Gri-Gri. Zauber der Wüste, von Peter Willers

Gri-Gri. Zauber der Wüste, von Peter Willers. Verlag J. Neumann-Neudamm. Melsungen, 2005. ISBN-10 3-7888-1054-8 / ISBN 9783788810542 / ISBN 978-3-7888-1054-2

Gri-Gri. Zauber der Wüste, von Peter Willers. Verlag J. Neumann-Neudamm. Melsungen, 2005. ISBN-10 3-7888-1054-8 / ISBN 9783788810542 / ISBN 978-3-7888-1054-2

Gri-Gri. Zauber der Wüste, von Peter Willers.

Gri-Gri. Zauber der Wüste, von Peter Willers.

Oberst a. D. Peter Willers berichtet in seinem Buch Gri-Gri. Zauber der Wüste von seinen Einsätzen in Afrika als Soldat, Jäger und Minenräumer.

Peter Willers  

Prolog: Gri-Gri. Zauber der Wüste, von Peter Willers

„Wo wollen Sie hin, nach Afrika, da hätte ich vielleicht etwas für Sie", rief der Referent in der Personalabteilung hinter mir her, als ich, schon im Gehen begriffen, äußerte, ich sei nunmehr gewillt, überall hin zu gehen, eben auch nach Afrika, wie ich scherzhaft hinzufügte. Mein Sohn hatte die Schule beendet und so war ich nicht mehr ortsgebunden. Ich machte auf dem Absatz kehrt und fragte etwas ungläubig, wo es denn da Stellen gäbe. „Es wird demnächst die Stelle des Leiters Beratergruppe der Bundeswehr in Dschibuti frei und die könnte ich Ihnen anbieten", kam die für mich überraschende Antwort. Da mich von Kind an der schwarze Kontinent fasziniert hatte, sagte ich spontan, ohne zunächst genau zu wissen, wo dieses Land überhaupt liegt: „Das interessiert mich sehr, da würde ich hingehen." „Gut, das ist in etwa einem Jahr soweit, ich veranlasse, dass Sie auf einen Französisch-Lehrgang kommen", und damit war ich entlassen. Zunächst hatte ich etwas Bedenken, diese exotische Verwendung meiner Frau zu sagen, aber sie war sofort voller Zustimmung und nachdem wir uns über das Land kundig gemacht hatten, meinte sie: „Wo 4000 Franzosen leben, können wir sicher auch leben". Nun geht es beim Militär nie so glatt, wie man sich das so vorstellt, vor allem, wenn interessante Stellen - und das sind die im Ausland immer - zu vergeben sind. Auch in diesem Fall taten sich Schwierigkeiten aller Art auf. Zunächst verlängerte der Dienstposteninhaber - obwohl eigentlich gar nicht möglich - seine Zeit um zwei Jahre. Er versprach, dann aus der Bundeswehr auszuscheiden. Als nächstes erklärte mir die Personalabteilung, ich sei für den Dienstposten ungeeignet, da Voraussetzung für die Tätigkeit in Dschibuti eine Vorverwendung in einem Ausbildungsdezernat im Heeresamt sei. In der Zwischenzeit hatte sich nämlich ein Mitbewerber mit besseren Beziehungen gefunden, der über diese Verwendung verfügte. Die Personaloffiziere sind erstaunlich einfallsreich, wenn es gilt, Begründungen für Versetzungen oder Nichtversetzungen zu finden. In aller Regel gilt für gefragte Dienstposten, dass der mit den besseren Beziehungen oder dem durchsetzungsfähigerem Vorgesetzten den Posten erhält. Nicht nur ich, ondern jeder Offizier weiß und kann an Hand von Beispielen aus seiner oder der Laufbahn von Kameraden berichten, dass der Fantasie der Personaloffiziere hier keine Grenzen gesetzt sind. Wie auch immer, zu meinem eigenen Erstaunen klappte es letztendlich doch und am l. August 1989 saß ich im Flugzeug nach Dschibuti, gespannt, was mich dort erwarten würde. amals konnte ich nicht ahnen, dass aus den vorgesehenen drei bis vier Jahren Afrika über zehn Jahre werden sollten. In diesen Jahren auf dem schwarzen Kontinent habe ich natürlich viel erlebt, viele interessante Menschen getroffen und bin um viele Erfahrungen reicher geworden. Erfahrungen, die ich in Europa nie hätte machen können. Afrika ist noch immer ein Abenteuer und hält für den, der sehen kann, Wunder aber auch Schrecken bereit. Fast alle Bücher, die über Afrika erscheinen, handeln entweder von Ostafrika oder Südafrika. Meine dienstliche und berufliche Arbeit brachte mich zwar auch in so bekannte Länder wie Tunesien, aber meist in eher unbekannte Länder wie Dschibuti oder den Tschad. Dort sind Touristen eine Seltenheit und außer einigen Entwicklungshelfern und französischen Soldaten ist die Europäergemeinde klein. Der Vorteil ist, es handelt sich weitgehend um unverfälschtes Afrika, aber das heißt auch, dass die Mängel, die in Afrika überall zu Tage treten, hier noch viel deutlicher sind und das Leben schwer machen. Als junger Leutnant der Bundeswehr, zu einer Zeit als alle älteren Offiziere noch aus der Wehrmacht stammten und uns oft mit ihren Kriegserlebnissen beglückten, hatte ich im Kameradenkreis den Spruch geprägt: „Einmal Krieg und du hast den Rest des Lebens was zu erzählen." Nachdem ich eine erste Verwendung in Afrika hatte, kam ich zu der Erkenntnis, dass es genau so heißen kann: „Einmal in Afrika und du hast den Rest des Lebens was zu erzählen." Einige meiner Erlebnisse will ich hier berichten, in der Hoffnung, dass der Leser nicht so gelangweilt ist, wie wir als Leutnants mit den Erzählungen von „Wiliki Luki" oder anderen bekannten russischen Schlachtfeldern. […]

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Gri-Gri. Zauber der Wüste, von Peter Willers.

Titel: Gri-Gri
Untertitel: Zauber der Wüste
Autor: Peter Willers
Verlag J. Neumann-Neudamm
Melsungen, 2005
ISBN-10: 3-7888-1054-8
ISBN 9783788810542 / ISBN 978-3-7888-1054-2
Kartoneinband, 21 x 15 cm, 240 Seiten, 50 Abbildungen

Willers, Peter im Namibiana-Buchangebot

Gri-Gri. Zauber der Wüste

Gri-Gri. Zauber der Wüste

Oberst a. D. Peter Willers berichtet in seinem Buch Gri-Gri. Zauber der Wüste von seinen Einsätzen in Afrika als Soldat, Jäger und Minenräumer.