Sesriem und Sossusvlei. Die Wüste erleben, von Peter und Marilyn Bridgeford

Sesriem und Sossusvlei. Die Wüste erleben, von Peter und Marilyn Bridgeford. 3. Auflage. Walvis Bay, Namibia 2012. ISBN 9991668209 / ISBN 99916-68-20-9

Sesriem und Sossusvlei. Die Wüste erleben, von Peter und Marilyn Bridgeford. 3. Auflage. Walvis Bay, Namibia 2012. ISBN 9991668209 / ISBN 99916-68-20-9

Kartenskizze von der Anfahrt nach Sossusvlei aus dem Buch von Peter und Marilyn Bridgeford, Sesriem und Sossusvlei. Die Wüste erleben.

Kartenskizze von der Anfahrt nach Sossusvlei aus dem Buch von Peter und Marilyn Bridgeford, Sesriem und Sossusvlei. Die Wüste erleben.

Das Ökologen-Ehepaar Peter und Marilyn Bridgeford leben im Ruhestand in Walvis Bay, Namibia, wo sie diesen hübschen landes- und naturkundlichen Führer in die Wüste Namib zu Sesriem und Sossusvlei, bereits in der dritten Auflage seit 2005, herausgeben.

Peter Bridgeford  Hu Berry  Cornelia Berry  

Sesriem

Die hohen, steilen Wände des Canyons führen den Beschauer durch die Jahrtausende bis in die Zeit vor etwa 65 bis 2 Millionen Jahren (Tertiär), in die Entstehungszeit des Canyons zurück. Die obersten Schichten des Canyons werden von mächtigen Konglomeratschichten aus mit Kalk zementiertem Abtragungsschutt gebildet. Die vom Wasser angeschwemmten Sande und Gerolle unterschiedlicher Größen haben sich in verschiedenen Schichten abgelagert. In Zeiten, in denen große Wassermengen durch das Rivierbett brausten, wurden Schichten mit grobem Geröll gebildet, während sich in trockeneren Zeiten kleinere Steine und mehr Sand ablagerten. Geringere Wassermengen lagerten lediglich reinen Sand ab. Diese Ablagerungen fanden in einer semi-ariden Phase der geologischen Geschichte Namibias vor etwa 15 bis 10 Millionen Jahren statt. Von einem Standpunkt weiter unten auf den Treppenstufen kann man deutlich erkennen, dass die obere Konglomeratschicht auf einer mächtigen Sandschicht mit wenig Geröll ruht. Diese Schicht zeugt von einer trockeneren Phase in der Geschichte des Canyons. Riesige Sandmengen sammelten sich an, große Wassermengen, die Schutt in die Wüste geschwemmt hätten, gab es nur selten. Der Sand verschmolz mit dem gelösten Kalk, der durch die oberen Schichten nach unten durchsickerte. Diese dicken Sandschichten wurden vor etwa 20 bis 10 Millionen Jahren (Mittel-Tertiär) abgelagert. Mit der Anhebung des gesamten südafrikanischen Kontinents während des Pliozän (vor 5 bis 3 Millionen Jahren) begann ein Erosionszyklus mit dem die Entstehung des Sesriem-Canyons seinen Anfang nahm. In Abhängigkeit der geologischen Veränderungen des unterirdischen Fluss-Systems des Tsauchab und der Klimaschwankungen, insbesondere derer in den Zaris- und den Naukluftbergen, dem Einzugsgebiet des Tsauchab, setzt sich die Erosion auch heute noch fort. Nördlich und westlich des Sesriem-Camps bildet die Kerzenakazie (Acacia hebeclada) auf kleinen Dünen ein grünes dorniges Dickicht. Meistens handelt es sich um eine einzelne Pflanze, die eine „Insel" mit einem Durchmesser von 25 m und mehr in der Wüste bildet. Der angewehte Sand häuft sich um den Strauch, es entstehen größere Hügel und neue Pflanzen bilden sich durch Ausläufer. Der aus dem Volksmund stammende Name „Kerzenakazie" oder „Stehschote" bezieht sich auf die hellen, holzigen Hülsen, die wie kleine Kerzen aufrecht an den Ästen wachsen. An diesen Hülsen, die mehrere Monate an den Zweigen bleiben, ist der Strauch leicht zu erkennen. Die jungen Triebe und Blätter, sowie die hellgelben Blüten und Hülsen werden von Vieh und Wild gefressen. Auch das aus dem Stamm sickernde Harz ist essbar. Die Wurzelrinde wird zur Behandlung von Magenbeschwerden verwendet. Diese Pflanzeninseln in dem endlosen Meer aus Sand bieten vielen Tieren Deckung und Zuflucht. Nicht nur Nagetiere, Reptilien und Vögel leben in dem Gestrüpp, auch größere Tiere wie Schakale oder Hyänen finden dort Schutz vor Sand und Wind. Selbst die Oryx Antilopen gehen bei anhaltendem Wind und Sandstürmen dort in Deckung. Es lohnt sich, diese Inseln näher zu erkunden. Drei davon bilden 0,8 km westlich des Sesriem-Büros ein Dreieck neben der Straße. In der Nähe der Kerzenakazien, aber dichter an der Straße, wächst ein anderer interessanter, kleinerer Strauch, nämlich der „Stinkbusch" oder „Nonibusch" (Boscia foetida). Er ist etwa 1 m hoch und hat einen Durchmesser von 3 m. Seine Blätter sind sehr klein und stark befressen. Für die Tiere in der Namib, die oft sehr wenig zu fressen haben, ist dies ein besonders nahrhafter Futterbusch. Die kleinen grünlichen Blüten erscheinen im September/Oktober und strömen einen unangenehmen Geruch aus, weshalb er den bezeichnenden Namen „foetida", nämlich „stinkend", erhalten hat. [...]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Sesriem und Sossusvlei. Die Wüste erleben, von Peter und Marilyn Bridgeford.

Buchtitel: Sesriem und Sossusvlei
Untertitel: Die Wüste erleben
Autoren: Peter Bridgeford; Marilyn Bridgeford
Illustrationen: J. D. van Zyl; Marilyn Bridgeford
Selbstverlag
3. Auflage. Walvis Bay, Namibia 2012
ISBN 9991668209 / ISBN 99916-68-20-9
Broschur, 21 x 15 cm, 70 Seiten, 3 Kartenskizzen, zahlreiche sw-Abbildungen

Bridgeford, Peter und Bridgeford, Marilyn und Berry, Hu und Berry, Cornelia im Namibiana-Buchangebot

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