Im Auto quer durch Afrika, von Paul Graetz

Im Auto quer durch Afrika, von Paul Graetz. Klaus Hess Verlag. Göttingen, 2007. ISBN 9783933117359 / ISBN 978-3-933117-35-9

Im Auto quer durch Afrika, von Paul Graetz. Klaus Hess Verlag. Göttingen, 2007. ISBN 9783933117359 / ISBN 978-3-933117-35-9

Fotos von Paul Grätz' Expedition von 1907-1909. In: Im Auto quer durch Afrika (ISBN 978-3-933117-35-9)

Fotos von Paul Grätz' Expedition von 1907-1909. In: Im Auto quer durch Afrika (ISBN 978-3-933117-35-9)

Im Jahr 2007 erschien dieser attraktive Nachdruck des seltenen Werks 'Im Auto quer durch Afrika' im Klaus Hess Verlag. Das Original war im Jahr nach der erfolgreichen Beendigung der Expedition (1910) erschienen und beinhaltet neben zahlreichen schwarz-weiß Abbildungen, die Paul Graetz auf der zweijährigen Reise aufgenommen hatte, auch dessen detaillierte Reiseberichte, die von den schönen und den zahlreichen, höchst strapaziösen Erlebnissen auf der fast zehntausend Kilometer langen Strecke künden.

Paul Graetz  

Aus dem Vorwort von Paul Graetz:

So undurchführbar eine Fahrt mit dem Kraftwagen quer durch den schwarzen Erdteil von vornherein erscheinen mochte, so lag sie doch vollkommen im Bereich der Möglichkeit. Die falschen Anschauungen über die Beschaffenheit des Landes, welches in weiten Kreisen unseres Volkes durchweg als wild, unwegsam und unwirtlich gilt, liessen den Glauben an das Gelingen dieser neuesten Durchquerung Afrikas nur schwer aufkommen. Aber gerade diese falschen Anschauungen durch die Tat zu bekämpfen, war eine der Hauptaufgaben dieser Expedition, welche ihren Weg von Daressalam nach Swakopmund mitten durch unsere beiden grössten Kolonien nehmen sollte. Mein Plan, Afrika im Automobil zu durchqueren, entsprang der Absicht, das Automobil als Lasten- und Personentransportmittel in Afrika, speziell in Deutsch-Ostafrika, auf seine Verwendbarkeit im schwarzen Erdteil zu erproben und später dort einzuführen. Bekanntlich geschieht der Lastentransport in Deutsch-Ostafrika auf Negerköpfen, da seither keine Eisenbahnen nach dem Innern bestanden, und die Tsetsefliege mit ihrem tödlichen Stich den Transport der Güter nach dem Innern mit Last- oder Zugtieren vollkommen ausschliesst. Der nach meiner Anweisung eigens für diesen Zweck gebaute Kraftwagen mit einem 35 PS-Vierzylinder-Motor trug in seiner eigenartigen Konstruktion den seiner harrenden Anforderungen Rechnung. Vor allem galt es, den tiefsten Punkt des Wagens möglichst hoch zu legen. Es wurde dies erreicht durch die Wahl der Reifendimensionen 1120/120 und Unterlegen besonders starker Holzklötze unter die Federn. Der niedrigste Punkt des Chassis kam dadurch 35 cm über dem Erdboden zu liegen. In der mit einem amerikanischen Verdeck ausgestatteten Karosserie liessen sich durch Zurückklappen der Rücklehnen der Vordersitze zwei bequeme Lager herstellen. Das Innere des Wagens konnte durch ein Moskitonetz abgeschlossen werden. Unter den Hintersitzen war ein grosser Benzinbehälter für 250 Liter Benzin angebracht, auf dem ein das gesamte Reisegepäck fassender Blechkoffer ruhte. Der vordere Benzinkessel fasste 125 Liter. In dem Hohlraum der 4 Reservereifen am hinteren Wagen war eine Trommel zur Aufnahme von Proviant eingelassen. Bei der Verpflegung würde frisches Fleisch von Wildbret und Schlachtvieh die Hauptrolle spielen; überdies wurden Konserven mitgeführt, deren Bestand an den verschiedenen Plätzen im Innern ergänzt wurde. Die Kleidung sollte aus Khaki in Ostafrika und den nördlichen Teilen von Rhodesia, aus Kordstoff in der Kalahari und Deutsch-Südwestafrika bestehen. Die Bewaffnung bestand aus aptiertem Mauser-Modell 98, Doppelflinte, Browningpistole und Jagdmesser. Von der weiteren Ausrüstung seien hervorgehoben: Ein Zelt ohne Sonnensegel, besonders leicht konstruierte Bettstellen mit Schlafsäcken und Moskitonetzen, ein Tisch, Feldstühle, Feldmenage usw. An 24 Stationen der Strecke Daressalam-Swakopmund standen insgesamt rund 6000 Liter Benzin, über 200 Liter öl und 25 Gummireifen und 33 Schläuche in Bereitschaft. Der Weg sollte von Daressalam auf der seit Negergedenken bestehenden grossen Karawanenstrasse zunächst bis Tabora im Zentrum Deutsch-Ostafrikas führen, von Tabora nach Bismarckburg am Südende des Tanganjika, über die Stevensonroad nach Karonga am Njassa-See. Diesen sollte das Auto auf einem, von einem Dampfer ins Schlepptau genommenen Leichter passieren. Von Domira-Bay an der Südostküste des Sees sollte die Fahrt über das Gebirge nach Fort James-son und weiter nach Mwomboschi gehen, dem damaligen Endpunkt der Kap-Kairo-Bahn, dann bis nach Bulawayo, der Hauptstadt Rhodesias, von dort in genau südlicher Richtung nach Palapye-Road, durch die Kalahari nach Rietfontein-Nord in Deutsch-Südwestafrika, dessen Durchquerung über Gobabis, Windhuk, Otjimbingwe geplant war. Die Kosten der Expedition verdoppelten sich infolge unvorherzusehender Umstände, insbesondere durch die unverzeihliche Unbesonnenheit des Chauffeurs Neuberger, der die Expedition einen beinahe viermonatlichen Aufenthalt in Deutsch-Ostafrika zu danken hatte. Die Etappen mussten mehrfach verlegt bzw. erneuert werden. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Im Auto quer durch Afrika, von Paul Graetz.

Titel: Im Auto quer durch Afrika
Autor: Paul Graetz
Genre: Reisebericht
Nachdruck des im Verlag Braunbeck & Gutenberg erschienen Originals von 1910
Verlag: Klaus Hess Verlag
Göttingen, 2007
ISBN 9783933117359 / ISBN 978-3-933117-35-9
Kartoneinband, 16 x 24 cm, 357 Seiten, zahlreiche sw-Fotos

Graetz, Paul im Namibiana-Buchangebot

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