Herrschaft, Macht und Einfluß. Koloniale Interaktionen am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921, von Andreas Eckl

Herrschaft, Macht und Einfluß. Koloniale Interaktionen am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921. Autor: Andreas Eckl. Rüdiger Köppe Verlag. Köln, 2004. ISBN 3896453599 / ISBN 3-89645-359-9

Herrschaft, Macht und Einfluß. Koloniale Interaktionen am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921. Autor: Andreas Eckl. Rüdiger Köppe Verlag. Köln, 2004. ISBN 3896453599 / ISBN 3-89645-359-9

Bildauszug aus: Herrschaft, Macht und Einfluß. Koloniale Interaktionen am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921, von Andreas Eckl. Rüdiger Köppe Verlag. Köln, 2004. ISBN 9783896453594 / ISBN 978-3-89645-359-4

Bildauszug aus: Herrschaft, Macht und Einfluß. Koloniale Interaktionen am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921, von Andreas Eckl. Rüdiger Köppe Verlag. Köln, 2004. ISBN 9783896453594 / ISBN 978-3-89645-359-4

In der Einleitung zu Herrschaft, Macht und Einfluß. Koloniale Interaktionen am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921, von Andreas Eckl, wird die Fragestellung und Methode dieser Untersuchung vorgestellt.

Zu beiden Seiten des namibisch-angolanischen Grenzflusses Kavango liegt die nach dem Fluß benannte Kavango-Region. Bis auf den heutigen Tag ist sie die Heimat von fünf Bantu-Völkern, deren Siedlungen sich entlang des Flußlaufes erstrecken. In westöstlicher Richtung sind dies namentlich die Völker der Kwangali, der Mbunza, der Sambyu, der Gciriku und ganz im Osten, am Eingang zum Caprivi-Zipfel, das Volk der Mbukushu. Die erste seriöse Schätzung der Bevölkerungszahl stammt aus dem Jahre 1903 und beziffert die Anwohner des Flusses auf 7000 - 8000 Menschen. Die frühkoloniale Geschichte dieser Region im Zeitraum von 1891 bis 1921 und ihrer Bewohner ist Gegenstand dieser Arbeit. Traditionell regiert wurden sie von Herrschern, die den Titel eines Hompa (Kwangali bis Gciriku) bzw. Fumu (Mbukushu) führten und einer Herrscherdynastie entstammen mußten, die matrilinear fortgeführt wurde. Am 30. Dezember 1886 unterzeichneten Deutschland und Portugal ein bilaterales Abkommen um - wie es im Vertragswerk heißt - „gewisse Grenzen in Südafrika festzustellen, innerhalb deren einer jeden der beiden Mächte die Freiheit ihrer Aktion behufs stetiger Entwicklung der kolonisatorischen Tätigkeit gewährt werden soll" (Hangula 1993:58; vgl. auch ders. 1991:118-124). Zur gegenseitigen Abgrenzung der Einflußsphären im südlichen Afrika wurde der Mittellauf des Kavango auf einer Länge von ca. 430 km als Grenzfluß zwischen der Kolonie Portugiesisch-Angola und dem Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika (DSWA) festgelegt. Durch dieses Abkommen wurde der südliche Abschnitt der sich entlang beider Flußufer erstreckenden Kavango-Region Teil des deutschen Kolonialgebietes und fiel nach der Übergabe von DSWA an die südafrikanische Besatzungsmacht 1915 nominell in deren Machtbereich. Die Kavango-Bevölkerung, die von dem deutsch-portugiesischen Abkommen keine Kenntnis hatte, sollte die Folgen dieses Übereinkommens erst sehr viel später und nur ganz allmählich zu spüren bekommen. Ein Interesse der deutschen Kolonialadministration an der Region im Norden des Schutzgebietes entwickelte sich erst spät und nur ganz allmählich. Noch 1911, also 25 Jahre nach dem deutsch-portugiesischen Abkommen von 1886, notierte der damalige Kommandant der Schutztruppe in DSWA, Major Joachim Friedrich v. Heydebreck: „Der Okawango galt bisher als ein Märchenland. Nur Wenigen war es beschieden, ihn zu bereisen, und die Berichte dieser wenigen waren meist so widersprechend, daß es dem Unbeteiligten schwer war, ein klares Bild über die dortigen Verhältnisse zu gewinnen." Verantwortlich hierfür war vor allem die periphere Lage der Region und ihre naturräumlich bedingte Unzugänglichkeit. Schwierige Wege- und Wasserverhältnisse stellten zu Pferde berittene Expeditionen größeren Ausmaßes an den Kavango vor schwerwiegende logistische Probleme und waren für Reisen mit dem zur damaligen Zeit vorherrschenden Verkehrsmittel, dem Ochsenwagen, eine ernsthafte Gefahr. Neben dichtem Dornbusch und den über weite Stellen tiefsandigen Pfaden hatten alle Expeditionen, die sich von Süden dem Kavango näherten, das Problem der sogenannten Durststrecke zu überwinden: Eine je nach Weg zwischen und 180 Kilometer lange Strecke, auf der abgesehen von den sich während der Regenzeit sammelnden natürlichen Wasserreservoirs, den sogenannten Vleys, keine Wasserstelle vorhanden war. Zunächst als aussichtsreich eingeschätzte Versuche der deutschen Kolonialadministration, entlang der Zugangswege zum Kavango Brunnen zu bohren, blieben ohne Erfolg. Während Reisende in den trockenen Monaten, also außerhalb der von etwa Dezember bis April dauernden Regenzeit, mit akutem Wassermangel zu kämpfen hatten, verwandelten sich die tiefsandigen Wege während der Regenzeit in matschige, stellenweise unpassierbare Pfade, die in Kombination mit der Gefahr einer Malariainfektion eine Kavango-Expedition in den Monaten Mai bis November weder einfacher, noch gefahrloser gestalteten. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Herrschaft, Macht und Einfluß. Koloniale Interaktionen am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921, von Andreas Eckl.

Titel: Herrschaft, Macht und Einfluß
Untertitel: Koloniale Interaktionen am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921
Autor: Andreas E. Eckl
Reihe: History, Cultural Traditions and Innovations in Southern Africa, Band 20
Rüdiger Köppe Verlag
Köln, 2004
ISBN 3896453599 / ISBN 3-89645-359-9
ISBN 9783896453594 / ISBN 978-3-89645-359-4
Broschur, 16 x 24 cm, 436 Seiten, 1 Karte, 2 Skizzen, 29 s/w-Fotos, 2 Tabellen

Eckl, Andreas E. im Namibiana-Buchangebot

Herrschaft, Macht und Einfluß. Koloniale Interaktionen am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921

Herrschaft, Macht und Einfluß. Koloniale Interaktionen am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921

Herrschaft, Macht und Einfluß: Eine Studie über koloniale Interaktionen der Deutschen am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921.