Die Geschichte des alten Missionshauses in Omaruru, von Antje Otto-Reiner und Ingeborg Schomschor

Die Geschichte des alten Missionshauses in Omaruru, von Antje Otto-Reiner und Ingeborg Schomschor. National Monuments Council of Namibia. Windhoek, Namibia 1991. ISBN 0869762362 / ISBN 0-86-976236-2

Die Geschichte des alten Missionshauses in Omaruru, von Antje Otto-Reiner und Ingeborg Schomschor. National Monuments Council of Namibia. Windhoek, Namibia 1991. ISBN 0869762362 / ISBN 0-86-976236-2

Die Geschichte des Alten Missionshauses in Omaruru, von Antje Otto-Reiner und Ingeborg Schomschor, soll eine knapp geordnete Chronik der baulichen Entwicklung, sowie der wichtigsten Ereignisse aus den langen Jahren der Existenz dieses Hauses sein. Über alle Ereignisse hebt sich die enge Verbundenheit der Missionarsfamilien Viehe, Dannert und Kuhlmann, sowie der Zeraua-Herero, mit diesem Haus ab.

Gründung der Station und Bau des Missionshauses

Die Missionsstation Omaruru, damals noch bekannt als Okozondje wegen der vielen Skorpione, die es dort gab, wurde im Jahre 1868 von dem im Dienste der Rheinischen Missionsgesellschaft stehenden Evangelisten Daniel Cloete für die Damara, die sich dort aufhielten, gegründet. Es wurden ein aus fünf Räumen bestehendes Lehmhaus und eine Ried-Lehmkirche dort erbaut. Am 22. Juni 1870 übernahm Missionar Gottlieb Viehe die vakant gewordene Station, und kurz darauf zog auch Zeraua, der angesehene Herero-Häuptling, der, nachdem er aus dem Kaokoveld gekommen war, zunächst in Otjimbingwe gewohnt hatte, nach Okozondje. Er taufte den Platz Omaruru , abgeleitet von "omaere omaruru" ("bittere Milch", die die Kühe gaben, nachdem sie von dem in der Gegend häufig vorkommenden Bitterbusch gefressen hatten). Zeraua ordnete an, daß die Händler, die sich zu der Zeit in Omaruru ansiedelten, ihre Geschäftshäuser auf der Nordseite des Omaruru-Riviers errichteten, wo auch die Mission lag. Auf der Südseite des Riviers wohnte er in seinem Backsteinhaus bei seinem Volk. Das ganze Haus wurde ohne Fundament aus ungebrannten Luftziegeln gebaut. Zum Ziegelstreichen und Mauern hatte Missionar Viehe einen "Colonischen" Mann gemietet. Auf den Dachbalken aus Kameldornholz war fest aneinandergeflochtenes Ried befestigt, und oben wurde das Dach mit einer dicken Schicht Lehm und Kuhdung abgedichtet. Aus dieser Masse und zusätzlichem Rinderblut setzte sich auch der Außenbewurf der Mauern zusammen, der sie vor dem Abwaschen durch Regengüsse schützte. Die auffällig niedrigen Türen, sowie die seitlichen und hinteren Fenster des Hauses, zimmerte Missionar Viehe selbst aus seinen Schiffskisten. Die prächtigen Schiebefenster an der Vorderseite des Hauses hingegen wird er sich aus der Kapkolonie beschafft haben. Der Fußboden, der einmal jährlich erneuert werden mußte, bestand aus einer Schicht Lehm, Mist, Wasser und Rinderblut. An die linke Wand der Küche baute Missionar Viehe einen Lehmofen mit einem Abzug darüber, der heute noch teilweise sichtbar ist. Das ganze Haus war 53 Fuß lang, 28 Fuß breit und 12 Fuß hoch, und hatte ungefähr 100 Pfund (ca. 2000 Mark) gekostet. An anderer Stelle wird ein Betrag von 700 Talern erwähnt. Nachdem die Bauarbeiten am Missionshaus abgeschlossen worden waren, begann Missionar Viehe mit dem Bau einer neuen Kirche. Die Siedler und Händler steuerten zum Neubau 45 Pfund bei, derweil die Herero und Damara mit der Herstellung der Lehmsteine behilflich waren. Die Türen und Fenster, sowie den Altar und die Kanzel, schreinerte der Missionar selbst, und seine Frau fertigte die Vorhänge für den Altar und die Kanzelbekleidung an. [...]

Dies ist ein Auszug aus: Die Geschichte des alten Missionshauses in Omaruru, von Antje Otto-Reiner und Ingeborg Schomschor.

Titel: Die Geschichte des Alten Missionshauses in Omaruru
Autoren: Antje Otto-Reiner; Ingeborg Schomschor
Herausgeber: National Monuments Council of Namibia
Windhoek, Namibia 1991
ISBN 0869762362 / ISBN 0-86-976236-2
Originalbroschur, 15 x 21 cm, 30 Seiten, zahlreiche sw-Fotos und Planskizzen

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Die Geschichte des Alten Missionshauses in Omaruru, Namibia, als Chronik der baulichen Entwicklung des ältesten Hauses des Ortes.