Wer einmal Afrikas Wasser trank..., von Inge Hiestand

Wer einmal Afrikas Wasser trank..., von Inge Hiestand. Hubertusverlag H. H: Hitschmann Ges.m.b.H. Klosterneuburg (Österreich) 1995. ISBN 3703900318 / ISBN 3-7039-0031-8

Wer einmal Afrikas Wasser trank..., von Inge Hiestand. Hubertusverlag H. H: Hitschmann Ges.m.b.H. Klosterneuburg (Österreich) 1995. ISBN 3703900318 / ISBN 3-7039-0031-8

Bildauszug aus 'Wer einmal Afrikas Wasser trank...' (Inge Hiestand; ISBN 3703900318 / ISBN 3-7039-0031-8)

Bildauszug aus 'Wer einmal Afrikas Wasser trank...' (Inge Hiestand; ISBN 3703900318 / ISBN 3-7039-0031-8)

Im Oktober 1950 durfte Inge Hiestand auf Einladung eines Industriellen in Vorarlberg einen Gamsbock erlegen. Der Jagdherr war kurz zuvor aus Afrika zurückgekehrt, wo er im Rahmen einer Geschäftsreise einige Tage gejagt hatte. Er zeigte ihr und ihrem Ehemann Heinz Hiestand seine zahlreichen Diapositive aus Kenia. Das Ehepaar waren von den Bildern und Erzählungen so begeistert, daß sie beschlossen, im Jänner des folgenden Jahres eine Jagdsafari in das ehemalige Deutsch-Ostafrika zu buchen. Ihre Erinnerung an diese und zahlreiche weitere Jagdsafaris in Ostafrika ist in dem Buch 'Wer einmal Afrikas Wasser trank...' beschrieben.

[...] Zu dieser Zeit war Afrika ein vom Tourismus noch wenig berührter Kontinent. Das heute großzügig erbaute Nairobi mit seinen vielen Hochhäusern und modernsten Hotels, nunmehr fast schon eine Millionenstadt, liegt 1676 Meter über dem Meer. Es war damals noch ein kleines, unscheinbares Städtchen. Auch die Mentalität der Menschen war eine andere. Die Großstadt hat sich mit ihren Slums, der Hektik und der Überschwemmung durch Touristen mittlerweile zu ihrem Nachteil verändert. Ken, unser White Hunter, holte uns vom Flugplatz ab, und am nächsten Tag begann bereits die Fahrt nach Tansania. Da alles für uns noch fremd war, kamen wir aus dem Staunen nicht heraus. Mit 15 Boys, bestehend aus Lagerpersonal, Fährtensuchern und Skinnern, mit Lastwagen und Landrover überquerten wir die Grenze und fuhren vorbei an Arusha und dem Lake Manyara auf eine Anhöhe, von wo aus wir den Nationalpark überblicken konnten. In der Tiefe sahen wir die ersten Elefanten- und Büffelherden; für uns Afrikaneulinge ein überwältigender Anblick. Entlang eines weiß schimmernden Natronsees führte zuerst die Straße, dann nur mehr eine Piste in unseren Jagdblock. In kürzester Zeit hatten die geübten Boys unter einem riesigen Affenbrotbaum das Lager aufgeschlagen. Zum ersten Mal genossen wir den Zauber der afrikanischen Abende am Lagerfeuer und hörten die zahlreichen, für uns fremden Tierstimmen. Vom Jäger wurde uns gesagt, daß sich in diesem Gebiet viele Leoparden befinden und daß möglicherweise einer in der Nacht das Lager besuchen könnte und wir uns in diesem Fall völlig ruhig verhalten sollten. Da wir wegen der Wärme die Zelte offen ließen, hatte ich im Mondschein kurz den Anblick einer dieser schönen Raubkatzen, die ihre Anwesenheit durch eine lautes Schnurren verraten hatte. Am Morgen wurden wir von einer Herde Affen geweckt, die unseren Lagerbaum besetzt hielten und darauf herumtollten. Sie waren sicherlich neugierig, wer in ihrem Gebiet die heilige Ruhe störte. Das Tagwerk begann mit dem Einschießen der Gewehre, wobei ich zum ersten Mal den Rückstoß einer großkalibrigen Doppelbüchse 475 kennenlernen sollte. Da ich einen Elefanten schießen wollte, beobachtete mich Ken mißtraurisch und wollte sehen, wie ich reagieren würde. Er hatte anscheinend erwartet, statt der Kugel mich fliegen zu sehen. Offensichtlich war er mit meinem Schuß zufrieden, denn er schickte mich gleich darauf mit einem Boy los, einen Impalabock für die Küche zu erlegen. Bei unserer Ankunft im Lager berichteten wir von frischen Nashornfährten, und Ken beschloß, diesen sofort zu folgen. Nach kurzer Fahrt bemerkten wir zwei Nashörner und er stellte den Motor ab. Schon damals war es verboten, unter 500 Meter vom Wagen entfernt zu schießen. Wenn einer der Boys oder Fährtensucher Angaben über Verstöße gegen das Jagdgesetz machen konnte, wurde er vom Game-Department belohnt und der Berufsjäger bestraft. Wir pirschten uns durch dichtes Gebüsch an, folgten noch einige Zeit den ziehenden Dickhäutern, bis Heinz auf etwa 50 Schritt einen gezielten Blattschuß anbringen konnte. Sein erstes Waidmannsheil in diesem Kontinent und noch dazu auf einen der „Großen Fünf" (Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn, Büffel). Selten ist jedoch der Jagderfolg in Afrika mit so wenig Anstrengungen verbunden, wie wir bereits in den nächsten Tagen feststellen konnten. Ich machte einige Aufnahmen, mußte aber leider nach dem Entwickeln feststellen, daß ich die Entfernung in meiner Aufregung falsch eingestellt hatte. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch 'Wer einmal Afrikas Wasser trank...' von Inge Hiestand.

Titel: Wer einmal Afrikas Wasser trank...
Autorin: Inge Hiestand
Hubertusverlag H. H: Hitschmann Ges.m.b.H.
Klosterneuburg (Österreich) 1995
ISBN 3703900318 / ISBN 3-7039-0031-8
Kartoneinband, 17 x 24 cm, 191 Seiten, 16 Farbfotos

Hiestand, Inge im Namibiana-Buchangebot

Wer einmal Afrikas Wasser trank...

Wer einmal Afrikas Wasser trank...

Wer einmal Afrikas Wasser trank: Erinnerungen der Großwildjägerin, Abenteuerin und Globetrotterin Inge Hiestand.