Namibia. Themenband Jagdzeit International, Vorwort von Bernd Kamphuis
Der Redaktionsleiter von Jagdzeit International stellt mit seinem Vorwort die Besonderheiten des klassischen Jagdlandes Namibia vor, die im Themenband Namibia unter interessanten und wichtigen jagdlichen Aspekten vorgestellt und vertieft werden.
Namibia, die ehemalige deutsche Kolonie Südwestafrika, ist eines der faszinierendsten und vielfältigsten Länder des südlichen Afrika. Besonders Jägern bietet Namibia eine unglaubliche Bandbreite an Möglichkeiten, großartigen Naturerlebnissen und beeindruckender Weite. Eine überaus reiche Flora und Fauna erstreckt sich über die kargen Wüsten bis in subtropisch feuchte Landstriche. Und jedem Landstrich wohnt ein besonderer Reiz inne, überall kann man sich in der unerwartet reichen Tier- und Pflanzenwelt verlieren. Für Jäger ist Namibia eines der interessantesten Länder weltweit. In Namibia zu jagen ist ein Traum. Zu Recht, denn Namibia hat wie kaum ein anderes Land beeindruckende Möglichkeiten erlebnisreicher Jagd zu vergleichsweise sehr moderaten Preisen. Der deutsche Einfluss ist auch heute noch spürbar, es wird zwar nicht mehr überall deutsch gesprochen, aber in der praktischen Jagdausübung ist vieles verinnerlicht, was wir allgemein hin so auch in heimischen Gefilden praktizieren würden. Doch nicht jeder, der einmal in Namibia jagen möchte, kennt einen Berufsjäger aus Namibia oder hat Freunde, die Namibia kennen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Erste Anlaufstelle sind natürlich die Profis. Bei den etablierten Jagdreiseanbietern wird man geeignete Angebote finden, die Farmen sind seit Jahren bekannt und es gibt eine große Buchungssicherheit, was Unterbringung, Service und so weiter angeht. Doch Namibia ist auch direkt zu buchen. Das Internet ist heutzutage bei vielen Jägern die erste Anlaufstelle, um sich über Jagden und Anbieter zu informieren. Folgende Grundvoraussetzungen sollte man bei seiner Recherche berücksichtigen:
Ist die Farm eine eingetragene, lizenzierte Jagdfarm, also verzeichnet beim namibischen Berufsjägerverband, der NAPHA? Ist der Berufsjäger, der die Jagd führen soll, lizenziert? Gibt es die Möglichkeit, zeitnahe Referenzen zu bekommen? Darüber hinaus stellt sich aus meiner Sicht die Frage, wie das Jagdgebiet aussieht. Das Angebot erstreckt sich über eine wilddicht gezäunte Farm, vielleicht noch mit exotischen Wildarten besetzt, bis hin zu offenen Konzessionsgebieten mit Großwild. Dazwischen gibt es viele Varianten an Jagdmöglichkeiten, von jagdlich extensiv genutzten Rinderfarmen bis zu den Großwildjagdgebieten im Norden. Je nachdem, was man sucht und bereit ist auszugeben, wird man in dem breiten Angebot fündig werden. Grundsätzlich sind Billigangebote verdächtig, auch Pauschaljagden haben aus meiner Sicht einen gewissen faden Beigeschmack. Warum? Wenn eine Jagd gebucht wird für den Betrag xy, der dann definiert viele Jagdtage und eine bestimmte Anzahl an Trophäen beinhaltet, steht diese Jagd von vornherein unter einem gewissen Druck. Es geht dann oft nicht mehr um das einzelne Jagderlebnis, sondern darum, alle pauschal bezahlten Tiere zu erlegen. Das geht fast immer zulasten einer selektiven Jagd, bei der streng darauf geachtet wird, ausschließlich auf altes Wild zu jagen.
Jagd in Namibia ist Vertrauenssache
Bei allen Vorzügen, die das Internet bietet, wie einer schnellen Kontaktaufnahme und zügiger Korrespondenz, so bleibt es doch eine elektronische Variante ohne menschliche Nähe. Wenn man gebucht hat und in Windhoek am Flugplatz zum ersten Mal auf seinen Jagdführer trifft, kann unter Umständen die Chemie nicht stimmen. Dann werden es lange Tage. Man hat seine Jagd ausgewählt nach Wildarten und Preisen, vielleicht auch nach der bevorzugten Variante des Jagens. Doch wie steht es um den umgekehrten Weg, wenn man nicht nach Landstrich und Wildarten wählt, sondern sich einen Jäger sucht, mit dem man gerne jagen und nach einem erfüllten Tag auch am Lagerfeuer sitzen und sich unterhalten möchte? Wenn man einen Kumpan sucht und keinen Abschusserfüllungsgehilfen? Die großen Messen, vor allem in Dortmund auf der Jagd & Hund, in Salzburg auf der Hohen Jagd und in Hannover auf der Pferd & Jagd, eignen sich hervorragend dazu, Jagdführer aus Afrika zu treffen und mit ihnen zu reden. Besonders in Dortmund sind sehr viele Namibier. Man kommt ins Gespräch, kann sich beschnuppern und wichtige Informationen bekommen.
In der berühmt-berüchtigten Halle 7 wird derjenige, der sich für Namibia und darüber hinaus interessiert, leicht einen kompletten Tag verbringen können. Und wenn das Bauchgefühl, die berühmte Chemie zwischen Gast und Jäger von Anfang an stimmt, dann hat man gleich eine ganz andere Basis. Und nur wenn das Wie einer Jagd stimmt, dann wird man sie in guter Erinnerung behalten. Aber seien Sie gewarnt: Namibia macht süchtig! Wenn man einmal dort war, gibt es kaum ein Entrinnen. Wichtiger Anlaufpunkt einer Recherche ist darüber hinaus natürlich der namibische Verband der Berufsjäger, die NAPHA (Namibia Professional Hunting Association). Wer mit einem eingetragenen Mitglied jagt, dem ist ein gewisser Schutz vor missbräuchlich betriebener Jagd garantiert, denn die NAPHA steht für das Prinzip der Hege durch selektives Jagen. Und es steht in den Statuten der NAPHA, „dass das älteste menschliche Kulturerbe, nämlich das Jagen, ein effektives Mittel zur Erhaltung der Wildarten und zum Wohlbefinden der örtlichen Gemeinschaften sein kann, wenn es auf bleibende Nutzung des Wildbestandes fußt". [...]
Dies ist ein Auszug aus dem Vorwort von Bernd Kamphuis zu dem Themenband Namibia aus der Reihe Jagdzeit International.
Buchtitel: Jagdzeit Themenband Namibia
Reihe: Jagdzeit International
Redaktion: Bernd Kamphuis
Verlag: Jagdzeit AG
Melsungen, 2012
ISBN 978-3-7888-1387-1
Kartoneinband, 23x31 cm, 144 Seiten, durchgehend Abbildungen
Kamphuis, Bernd im Namibiana-Buchangebot
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