Dagmar Galin
Prof. Dr. phil. Dagmar Brocksien-Galin ist eine deutsch-französische Ethnologin und Schriftstellerin.
Als Dagmar Ruh kam die gebürtige Berlinerin im Jahr 1927 zur Welt. In den Nachkriegsjahren gehörte Sie zu den ersten Frauen, die an der Freien Universität Berlin Ethnologie, Indologie und vorkolumbische Amerikanistik studierten. Sie gilt als Mitbegründerin der studentischen Arbeitsvermittlung „Heinzelmännchen“, die zahlreichen Studenten kleine Arbeitsaufträge und Hilfsdienste in den entbehrungsreichen Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vermittelte. Dagmar Galin, die ihren Kommilitonen Edgar Pusch heiratete und bereits während des Studiums Mutter wurde, arbeitete nebenher als Assistentin im Berliner Völkerkundemuseum. Sie promovierte mit einer Arbeit über den Erstkontakt von Europäern und Polynesiern an der FU und zog 1961 nach Paris, wo Sie als Dozentin am Goethe-Institut Paris und später am Goethe-Institut Toulouse, dessen Direktorin sie werden sollte, tätig war. Darüber hinaus schrieb sie erfolgreich an die fünfundzwanzig Romane, Sach- und Jugendbücher, für die sie vier bedeutende französische Literaturpreise erhielt, und war als freiberufliche Journalistin für verschiedene Magazine und Zeitschriften tätig. Ihre Mitarbeit bei Reporter ohne Grenzen führte sie in die Türkei, nach Bosnien, Weißrußland, Israel und Palästina. Für Terre des Hommes France drehte sie einige Dokumentarfilme und lehrte bis zu ihrem Ruhestand an der Faculté des Lettres der Universität von Limoges. Zeitlebens hat sich Dagmar Brocksien-Galin, selber als Jugendliche heimatvertrieben, für Kriegsopfer und notleidende Kinder engagiert. Neben ihren drei leiblichen Kindern hat sie zwei Adoptivkinder aus Kolumbien aufgezogen und lebt in Saint Bonnet de Bellac im Südwesten Frankreichs.
Literaturauszüge:
Galin, Dagmar im Namibiana-Buchangebot
Vaaloa. Die Ankunft der Weißen Geister
Vaaloa. Die Ankunft der Weissen Geister: Erster Kontakt mit Europäern in der Überlieferung Ozeaniens.