Der Kalahari abgerungen, von Hans Jürgen von Hase

Der Kalahari abgerungen: Mein Leben in Namibia als Farmeleve, Karakulzüchter, Politiker, von Hans Jürgen von Hase.Kuiseb-Verlag. Windhoek, Namibia 2006. ISBN 3936858055 / ISBN 3-93-685805-5

Der Kalahari abgerungen: Mein Leben in Namibia als Farmeleve, Karakulzüchter, Politiker, von Hans Jürgen von Hase.Kuiseb-Verlag. Windhoek, Namibia 2006. ISBN 3936858055 / ISBN 3-93-685805-5

Bildauszug: Der Kalahari abgerungen: Mein Leben in Namibia als Farmeleve, Karakulzüchter, Politiker, von Hans Jürgen von Hase.

Bildauszug: Der Kalahari abgerungen: Mein Leben in Namibia als Farmeleve, Karakulzüchter, Politiker, von Hans Jürgen von Hase.

Der Kalahari abgerungen: Hans Jürgen von Hases Leben in Namibia als Farmeleve, Karakulzüchter, Politiker. Aus „Ausreise nach Südwestafrika und erste Erfahrungen als Farmeleve auf Krumhuk“.

[…]  Mir winkte jemand auffällig zu und bei genauerem Hinsehen bemerkte ich, dass es Adze von Hardenberg war. Unsere gute alte Adze, die in Ermschwed als Gutssekretärin arbeitete, während wir in Witzenhausen studierten. Wie oft hatten wir sie damals besucht und die herrlichsten Geschichten zusammen erlebt. Zu meinem größten Erstaunen hatte sie einen Blumenstrauß in der Hand. „Holt sie noch jemanden ab?“, dachte ich. Sobald die Gäste an Bord durften, stieg sie den Laufsteg hinauf, stürzte sich auf mich, gab mir einen freundschaftlichen Kuß und sagte: „Den Strauß habe ich nicht für dich mitgebracht, den sollst du deiner Schiffsfreundin schenken.“ Wirklich eine Pfundsidee! Ich führte ihren Plan sofort aus und erregte natürlich größte Bewunderung mit entsprechender Belohnung! Die Zollfragen waren schnell erledigt und bald saßen wir in einer der sogenannten „Trolleys“, einem Motortriebwagen, der uns in zweistündiger Fahrt nach Swakopmund brachte. Dort kamen die Koffer auf einen Pferdewagen, und wir „stappten“ zum Hotel Bismarck. Der Zug ins Inland sollte erst zwei Tage später abfahren, denn er ging nur zweimal in der Woche. Das gab uns Zeit, am Strand zu liegen und herumzutoben. Wie wohl habe ich mich gefühlt! Am dritten Abend begann die Zugfahrt ins Inland. Ich war erstaunt, wie tadellos die Eisenbahnwaggons eingerichtet waren. Da man immer lange Strecken fahren musste, hatte jeder ein Bett für sich; sechs waren in einem Abteil der zweiten Klasse. Während des Tages saßen alle auf den untersten Bänken. Ganz neu für mich war, dass Männer und Frauen nicht gemeinsam in einem Abteil fahren durften. Der Grund: Man war fast immer auch über Nacht unterwegs und zu dieser Zeit sollten Männlein und Weiblein fein säuberlich getrennt sein! Ich schlief wunderbar auf dieser ersten Fahrt ins Land und wachte morgens kurz vor Wilhelmstal auf. In Swakopmund hatte man mir von der furchtbaren Trockenheit im Land erzählt. Deshalb war ich erstaunt, dort viele grüne Büsche und Bäume zu sehen. Ich hatte damals - wie konnte es anders sein - noch keinerlei Blick für Graswuchs und Weide. Darum täuschte mich das schöne Baumgrün. Die Fahrt ging weiter nach Okahandja. Zum ersten Male verspürte ich etwas von der afrikanischen Hitze, denn in Swakopmund war es kühl und so wie im angenehmsten deutschen Sommer gewesen. Entlang der Bahnlinie waren nun immer mehr Bäume und Büsche zu sehen. Mir gefiel das Ganze recht gut. Dann ertönte der sich immer wiederholende Pfiff der Lokomotive und vor uns lag der kleine Ort Okahandja, vorläufiges Ziel meiner Reise. Er ist landschaftlich herrlich gelegen durch die Nachbarschaft zum Kaiser-Wilhelm-Berg und zum Galeriewald des Okahandja-Riviers, einem Nebenfluss des nahen Swakopriviers. Auf dem Bahnsteig stand mein Freund Harald Voigts. Herzliche Begrüßung! Wir hatten uns neun Monate nicht gesehen. Harald war mit einem 1929er Buick gekommen. Mein Gepäck wurde eingeladen - die Koffer befestigte man auf den Trittbrettern - und wir fuhren die 500 Meter zu seines Vaters Haus. Es ist der alte ehemalige „Store“ der Firma Wecke & Voigts, der vor 1890 aus Lehmsteinen gebaut worden war. Daneben liegt der Garten mit hohem Baumbestand. Ich wohnte in einem Nebengebäude. Oubaas Richard Voigts, damals Ende 50, hieß mich sehr herzlich willkommen. Er flößte mir höchsten Respekt ein, war er doch schon fast vierzig Jahre im Land, hatte enorm viel geschafft und dazu lag mein künftiges Schicksal weitgehend in seiner Hand. Man war außerordentlich gastfrei zu mir, ich durfte an allem teilnehmen, nur musste ich mich daran gewöhnen, dass vorläufig gar nicht über das gesprochen wurde, was mich am meisten bewegte: Meine Zukunft. Mehr als drei Wochen blieb ich Gast im Hause Voigts. Harald arbeitete im Store, ich hatte nichts zu tun, langweilte mich aber gar nicht, weil ich unerhört viel zu sehen bekam. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Der Kalahari abgerungen, von Hans Jürgen von Hase.

Titel: Der Kalahari abgerungen
Untertitel: Mein Leben in Namibia als Farmeleve, Karakulzüchter, Politiker
Autor: Hans Jürgen von Hase
Verlag: Kuiseb-Verlag
Windhoek, Namibia 2006
ISBN 3936858055 / ISBN 3-93-685805-5
Original-Broschur, 15 x 21 cm, 152 Seiten, 23 sw-Fotos

von Hase, Hans Jürgen im Namibiana-Buchangebot

Der Kalahari abgerungen

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Der Kalahari abgerungen: mein Leben in Namibia als Farmeleve, Karakulzüchter und Politiker.