Krieg zwischen Herero und Deutschen 1904-1907, von Werner Andreas Wienecke

Krieg zwischen Herero und Deutschen 1904-1907 von Werner Wienecke. Aus alten Tagen in Südwest, Band 28. Selbstverlag Walter Moritz. Werther, 2022. ISBN 9783754972304 / ISBN 978-3-75-497230-4

Krieg zwischen Herero und Deutschen 1904-1907 von Werner Wienecke. Aus alten Tagen in Südwest, Band 28. Selbstverlag Walter Moritz. Werther, 2022. ISBN 9783754972304 / ISBN 978-3-75-497230-4

Krieg zwischen Herero und Deutschen 1904-1907. Nach Forschungen von Werner Wienecke und Theo Sundermeier im Juli 1966 im Arminiuis Reservat, Namibia.

Der Befreiungskampf der Herero

Es gibt wohl kein Geschehen aus der deutschen Kolonialgeschichte, über das so viel geschrieben worden ist wie über den "Aufstand der Herero" im Jahre 1904. Dieser Begriff "Aufstand" ist ganz und gar von unserm deutschen Verständnis her geprägt. Die Herero selber sprechen von "Krieg" und meinen damit ihren "Befreiungskampf" gegen die kaiserliche Kolonialmacht. Schon daran wird deutlich, dass dieses Geschehen von der jeweiligen Seite recht unterschiedlich verstanden wird. Ich möchte hier nun nicht als Richter auftreten und darüber urteilen, wer in seiner jeweiligen Auffassung und Sichtweise recht hat und wer nicht. Ich möchte schlicht und einfach einen Beitrag liefern, indem ich einige Dinge nenne, die in den schriftlichen Überlieferungen der Deutschen (oder der Weißen) so kaum oder gar nicht genannt werden, sondern die aus der mündlichen Tradition der Herero stammen, wie ich sie selbst von ihnen gehört habe. Um diesen Befreiungskampf recht zu verstehen, müssen wir eine kurze Übersicht über die Geschichte vor allem im Blick auf die Mission stichwortartig geben. Das Land zwischen dem Oranje und dem Kunene/Okavango, der Namib und Kalahari, ist heute der 1990 selbständig gewordene Staat Namibia. Im 19. Jahrhundert sprach man vom Nama- und Damaraland, dann von Deutsch-Südwestafrika und nach dem 1. Weltkrieg nur von Südwestafrika, dem Mandatsgebiet, das von Südafrika verwaltet wurde. 1842 kamen auf Bitten des Namakapitäns Jonker Afrikaner die ersten Boten der Rheinischen Mission aus Wuppertal Barmen und schon 1844 kamen sie den Bitten der Herero nach, auch bei ihnen mit einer Missionsarbeit zu beginnen. Da es aber schon vor dem Kommen der Missionare ständig kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den rassisch und sprachlich völlig unterschiedlichen Stämmen der Nama und Herero gab, waren die Missionare zunächst um Frieden bemüht, was ihnen auch gelang. Aber schon bald brachen neue Kämpfe aus, so dass man überlegte, ob man diese Arbeit überhaupt weiterführen sollte. 1870 gelang es dann den Missionaren einen Frieden zwischen beiden Völkern zu vermitteln, der aber, weil es ein von beiden Seiten nicht glücklicher Kompromiss war, neue Gefahren in sich barg. Aus diesem Grund waren die Missionare der Meinung, dass nur eine europäische Schutzmacht es verhindern könnte, dass sich beide Völker gegenseitig umbringen. Man fragte zunächst in Kapstadt und England an, aber dort bestand kein Interesse an diesem Lande. England hat lediglich 1878 die Walfischbucht annektiert, die einzige Stelle an der über 1400 km langen Küste für einen brauchbaren Hafen. Und 1880 flammte der Krieg zwischen Nama und Herero auf Grund eines Missverständnisses wieder in vollem Umfang auf. Während es im südlichen Namaland schon eine ganze Reihe größerer christlicher Gemeinden gab, war die Zahl der Hererochristen in der Mitte des Landes trotz mehrerer Missionsstationen sehr klein. Ganz im Norden, im Ovamboland, hatte die Finnische Mission 1870 ihre Arbeit unter den Ovambostämmen begonnen. Dieses Gebiet hat später zu Deutsch-Südwestafrika gehört, ist aber niemals richtig kolonisiert worden, d.h. Weiße durften dort - außer den Missionaren - nicht siedeln. Im Nama- und Hereroland hat es eine Reihe von Händlern, Jägern und kleinen Bergbauunternehmen gegeben, die bei den jeweiligen örtlichen Häuptlingen um eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung gebeten hatten. Oft blieben sie nicht lange, sondern zogen weiter. Durch diese Händler kamen Waffen und Munition, aber auch Alkohol ins Land, was dem Frieden nicht gedient hat. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Krieg zwischen Herero und Deutschen 1904-1907 von Werner Wienecke.

Titel: Der Krieg zwischen Herero und Deutschen aus Sicht der Herero
Untertitel: Nach Forschungen von Werner Wienecke und Dr. Th. Sundermeier im Juli 1966 im Arminiuis Reservat in Namibia
Autor: Werner Andreas Wienecke
Reihe: Aus alten Tagen in Südwest, Band 28
Verlag: Selbstverlag Walter Moritz
Werther, 2022
ISBN 9783754972304 / ISBN 978-3-75-497230-4
Broschur, 15 x 21 cm, 112 Seiten, 36 sw-Abbildungen

Wienecke, Werner Andreas im Namibiana-Buchangebot

Der Krieg zwischen Herero und Deutschen aus Sicht der Herero

Der Krieg zwischen Herero und Deutschen aus Sicht der Herero

Krieg zwischen Herero und Deutschen aus Sicht der Herero. Nach Forschungen von Werner Andreas Wienecke und Dr. Theo Sundermeier1966 im Arminiuis-Reservat in Namibia.

Namibiana Nr. 12 (1993)

Namibiana Nr. 12 (1993)

Dies ist Nr. 12 der Reihe Namibiana aus 1993, einer Zeitschrift der Ethnologisch-Historischen Arbeitsgruppe der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft.