12.11.2014

Namibia: Wilderer drohen Karibiber Farmern mit Mord

Namibia: Wilderer drohen Karibiber Farmern mit Mord. Drei gestellte Wilderer mit Ausrüstung, Hunden und Beute.

Namibia: Wilderer drohen Karibiber Farmern mit Mord. Drei gestellte Wilderer mit Ausrüstung, Hunden und Beute.

Namibia, Karibib: Letzte Woche gelang es Farmern in einer gemeinsamen Aktion, Wilderer bei Karibib zu stellen. Dieser Erfolg war jedoch ein Beifang, da der Einsatz einer anderen Wildererbande galt, die, nachdem sie die Farmer mit Morddrohungen überzogen hatten, fliehen konnten.

Wir wollen nicht dass unsere Namen in der Zeitung erscheinen, weil wir nach den letzten Berichten Morddrohungen von Verbrechern erhalten haben“, sagte einer der Farmer, die in der vergangenen Woche und am Wochenende stundenlang an der Hauptstraße B2 zwischen Okahandja und Karibib saßen, um Wilderer und Viehdiebe auf frischer Tat zu erwischen. „Wir hatten Informationen erhalten, dass die Beduel-Bande zuschlagen wird und setzten uns am vergangenen Donnerstag an. Es handelt sich dabei um fünf Wilderer, die sich von verschiedenen Personen zusammen mit vier bis sechs Hunden am späten Nachmittag oder abends absetzen lassen“, sagte einer der Farmer. Mit ihren Hunden würden die Wilderer durch den Busch laufen und wenn die Hunde ein Tier, meistens Oryxantilopen, gestellt haben, stechen die Wilddiebe das Tier mit selbstgemachten Assegais (Speere) ab, zerlegen das Tier und bringen das Fleisch an die Hauptstraße. Dort werden sie in den frühen Morgenstunden von Komplizen wieder aufgeladen, so die Farmer. Am besagten Donnerstagabend habe einer der Farmer ein verdächtiges Fahrzeug auf der B2 hin- und herfahren sehen, habe einen Schuss gehört, habe die anderen Farmer alarmiert und sei losgefahren. Er konnte das verdächtige Fahrzeug stellen, entdeckte zwei Personen die sich im langen Gras versteckten und einen frisch erlegten Kudu. Der Fahrer des Wagens nutzte die Gelegenheit, zusammen mit wahrscheinlich zwei weiteren Personen, zu flüchten, als der Farmer ausstieg. Die zwei mutmaßlichen Wilderer seien von Reservisten festgenommen worden. Sie behaupteten, dass sie zusammen mit den geflüchteten Komplizen aus Windhoek stammten. Als die beiden Verdächtigen nach Karibib zur Polizeiwache gebracht wurden, entdeckten die Farmer und Reservisten ein verdächtiges Fahrzeug mit Usakoser Kennzeichen, dass einer weiteren bekannten Bande, der Maletzky und Brockerhoff-Bande gehörte. Schnell sei Polizei und weitere Farmer informiert worden. Bei Karibib konnten die beiden bekannten Wild- und Viehdiebe Maletzky und Brockerhoff festgenommen werden. Im Fahrzeug wurden Blut und die Haare einer Oryxantilope entdeckt. Die Wilderer hatten wahrscheinlich Lunte gerochen und die tote Antilope in den Straßengraben geworfen, wo die Polizei sie später entdeckte. Die Waffe konnte nicht konfisziert werden, da diese ebenfalls am Straßenrand versteckt worden sei.
An diesem Abend entwischte die Beduel-Bande den Farmern, die wieder am Sonntagspätnachmittag ansaßen. Gegen 17 Uhr meldete einer der Farmer eine verdächtige Person, die am Straßenrand mit einer weißen Plastikflasche umherlaufe und im Busch verschwunden sei. Die Farmer folgten der Spur über etliche Kilometer und entdeckten schließlich eine frisch geschlachtete Färse. Wenige Meter davon entfernt lagen drei Männer flach im Gras. Bei ihnen waren vier Hunde. Die mutmaßlichen Viehdiebe hatten Blut an den Händen und bei dem Fleisch der Färse lag jede Menge Kleidung, Wasserflaschen, Messer und Assegaie. Mit Hilfe von Reservisten wurden die Männer festgenommen und nach Karibib gebracht, da die Karibiber Polizei nicht zu erreichen war. „Am Montag sagten die drei Verdächtigen, darunter ein bekannter Vieh- und Wilddieb, der als Lucky bekannt ist, plötzlich aus, dass sie zufällig zu dem Kadaver gekommen seien und die Ausrüstung und Kleidung nicht ihnen gehöre“, sagte einer der Farmer. Farmer und Polizei machten sich gemeinsam mit den drei mutmaßlichen, nicht kooperierenden Viehdieben auf die Suche nach dem Schlachtplatz, den sie schließlich mitten im Busch finden konnten. Dort hätten sie nicht nur identische Spuren der Viehdiebe entdecken können, sondern auch das Fell mit Brandzeichen und die Ohrmarken der zwischen 6000 und 8000 Namibia-Dollar teuren Färse. Die drei Verdächtigen behaupteten dass sie Johannes Paulus, Max Witbooi und Nols Timo Katumbu heißen, hatten jedoch keine Personalausweise bei sich. Es wird vermutet, dass es sich um falsche Angaben handelt. Bis Redaktionsschluss war von der Polizei keine Stellungnahme trotz mehrerer Nachfragen erhältlich.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibia: Wilderer drohen Karibiber Farmern mit Mord.
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