African Memories. Aus meinem Safari-Tagebuch, von Gabriele Casaro

African Memories. Aus meinem Safari-Tagebuch. Mit dem Zelt von Namibia nach Botswana, von Gabriele Casaro. Joh. Heider Verlag. Bergisch-Gladbach, 2013. ISBN 9783873144774 / ISBN 978-3-8731-4477-4

African Memories. Aus meinem Safari-Tagebuch. Mit dem Zelt von Namibia nach Botswana, von Gabriele Casaro. Joh. Heider Verlag. Bergisch-Gladbach, 2013. ISBN 9783873144774 / ISBN 978-3-8731-4477-4

In 'African Memories. Aus meinem Safari-Tagebuch' beschreibt Gabriele Casaro ihre Reise von Namibia-Caprivi nach Botswana ins Okavango-Delta und weiter nach Savuti und Chobe.

5. November: Gestern war ein seltsamer Tag. Vom Süden kommend zog eine Gewitterfront auf, die nichts Gutes ahnen ließ-erste Anzeichen der kleinen Regenzeit. Wir sind draußen in der Steppe auf der Suche, aber es gibt nichts, absolut nichts zu sehen. Wenn man den Motor abstellt, hört man keinen Laut, alles ist wie ausgestorben. Es ist heiß und brütend und mein Kopf hämmert wegen einer Migräne vor sich hin. Gegen 6 Uhr sind wir zurück im Camp. Wir falten die Zelte auseinander, während Valentino Feuer macht. Es soll Spaghetti geben. Der Tisch ist gedeckt, die Nudeln „al dente" und ohne jede Vorwarnung setzt ein orkanartiger Sturm ein, fegt alles vom Tisch. Wir retten was zu retten ist, klopfen das Feuer aus und setzen uns mit unseren Nudeln voller Sand in die Zelte, damit die nicht weggeblasen werden. Es fängt an zu regnen, blitzen, donnern, nein, krachen. Valentino fährt das Auto in eine freiere Zone des Camps. Es ist sicherer, die Zelte zu verlassen wegen der von den Bäumen herabbrechenden Äste. Wir sitzen zu Dritt im Auto, erleben ein Naturschauspiel ohnegleichen. Es blitzt rundherum, die Nacht wird taghell. Naturgewalt pur! Die Früchte der Sausage-Trees trommeln auf das Dach des Autos wie riesige Hagelkörner. Nach drei Stunden wird es ruhiger. Mittels der Taschenlampe sehen wir, dass die Zelte noch da sind. Die Schweizer haben einen großen Ast abbekommen, ein Wunder, dass nichts weiter passiert ist. Ich klettere nach hinten in die Ladefläche des Autos und hole die Flasche Whisky hervor, wir können ihn gebrauchen. Wir fahren das Auto zurück an seinen Platz ganz nahe an die Zelte, wickeln uns gerade in die klamm gewordenen Schlafsäcke, als der nächste Schlag beginnt. Wegen des Regens muss man das Zelt komplett dicht machen. Ich nehme eine Schlaftablette, was aber nichts hilft, weil mich in dieser absoluten Finsternis im Lärm des Regens und der Gewitter ein klaustrophobischer Moment packt. Renato schläft schon. Ich gehe mit der gebotenen Vorsicht zurück ins Auto, schlafe tief bis 3 Uhr früh auf der Rückbank. Dann weckt mich das nahe Gebrüll eines Löwen (sie sind also da), so nah, dass ich das Auto nicht verlassen kann und so schlafe ich weiter bis 5 Uhr. Am Morgen räumen wir auf. Alles ist nass, aber die Sonne scheint schon und trocknet alles sehr schnell. Die Unwetter der Nacht sind verflogen wie ein Spuk. Vorgestern haben wir unsere nächste Etappe erreicht, das Xakanaxa-Camp, wo wir ein paar Nächte bleiben wollen. Das war gar nicht so einfach. Der Weg über 4th bridge (4. Brücke) war nicht befahrbar, die Brücke stand unter Wasser. Der Okavango hat sich eine neue Lagune gebildet, die schon um diese Jahreszeit, es ist Frühjahr auf der anderen Seite des Äquators, unpassierbar ist. Wir kehren um und suchen eine andere Möglichkeit, aber die nächtlichen Gewitter haben viele „Loops", wie man die Umfahrungen und Game-Drives nennt, mit umgestürzten Bäumen blockiert oder es steht zu viel Wasser. Wir müssen zurück zur Hauptpiste, nehmen die Parallele der 3rd-Bridge-Piste, um Xakanaxa zu erreichen. Gute 100 km bei diesen Pistenverhältnissen sind eine lange Reise. Wir durchqueren eine gut überschaubare Ebene mit einzelnen Büschen. Und plötzlich finden wir die Löwen, zuerst ein Weibchen, dann noch eines mit drei Jungen, dann der Rest Familie mit dem Macho, alles in allem neun Exemplare, alle liegen ruhig im Schatten der Büsche. Wir wissen nicht, wo wir erst hinsehen sollen. Renato zückt Skizzenblock und Kamera, ich filme. Wir stellen den Motor ab und beobachten diese Szenerie. [...]

Dies ist ein Auszug aus: African Memories. Aus meinem Safari-Tagebuch, von Gabriele Casaro.

Titel: African Memories. Aus meinem Safari-Tagebuch
Untertitel: Mit dem Zelt von Namibia nach Botswana
Autorin: Gabriele Casaro
Verlag: Joh. Heider Verlag
Bergisch-Gladbach, 2013
ISBN 9783873144774 / ISBN 978-3-8731-4477-4
Broschur, 15 x 21 cm, 64 Seiten, zahlreiche Abbildungen

Casaro, Gabriele im Namibiana-Buchangebot

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African Memories. Aus meinem Safari-Tagebuch: Mit dem Zelt und dem Malter Renato Casaro von Namibia nach Botswana.

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