jägern wurde während des Rittes kaum geführt. [...]

Dies ist ein Auszug aus den Memoiren: Jagdgeschichten und Jägerlatein. Was ein Südwester Farmer erlebte, von Fritz Metzger.

Titel: Jagdgeschichten und Jägerlatein
Untertitel: Was ein Südwester Farmer erlebte
Autor: Fritz Metzger
Genre: Memoiren
Verlag: Kuiseb-Verlag
Windhoek, Namibia 1998
ISBN 991670335 / ISBN 9916-703-3-5
Broschur, 15 x 21 cm, 91 Seiten, etliche Federzeichnungen

Metzger, Fritz im Namibiana-Buchangebot

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