Viktor Lebzelter

Dr. Viktor Lebzelter (1889-1936) war ein österreichischer Anthropologe und Direktor des Naturhistorischen Museum in Wien.

Dr. Viktor Lebzelter (1889-1936) war ein österreichischer Anthropologe und Direktor des Naturhistorischen Museum in Wien.

Viktor Lebzelter wurde am 26.11.1889 in Wien geboren, wuchs in einem katholischen Elternhaus auf und besuchte ein humanistisches Gymnasium. Er studierte Anthropologie, Völkerkunde, Medizin und Naturwissenschaften an der Universität Wien und wurde nach seiner Promovierung im Jahr 1914 zum Kriegsdienst an die Ostfront und nach Albanien einberufen. Nach dem Ersten Weltkrieg fand er 1919 Anstellung im Gesundheitsamt des Ministerium für Soziale Verwaltung war dort bis zum 31.03.1926 tätig. Durch seine ehrenamtliche Tätigkeit am Naturhistorischen Museum Wien wurde man dort auf Dr. Viktor Lebzelter aufmerksam und stellte ihn am 01.04.1926 für die Anthropologische Abteilung ein. Von Mai 1926 bis Juni 1928 unternahm Lebzelter eine Forschungsreise nach Süd- und Südwestafrika, während dieser er sich, begleitet von seiner Ehefrau Marie, geb. Grammetbauer (1895–1947), der Erforschung der Buschmänner und Bantustämme und dem Sammeln von Belegstücken widmete. Auftraggeber und Finanzier war das Missionsmuseum des Vatikan. Im März 1932 wurde Viktor Lebzelter zum vorläufigen Leiter der Anthropologischen Abteilung des Naturhistorischen Museum Wien und im April 1934 zu ihrem Direktor ernannt. Im Jahr darauf erfolgte seine Ernennung zum Leiter des Arbeitskreises für Fragen des Musealwesens und christlicher Weltanschauung im Kulturreferat des Bundesministeriums für Unterricht. Im Alter von 47 Jahren verstarb Dr. Viktor Lebzelter am 02.12.1936 in Mödling an angina pectoris. Er hinterließ seine Ehefrau, mit der er seit 1925 verheiratet war, und seinen Sohn Georg Lebzelter. Der vielseitige Wissenschaftler war seit 1910 Mitglied der Anthropologischen Gesellschaft in Wien und seit 1932 ihr Ausschußrat. Er war außerdem Mitarbeiter der Internationalen Zeitschrift für Völker- und Sprachenkunde, Anthropos, die 1906 durch den Steyler Missionar Wilhelm Schmidt gegründet worden war.

Literatur von Viktor Lebzelter:

• Anleitung zu anthropologischen Beobachtungen (in: Anthropos, 1928)
• Die religiösen Vorstellungen der Khun-Buschmänner, der Buschmänner der Etoshapfanne und des Ovambo-Landes und der Ovambo-Bantu (in: Anthropos, 1928)
• Zur Geschichte der Bergdama (in: Anthropos, 1928)
• Zusammenfassender Bericht über meine Reise und Forschungen in Südafrika 1926/1928 (in: Anthropos, 1929)
• Die Vorgeschichte von Süd- und Südwestafrika (1930)
• Rassen und Kulturen in Südafrika. Band 1: Die Vorgeschichte von Süd- und Südwestafrika (1930)
• Rassengeschichte der Menschheit (1932)
• Steinzeitliche Funde aus Ruanda und vom Ituri (1933)
• Die hallstattzeitliche Siedlung auf dem Steinberge bei Ernstbrunn (1933)
• Die Eingeborenenfrage in Südafrika als sozialwirtschaftl. und rassenpsychologisches Problem (1934)
• Rassen und Kulturen in Südafrika. Band II: Eingeborenenkulturen in Süd- und Südwestafrika. Wissenschaftliche Ergebnisse einer Forschungsreise nach Süd - und Südwestafrika in den Jahren 1926-28. (1934)
• Eingeborenenkulturen in Südwestafrika (1934; 1996)
• Der Awarenschädel von Margarethen am Moos (1935)
• Über Körperbeschaffenheit von Lokomotivführern. Ein Beitrag zur Frage des Zusammenhanges zwischen Rasse und Beruf (Co-Autor, 1935)
• Römische Schädel aus Pannonien (1935)
• Ein Beitrag zur Rassenkunde der Siebenbürger Sachsen (1936)
• Neolithische Gräber aus Klein-Hadersdorf bei Poysdorf in Niederösterreich (1936)
• Eine rassenkundliche Übersichtsaufnahme des Burgenlandes (1937)