Rückgang der Kriminalität in Namibia

Rückgang bei Kriminalität in Namibia. 13 Fernbedienungen, die von der Polizei konfisziert worden sind. Damit könnten die Verriegelungen von Autos außer Kraft gesetzt werden. © Stefan Fischer

Polizei meldet Erfolge in Bekämpfung der Kriminalität in Namibia. Bei Autoverriegelung und „DDR-Kindern“ wachsam bleiben. Die Zahl der Verbrechen in der Hauptstadt ist rückläufig. Indes bleiben die Kriminalitätsfälle in Windhoek, in die Touristen involviert sind, auf niedrigem Niveau. Das erklärte jetzt die Polizei, die in verschiedenen Situationen dennoch zur Aufmerksamkeit rät.

Windhoek: Stadtpolizei-Kommissar Johan Kellerman legte gestern beim Treffen des Arbeitskreises zur Sicherheit von Touristen in Windhoek aktuelle Zahlen vor. Demnach habe es vom 3. bis 9. Oktober insgesamt 64 gemeldete Hauseinbrüche in Windhoek gegeben, das seien deutlich weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (85). Genau 49 und somit ein Großteil der 64 Hauseinbrüche hätten sich in den Stadtteilen Katutura und Khomasdal ereignet, führte Kellerman aus. Die gleiche geografische Konzentration zeigt sich beim Delikt Raub/Raubüberfall: 32 solcher Fälle seien im genannten Zeitraum angezeigt worden, 24 davon aus Katutura und Khomasdal. Insgesamt sei ein Rückgang der Kriminalität in Namibia zu verzeichnen.

Auch die der Stadtpolizei gemeldeten Fälle, in denen Touristen die Opfer sind, seien zurückgegangen. Am meisten handele es sich um gestohlene und/oder kopierte Geldkarten, führte er aus. Laut Stadtpolizei sind mit Ausnahme von Ladendiebstahl alle Delikte in Windhoek rückläufig. Diese Entwicklung machte Gerry Shikesho, Vizebefehlshaber der Stadtpolizei, an der fünfköpfigen Einheit auf dem Fahrrad – die „sehr erfolgreich“ sei – sowie an der Videoüberwachung (CCTV) in Windhoek fest. „Wir wollen noch mehr Patrouillen per Fahrrad und zu Fuß einrichten“, so Shikesho. Sergeant Melvin Gaseb von der Touristenschutz-Einheit der Polizei (NamPol) erklärte, dass dieser Abteilung im August und September 27 Fälle gemeldet worden seien, was einen leichten Anstieg zum Vorjahres-Vergleichszeitraum (26) darstelle. Meist handele es sich um Diebstahl, sowohl von Handtaschen auf der Straße sowie von Gegenständen aus Fahrzeugen, so Gaseb. Nach Windhoek und Swakopmund soll nun in Lüderitzbucht ein drittes Büro dieser Sondereinheit eingerichtet werden, kündigte der Polizist an. Man wolle noch weitere Niederlassungen in der Nähe von Touristen-Attraktionen eröffnen und warte dazu auf grünes Licht von höchster Stelle, führte er aus.

Wie Sergeant Gaseb weiter sagte, sei das mutwillige Blockieren von Autoverriegelungen durch beliebige Fernbedienungen ein andauerndes Problem. Dabei wird das Abschließen des Fahrzeuges per Fernbedienung durch das Betätigen einer anderen, einfachen Fernbedienung verhindert. Die Beamten empfehlen deshalb, sich nach Abstellen des Wagens und Betätigen der Verriegelung per Fernbedienung stets zu vergewissern, ob das Auto verschlossen ist. Weniger gefährlich, aber ebenso problematisch sei das Auftreten der vermeintlichen „DDR-Kinder“, die deutsche Touristen anbetteln, um angeblich eine Ausstellung, einen Film oder ein Buch über die sogenannten DDR-Kinder zu finanzieren. Kellerman erklärte, dass man einige dieser Personen wegen „Diebstahls nach Vortäuschen falscher Tatsachen“ festgenommen habe. Sergeant Gaseb ergänzte, dass man an dieser Sache dranbleibe und mit Hilfe der Generalstaatsanwältin nach (rechtlichen) Wegen suche, diese Betrugsmasche dauerhaft zu unterbinden.

Von Stefan Fischer

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung Windhoek-Namibia, veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Rückgang der Kriminalität in Namibia.