100 Jahre Allgemeine Zeitung. Älteste Tageszeitung Namibias, von Eberhard Hofmann et al.

100 Jahre Allgemeine Zeitung. Älteste Tageszeitung Namibias, von Eberhard Hofmann et al. Namibia Media Holdings (NMH). Windhoek, Namibia 2016. ISBN 9789994560752 / ISBN 978-99945-60-75-2

100 Jahre Allgemeine Zeitung. Älteste Tageszeitung Namibias, von Eberhard Hofmann et al. Namibia Media Holdings (NMH). Windhoek, Namibia 2016. ISBN 9789994560752 / ISBN 978-99945-60-75-2

Anläßlich des 100-Jahre-Jubiläums der Allgemeinen Zeitung der ältestes Tageszeitung Namibias und einzigen deutschsprachigen Tageszeitung außerhalb Europas, haben Stefan Fischer, Eberhard Hofmann und Frank Steffen eine hochinteressante Festschrift editiert.

Eberhard Hofmann  Stefan Fischer  

Die Geschichte der Allgemeinen Zeitung und der Medien Namibias

Die Presse- und Mediengeschichte Namibias gerechnet von 1898 zählt im Jahr 2016 genau 118 Jahre. Die Allgemeine Zeitung hat die beachtliche Wegstrecke der vergangenen 100 Jahre kontinuierlich durch zwei Weltkriege und drei staatsrechtliche Regimes mitgestaltet. Namibia ist mit seiner relativ kleinen Bevölkerung von rund 2,3 Mio. Menschen dafür bekannt, dass das Land nicht nur über eine erstaunlich vielfältige Medienlandschaft der Print- und elektronischen Medien verfügt, sondern dass der junge Staat, gegründet am 21. März 1990, mit dem Weltrang 17 auf der Liste der Presse- und Meinungsfreiheit auf dem Kontinent Afrika führend ist. Außerhalb des Kontinents rangiert Namibia aktuell zwischen Deutschland (16) und Kanada (18). Nach der jährlichen Beurteilung der Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen folgt Ghana als zweiter afrikanischer Staat auf der Medienliste erst auf Platz 26, und Namibias Nachbarn Südafrika und Simbabwe werden auf Rang 39 bzw. Rang 124 eingeordnet. Die kommunistische Parteidiktatur Nordkorea, die von der namibischen Regierung freundschaftlich sehr umworben wird, steht weltweit unter den Staaten mit Platz 179 an zweitletzter Stelle. Wie ist es zur aktuell guten Bewertung des namibischen Medienklimas gekommen, da eine solche Zuordnung auf keinen Fall über Nacht beschert wird? Seit der Unabhängigkeit Namibias 1990 hat sich die Regierung weitgehend an die vorbildliche Staatsverfassung gehalten, die die Presse- und Meinungsfreiheit garantiert. Es reicht jedoch nicht aus, dass der Staat allein für die Pressefreiheit eintritt. Es bedarf der kollektiven Anstrengung der gesamten Medienbranche, sich als unabhängiger, selbstbewusster Interes-senträger gegenüber Regierung und Gesellschaft zu konstituieren. Gerade daran hatten es die Medien über 15 Jahre lang seit der staatlichen Souveränität nach 1990 fehlen lassen, so dass die regierende Partei SWAPO sich 2007 anschickte, einen staatlichen Presserat einzusetzen, um den namibischen Medien einen regulativen Rahmen zu setzen. Die Redakteure der führenden Tageszeitungen und sogar der staatlichen bzw. öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalt NBC (Namibian Broadcasting Corporation) sind der Partei jedoch zuvorgekommen, indem sie 2007 vor dem Parteitag das Redakteursforum von Namibia (EFN: Editors* Forum of Namibia) gründeten, das seither als übergreifender Interessenträger der Print- und elektronischen Medien gilt und nicht nur am jährlichen Weltpressetag als unabhängige Stimme gefragt ist. Das EFN-Forum hat unabhängig von Staat und Regierung aus eigenen Reihen mehrheitlich den namibischen Medienkodex erstellt. Darauffolgend hat das Forum 2008 einen unabhängigen Medienombudsmann berufen, der Klagen aus der Öffentlichkeit über Zeitungsmeldungen oder Inhalte von Radio- und Fernsehprogrammen im Rahmen des Medienkodexes beurteilt und den Befund zur Veröffentlichung bestimmt. Das EFN konnte auf diesem Weg der Selbstregulierung die Intervention eines staatlichen Presserates abwenden und die Eigenständigkeit der Medien weitgehend wahren, was vor allem in den nördlichen Nachbarstaaten Namibias nicht der Fall ist, wo die Pressefreiheit im Vergleich zu Namibia sehr niedrig beurteilt und eingestuft wird. Bei gemeldeten Konfliktfällen mit den Medien liefert zuerst der Medienombudsmann einen Befund, der eine Zeitung zur Korrektur bzw. zu einer publizierten Entschuldigung verpflichtet oder der eine Beschwerde als gegenstandslos deklariert. Der Medienombudsmann verhängt keine Geldbußen. In schwerwiegenden Fällen wenden sich Kläger zivilrechtlich an das Gericht, wo Verleumdungsklagen verschiedentlich zur Geldbuße geführt haben. Aktuell bemüht sich die Regierung über die Namibische Kommunikations-Kontrollbehörde CRAN (Communicaions Regulatory Authority of Namibia), ein vom Medienombudsmann getrenntes Beschwerdeverfahren für Radiofunk und Fernsehen einzuführen.

Windhoeker Deklaration 1991

Zum Hintergrund der namibischen Medienbranche gehört die international ausgerufene Windhoeker Deklaration von 1991, als afrikanische und Redakteure anderer Kontinente unter Anleitung der Vereinten Nationen in Windhoek einen freiheitlich-liberalen Rahmenkodex für pluralistische Medien aufgestellt haben. Die Windhoeker Deklaration ist inzwischen zu einem weltumspannenden Dokument geworden, und der jährliche Weltpressetag, in der Rege am 3. Mai abgehalten, ist daraus hervorgegangen. [...]

Dies ist ein Auszug aus: 100 Jahre Allgemeine Zeitung. Älteste Tageszeitung Namibias, von Eberhard Hofmann et al.

Titel: 100 Jahre Allgemeine Zeitung
Untertitel: Älteste Tageszeitung Namibias
Herausgeber: Stefan Fischer; Eberhard Hofmann; Frank Steffen
Genre: Festschrift
Verlag: Namibia Media Holdings (NMH)
Windhoek, Namibia 2016
ISBN 9789994560752 / ISBN 978-99945-60-75-2
Originalbroschur, 17 x 24 cm, 100 Seiten, durchgehend Abbildungen

Fischer, Stefan und Hofmann, Eberhard und Steffen, Frank im Namibiana-Buchangebot

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