Die Naukluft und die Farmen am Namibrand. Die Gästefarm Ababis, von Wolfgang Tuschmann

Die Naukluft und die Farmen am Namibrand. Die Gästefarm Ababis, von Wolfgang Tuschmann. Verlag Schreibwerkstatt Probeer. Windhoek, Namibia 2002. ISBN 9991663118 / ISBN 99916-63-11-8

Die Naukluft und die Farmen am Namibrand. Die Gästefarm Ababis, von Wolfgang Tuschmann. Verlag Schreibwerkstatt Probeer. Windhoek, Namibia 2002. ISBN 9991663118 / ISBN 99916-63-11-8

Die Naukluft und die Farmen am Namibrand. Die Gästefarm Ababis. Herausgeber Wolfgang Tuschmann erläutert im folgenden Auszug das Werden des Landesnamen Namibias.

Um die historische Perspektive zu wahren, müßte eigentlich, entsprechend der jeweiligen Zeit, von Namaqualand, Damaraland, Südwestafrika oder gar Deutsch-Südwestafrika gesprochen werden. Um die sachliche Darstellung in diesem Lesebuch ohne Verwirrungen darstellen zu können, benutzen wir ausschließlich den offiziellen Namen des unabhängigen Staates „Namibia". Wie in vielen geopolitischen und territorialen Bezeichnungen handelt es sich um einen Kunstnamen, der aus dem Sprachgebrauch der damaligen Opposition, der SWAPO (South West Africa Peoples Organisation) kam und von der UNO-Vollversammlung im Juni 1978 mit der Resolution 435 sanktioniert wurde. An der Durchsetzung hatte vor allem die UNO Anteil, die konsequent den Begriff Namibia verwendete. Offiziell und international anerkannt wurde der Name „Namibia" erst mit der Unabhängigkeit des Landes im März 1990. Die traditionelle Bezeichnung „Südwestafrika" für das Territorium ist im übrigen nicht sehr alt, sondern sie geht auf die Zeit der großen Forschungsreisen im südlichen Afrika zurück. Der Schwede Anderson (1827-1867), ein Abenteurer, Großwildjäger und Forscher (die heute wohlwollend als „Forschungsreisen" beschriebenen Unternehmungen hatten häufig Abenteuercharakter!), verwendete als erster diese Bezeichnung für das Territorium. Vor 1850 existierten auf den Landkarten nur Bezeichnungen von Teilgebieten, wie Ovamboland, Damaraland und Nama- oder Namaqualand. So auch auf einer der ersten bekannten Landkarte, die des Fränkischen Forschungsreisenden (Astronom und Geograph) Peter Kolb (1719), der ab 1705 das südliche Afrika bereiste. Dies deutet schon auf die ursprünglich bevölkerungsgeographische Situation im Territorium Südwestafrikas hin, die durch Völker- bzw. Stammesgebiete charakterisiert wurde. Der Sprachgebrauch unter den Reisenden festigte die geographische Bezeichnung „Südwestafrika", die für das Territorium bei der Erklärung als „deutsches Schutzgebiet" 1884 übernommen wurde. Von da an hieß das Gebiet bis 1920 „Deutsch-Südwestafrika". Die Traditionsbezeichnung hielt sich bis Ende der siebziger Jahre. Die Bezeichnung „Namib" bedeutet „Ebene" oder „Fläche" -von der Küste aus gesehen wirkt ein Teil des Landes sicherlich so; aber es ist damit gewiß nicht hinreichend charakterisiert. Die Bezeichnung „Namibia" weist immerhin auf eines der Hauptmerkmale des Landes hin, nämlich die Aridität. Zwar ist nicht das ganze Land Wüste, aber es hat doch zu großen Teilen wüstenhafte Züge - auch in den sogenannten „Feucht-Landschaften". Nicht nur in der Trockenzeit, sondern auch in der Regenzeit können die feuchteren Landesteile im Norden bei ungünstiger Niederschlagsverteilung halbwüstenhaft aussehen. Erstaunlich ist, daß trotz der kurzen Dauer der deutschen Kolonialherrschaft das „deutsche Element" bis heute prägend ist, obwohl sich an die deutsche Zeit eine rund siebzigjährige Mandatsherrschaft Südafrikas anschloß. Namibia ist seit 1990 selbständig. Es scheint, als sei es die „deutsche Tradition", die erheblich zum besonderen Reiz dieses Urlaubziels beiträgt. Die Sage vom Buschmannsparadies. Beim augenblicklichen, noch recht unvollständigen Forschungsstand ergibt sich für das süd-westliche Namibia (Groß-Namaland) aufgrund von archäologischem Fundmaterial seit dem 15. Jahrhundert eine recht intensive Besiedlung. Anscheinend aber war das gleiche Gebiet vor dieser Zeit jahrtausendelang weitgehend menschenleer. Man muß also die Frage stellen, ob irgendwann im 15. Jahrhundert eine neue Bevölkerungsgruppe in dieses Gebiet eingewandert ist, und ob es zu jenem Zeitpunkt auch noch eine (möglicherweise sehr spärliche) Altbevölkerung gab. Und eine daran anschließende Frage war: Wenn es diese Alt-Siedler gegeben hat, wo haben diese gelebt? In alten Schiffstagebüchern und Reisebeschreibungen sind mitunter auch Hinweise auf das Zusammentreffen mit „Eingeborenen" an der Küste oder im anschließenden Hinterland zu finden, die uns bei unserer Fragestellung möglicherweise weiterhelfen können. Die wichtigsten überlieferten Reiseberichte hat Eduard Moritz 1915, 1916 und 1918 vollständig oder auszugsweise zusammengestellt. In solchen Berichten wurden die angetroffenen Küstenbewohner als „Buschleute oder Buschmänner" bezeichnet, wenn sie jagend und sammelnd wanderten. Teilweise lebten sie auch von angespülten Walen und Robben. „Hottentotten" wurden sie genannt, wenn sie Vieh besaßen, also mindestens halbseßhaft waren. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Die Naukluft und die Farmen am Namibrand. Die Gästefarm Ababis, von Wolfgang Tuschmann.

Titel: Die Naukluft und die Farmen am Namibrand
Untertitel: Die Gästefarm Ababis
Herausgeber: Wolfgang Tuschmann
Verlag: Verlag Schreibwerkstatt Probeer
Windhoek, Namibia 2002
ISBN 9991663118 / ISBN 99916-63-11-8
Kartoneinband, 15 x 23 cm, 332 Seiten, zahlreiche Abbildungen

Tuschmann, Wolfgang im Namibiana-Buchangebot

Die Naukluft und die Farmen am Namibrand

Die Naukluft und die Farmen am Namibrand

Die Naukluft und die Farmen am Namibrand. Die Gästefarm Ababis, ein Lesebuch für die Ferien in Namibia.