Auf den Spuren der Else Sonnenberg: Unterwegs in Namibia, 100 Jahre nach dem Herero-Aufstand, von Uwe Krebs

Auf den Spuren der Else Sonnenberg: Unterwegs in Namibia, 100 Jahre nach dem Herero-Aufstand. ISBN 9783932030611 / ISBN 978-3-932030-61-1

Auf den Spuren der Else Sonnenberg: Unterwegs in Namibia, 100 Jahre nach dem Herero-Aufstand. ISBN 9783932030611 / ISBN 978-3-932030-61-1

Der Autor Uwe Krebs hat anhand besonderer Textpassagen aus den Memoiren von Else Sonnenberg, ihre Spuren in Namibia gesucht und stellt diese, über 100 Jahre nach dem Herero-Aufstand, in einem Bildband vor.

Am 5. März 1903, genau vier Wochen nach unserer Abfahrt von Hamburg, legte sich der Dampfer Adolf Woermann auf der Reede von Swakopmund vor Anker Ich war ja von meinem Mann oft genug auf den trostlosen Anblick vorbereitet worden, welchen mein zukünftiges Heimatland bei der Landung bieten würde. Darum war meine Enttäuschung nicht allzu groß, als ich von der Seeseite her, neben einigen wenigen Gebäuden, nichts als Sand und wieder Sand erblickte, soweit das Auge zu reichen vermochte. An dem Strand von Swakopmund betritt Else Sonnenberg zusammen mit ihrem Mann Gustav zum ersten Mal afrikanischen Boden. Sanddünen der Namlb Wüste bei Swakopmund. An dem nahen Brunnen wurde das Vieh getränkt von dem Treiber und Ochsenwächter. Wir hatten uns vom Wagen die bequemen Stühle heruntergeholt und saßen in dessen Schatten. Die Sonne stand auf den nahen Klippen, in denen ich große Eidechsen in allen möglichen Farben umher schlüpfen sah, farbenprächtige Schmetterlinge wiegten sich in der Luft, und mit vielen Staunen sah ich das erste Mal die schönen, großen Käfer. [...] Auch bot die Tierwelt allerlei Anlaß zur Unterhaltung. Bald war es ein schöner Käfer oder Schmetterling, dann ein Skorpion, eine Tarantel oder eine große Fledermaus, auch einmal eine lange Schlange, welche mein Interesse erregten und über die mir mein Mann Aufschluß geben mußte. Auch die Jagd auf Raub- und Großwild bot Abwechslung. In den schon erwähnten nahegelegenen Salzpfannen konnte man bei Vorsicht öfters Großwild und Strauße sehen. In der Dämmerung schlichen Schakale aus den Büschen ans Wasser. Da waren schnell die Hunde hinterher. Sie ließen sich aber nicht verscheuchen. Während der Reisepausen hat Else Sonnenberg Sinn für die Natur. Die erste Station der Sonnenbergs war die Farm von August Klußmann in Omarasa, westlich vom Waterberg. Agame im Damaraland. Im bequemen Reisewagen kam jetzt auch Oberst Leutwein gefahren; er Ließ sich von Herrn Missionar genau auseinandersetzen, was dieser über die Macht und Stellung des Feindes wußte und was sonst vorgefallen war. Vierzig Geschütze und ein unabsehbarer Zug von Soldaten zu Pferde und zu Fuß zogen an uns vorüber. Ein plötzlicher sofortiger Angriff dieser Streitmacht mußte die Herero vernichten. Wir konnten nicht genug erzählen den freundlichen Herren, welche zu uns an den Wagen kamen. Einer wollte uns durchaus erfreuen mit Proviant, obgleich wir dankten, und brachte mir, es zum Verteilen in meine Schürze schüttelnd, einen Arm voll Cakes, Schokolade, Biskuit und dergleichen. Später hörte ich, daß er am Tage darauf schwer verletzt wurde und in Okahandja starb. Erst am Abend wurde der Weg frei für uns. Bis dahin hatte der lange Zug gedauert, welcher mit ungefähr vierzig Proviantwagen schloß. Wir fuhren die ganze Nacht und trafen um 7 Uhr morgens am 9. April 1904 in Okahandja ein, wo wir zunächst ins Missionshaus gingen und als längst Vermißte oder Totgeglaubte herzliche Aufnahmen fanden.

Dies ist ein Auszug aus dem Buch: Auf den Spuren der Else Sonnenberg: Unterwegs in Namibia, 100 Jahre nach dem Herero-Aufstand, von Uwe Krebs.

Buchtitel: Auf den Spuren der Else Sonnenberg
Untertitel: Unterwegs in Namibia, 100 Jahre nach dem Herero-Aufstand
Autor: Uwe Krebs
Verlag: Uwe Krebs
Wendeburg, 2012
ISBN 9783932030611 / ISBN 978-3-932030-61-1
Kartoneinband, 25x18 cm, 64 Seiten, zahlreiche Fotografien

Krebs, Uwe im Namibiana-Buchangebot

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