Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren, von Ulrich Dolde

Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren, von Ulrich Dolde. 4. Auflage (November 2017) Dolce-Vita Verlag, Bad Schönborn 2017. ISBN 9783981855333 / ISBN 978-3-9818553-3-3

Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren, von Ulrich Dolde. 4. Auflage (November 2017) Dolce-Vita Verlag, Bad Schönborn 2017. ISBN 9783981855333 / ISBN 978-3-9818553-3-3

In seinem bereits in mehreren Auflagen erschienen Ratgeber bespricht Autor Ulrich Dolde schier endlose Aspekte rund um die Idee, ein Wohnmobile selbst ausbauen oder zu optimieren. Für die meisten Leser würde sicherlich die Erstauswahl zu bewältigen sein.

Ulrich Dolde  

Eine der spannendsten Aufgaben im Vorfeld des Baus eines Fernreisemobils ist die grundsätzliche Konzeption desselben. Denn nur, wenn das Mobil auf seinen geplanten Einsatzzweck hin konzipiert wurde, kann es im Reisebetrieb seine Aufgaben zufriedenstellend erfüllen. Ideal ist die Konzeption dann, wenn das Ergebnis auch das Potenzial bietet, dass heute noch nicht absehbare Reiseträume und Lebenssituationen damit ebenfalls bewältigt werden können.

5.1 Im Rahmen der Konzeption eines Fernreisemobils sollte man sich folgende Fragen stellen:

Wie vielen Personen soll das Fahrzeug Platz bieten? Ein junges Paar sollte vielleicht mit einkalkulieren, dass noch das eine oder andere Kind dazukommen kann, auch wenn das nicht geplant ist. Wie groß ist das Budget für das Fahrzeug? Kommt in Zukunft weiteres Kapital hinzu, mit dem das Fahrzeug aufgerüstet und optimiert werden kann? Wohin sollen die Reisen gehen? Wer ausschließlich in Europa reist und vorzugsweise auf Campingplätzen weilt, kann bei der technischen Ausstattung sparen, beispielsweise beim Wechselrichter, beim Frischwasservorrat, der Solarzellen- und Batteriekapazität. Das spart Gewicht und Geld, und schafft Platz im Innenraum oder ermöglicht gar ein kleineres Fahrzeug. Wer nur wenige Wochen im Jahr in die Wüste möchte, um dort seinem Offroadfaible zu frönen, der legt höchstwahrscheinlich mehr Wert auf ein möglichst geringes Gesamtgewicht und wird deshalb auf den einen oder anderen Einbau verzichten können und schon aus Gewichtsgründen zu einem ganz anderen Fahrzeugtyp greifen. Soll das Fahrzeug auch winterfest sein, müssen Abwassertanks isoliert und beheizt werden, ggf. wird man beim Bau einer Wohnkabine auf eine bessere Dämmung der Außenwände Wert legen. Das alles ist bereits bei der Konzeption des Fahrzeugs zu berücksichtigen. Sollen europäische Städte mit dem Fahrzeug bereist werden können? In diesem Fall kommt man um eine grüne Plakette und der ihr zugrunde liegenden Technologie wohl nicht herum. Stehen (ferne) Entwicklungsländer auf dem Reiseprogramm und soll auch in großen Höhen gereist werden? Je weiter man sich von Europa weg bewegt, desto seltener findet man einen Campingplatz und desto rudimentärer werden in der Regel Werkstätten, Ersatzteilversorgung und Spritqualität. Gerade letztere stellt für Fahrzeug jüngeren Baujahrs häufig eine große Herausforderung dar. Euro-6-Motoren können mit schwefelhaltigem Sprit, der bereits kurz hinter den Grenzen Europas üblich ist, nichts anfangen. Die Gefahr ist groß, dass die modernen Motoren ins Notprogramm schalten und nur noch einen Bruchteil der Leistung zur Verfügung stellen. Dann kann nur noch eine Fachwerkstatt mittels Diagnosestecker und Software den Fehler auslesen und die Störung beheben. Das Gleiche trifft auch auf das Fahren in großen Höhen zu, wie das beim Bereisen Südamerikas häufig der Fall ist. Dort hält man sich oft wochenlang in Höhen über 4000 m auf, was moderne Motoren überhaupt nicht mögen. Dies sollte man bei der Anschaffung des Basisfahrzeugs berücksichtigen, genauso wie die Tatsache, dass die mit Elektronik vollgestopften Fahrzeuge in der Regel nicht ohne Laptop und Diagnosesoftware repariert werden können. Hinter den Grenzen Europas wird es außerdem dünn mit der Versorgung mit AdBlue. Deshalb setzen die meisten Overlander auf Fahrzeuge, die vor dem Jahr 2000 das Licht der Welt erblickt haben. Wieviel Reise-Entwicklungspotenzial sollte das Fahrzeug bieten? Wer sein Fahrzeug zukunftssicher gestalten möchte, der sollte auch dann auf Allrad setzen, wenn dies für die zunächst anstehenden Reisen gar nicht erforderlich ist. Der Appetit kommt meist mit dem Essen und deshalb sollte das Fahrzeug auch Optionen für zukünftige Reiseträume bieten. Auch die Wieder-verkaufbarkeit des Fahrzeugs steigt mit Allradantrieb, weshalb der Aufbau eines Allradlers durchaus auch als Investitionsschutz gesehen werden kann. Was will man mit dem Fahrzeug erleben? Das Bereisen von Ländern abseits der Touristenhauptrouten setzt eine andere Ausstattung und einen höheren Autarkiegrad voraus, als wenn lediglich Städtereisen in Europa auf dem Programm stehen. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren, von Ulrich Dolde.

Titel: Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren
Untertitel: 1000 Tips und Tricks für alle Wohnmobil-Selbstausbauer und Wohnmobil-Optimierer
Autor: Ulrich Dolde
Dolce-Vita Verlag
4. Auflage, Bad Schönborn 2017
ISBN 9783981855333 / ISBN 978-3-9818553-3-3
Kartoneinband, 22 x 27 cm, 512 Seiten, über 1.200 Abbildungen, mit Download-Code für digitale Planungstools

Dolde, Ulrich im Namibiana-Buchangebot

Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren

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Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren: 1000 Tips und Tricks für alle Wohnmobil-Selbstausbauer und Wohnmobil-Optimierer.