Heiße Tage. Meine Erlebnisse im Kampf gegen die Hereros, von Conrad von Stülpnagel

Heiße Tage. Meine Erlebnisse im Kampf gegen die Hereros, von Conrad von Stülpnagel. Glanz & Gloria-Verlag. Windhoek, Namibia 2010. ISBN 9789994569984 / ISBN 978-99945-69-98-4

Heiße Tage. Meine Erlebnisse im Kampf gegen die Hereros, von Conrad von Stülpnagel. Glanz & Gloria-Verlag. Windhoek, Namibia 2010. ISBN 9789994569984 / ISBN 978-99945-69-98-4

Bildauszug aus der Neuveröffentlichung: Heiße Tage. Meine Erlebnisse im Kampf gegen die Hereros, von Conrad von Stülpnagel.

Bildauszug aus der Neuveröffentlichung: Heiße Tage. Meine Erlebnisse im Kampf gegen die Hereros, von Conrad von Stülpnagel.

Heiße Tage. Meine Erlebnisse im Kampf gegen die Hereros, von Conrad von Stülpnagel: Mitternacht schlägt die Uhr der Militärstation Outjo und donnernd grüßen die beiden Geschütze vor der Kaserne den Beginn des Jahres 1904.

Bernd Kroemer  

Keiner von uns, die damals dort zusammen waren, hat wohl geglaubt, daß in weniger als drei Wochen diese selben Geschütze im ernsten Kampf tätig sein würden. Das neue Jahr schien viel zu versprechen: Ein jeder sah frohen Auges und dankbaren Herzens Busch und Gras treiben und grünen. Das musste ein Weidefeld geben, wie seit Jahren nicht. Und doch lag ein Druck auf allen: Was ging da unten im Süden vor? Dienstlich war nichts bekannt geworden, aber die „Stori", dieser oft Wahres enthaltende, fast stets übertriebene Eingeborenen-Klatsch, wollte und wollte nicht schweigen. Es hieß, die Truppen im Süden litten außerordentlich unter Munition- und Proviantmangel, ja sie seien sogar gänzlich von den Bondelzwarts eingeschlossen. Uns nun war vor wenigen Tagen der Befehl gekommen, daß die zweite Feld-Kompagnie (Hauptmann Franke) in Omaruru mobil machen und sofort nach dem Süden marschieren solle. Der Soldat beneidete die glücklicheren Kameraden, den Menschen aber beschäftigte der sorgende Gedanke: Was wird daraus werden? Windhuk und Omaruru, letzteres im Herzen des Herero-Landes, waren nur noch sehr schwach besetzt, und hier in Outjo, zwischen Herero- und Ovambo-Land, stand die eine schwache Kompagnie. Nur etwa 70 weiße Unteroffiziere und Reiter war sie jetzt stark. Ende Januar kamen davon 40 - 50 Mann zur Entlassung und erst Anfang April sollten an deren Stelle Eingeborene eingestellt werden, die wohl frühestens nach 2-3 Jahren einigermaßen verlässliche Soldaten abgeben. Und selbst dann würde man erst abwarten müssen, wie sie sich im Kriege gegen ihre Stammesgenossen benehmen würden. Was sollte bei einem Ovambo-Krieg oder einem Aufstand der Hereros aus uns dann werden? Neujahr war vorüber, die Gäste, die sich zur Weihnachtsfeier eingefunden hatten, verließen einer nach dem andern den Ort, um wieder an die Arbeit zu gehen. Alles ging seinen gewohnten Gang, im Bezirk kam nicht das geringste vor, das auf einen allgemeinen, unmittelbar bevorstehenden Aufstand der Hereros hätte schließen lassen. Zwar liegt der Bezirk Outjo nördlich des Herero-Landes zwischen diesem und dem Ovambo-Land, immerhin lebten doch in ihm sowohl als auch bei der Station eine große Anzahl Eingeborener aller Rassen, die auch vielfach als Soldaten, Viehwächter und Arbeiter im Dienst der Truppe standen. Auch sie waren scheinbar ahnungslos. Es überraschte uns daher nicht wenig, daß am 12. Januar die Kompagnie heliographisch ersucht wurde, wenn irgend möglich eine Offiziers-Patrouille nach dem zum Bezirk Okahandja gehörenden Waterberg zu senden, da die Hereros in dieser Gegend verdächtig seien. Am 13. nachmittags sollte die Patrouille abreiten, aber schon am Vormittag kam ein neues Heliogramm vom Truppen-Kommando aus Windhuk: „Bei Osona (unweit Okahandja) haben sich 300 bewaffnete und berittene Hereros versammelt. Feindseligkeiten haben noch nicht begonnen." Das klang ernst. Hell blitzten die Augen, lebhaft flog Rede und Widerrede. [...] „Wie es dort steht, können wir ja gleich von der nächsten Heliographenstation erfahren, die liegt ja mitten zwischen den Banjoschen Werften bei Etaneno." Etwa eine Stunde verging, da hatten wir schon die Antwort aus Etaneno: „Hier alles ruhig, heut Nacht zwei Unter-Kapitäne abgereist, wahrscheinlich zu Banjo." Das klang friedlich. Es ist nichts Besonderes, daß der Unter-Kapitän zu seinem vielleicht 20-30 Kilometer entfernt wohnenden Kapitän reitet. Noch am Vormittag befahl der Bezirksamtmann, zugleich Hauptmann und Kompagnie-Chef der 4. Feld-Kompagnie, Kliefoth, für denselben Nachmittag den Abmarsch der Kompagnie in der Richtung auf Waterberg. Nun hieß es arbeiten. Das Schwerste war die Verteilung der Leute. Outjo mit seinem bedeutenden Proviant- und Munitions-Lager musste stark besetzt bleiben, wenn auch wohl niemand ernstlich daran dachte, daß der Ort selbst bedroht werden könnte. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Heiße Tage. Meine Erlebnisse im Kampf gegen die Hereros, von Conrad von Stülpnagel.

Titel: Heiße Tage
Untertitel: Meine Erlebnisse im Kampf gegen die Hereros
Autor: Conrad von Stülpnagel
Bearbeitung: Bernd Kroemer
Glanz & Gloria-Verlag
Windhoek, Namibia 2010
ISBN 9789994569984 / ISBN 978-99945-69-98-4
Broschur, 15 x 21 cm, 81 Seiten, 1 Karte, zahlreiche Abbildungen

von Stülpnagel, Conrad und Kroemer, Bernd im Namibiana-Buchangebot

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Heiße Tage. Meine Erlebnisse im Kampf gegen die Hereros erschien in Original im Jahr 1905.

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