Tuulikki Jantunen

Die finnische Missionslehrerin und Autorin Tuulikki Laina Jantunen (1922-2011) war von 1948 bis 1981 im Auftrag der Finnischen Missionsgesellschaft im Okavangogebiet Namibias tätig.

Die finnische Missionslehrerin und Autorin Tuulikki Laina Jantunen (1922-2011) war von 1948 bis 1981 im Auftrag der Finnischen Missionsgesellschaft im Okavangogebiet Namibias tätig.

Die finnische Missionslehrerin und Autorin Tuulikki Laina Jantunen (1922-2011) war von 1948 bis 1981 im Auftrag der Finnischen Missionsgesellschaft im Okavangogebiet Namibias tätig.

Tuulikki Laina Jantunen kam am 03.08.1922 in der karelischen Landgemeinde Viipurin Maalaiskunta, nahe des Ortes Viborg, als eines von neun Kindern des Lehrers Tuomas Matinpoika Jantunen und dessen Ehefrau Aina Maria Jantunen geb. Lyyra zur Welt. Kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges griffen am 30.11.1939 sowjetische Streitkräfte die finnische Region Karelien an und lösten eine eilige Evakuierungen von über 400.000 finnischen Bürgern aus den umkämpften Gebieten in die westlicheren Landesteile aus. Dies betraf auch die Familie Jantunen, die sich bei Keuruu in Mittelfinnland niederließ. Dort erlangte Tuulikki Jantunen 1942 an der Gesamtschule Haapamäki die Hochschulreife und schloß bis 1944 ihr Lehramtsstudium als Grundschullehrerin an der Pädagogischen Universität Jyväskylä ab. Nach mehreren Jahren als Lehrerin an finnischen Schulen und einem Studium am Missionskolleg der Finnischen Missionsgesellschaft (1948-1949), folgte, nach einem Sprachkurs in Afrikaans in Südafrika, ihre Entsendung nach Südwestafrika, wo sie bis Ende 1957 zunächst als Lehrerin tätig war. Im Frühjahr 1958 absolvierte Tuulikki Jantunen ein Semester bei Prof. Ernst Damman in Ost-Berlin, wo sie Ihre Kenntnisse in der Bantusprache Kwangali vertiefte. Zurück im Okavangogebiet wirkte sie im Aufbau des Bildungssystems der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (ELCIN). Ein Hauptziel war die Förderung des Kwangali zur offiziellen Kirchen- und Schulsprache im Okavango, das durch die gemeinsamen Anstrengungen von Tuulikki Jantunen, ihrem Kollegen Eino Kudumo und Pfarrer Asser Lihongo gelang. Sie übersetzten unter anderem die Bibel und ein Psalmenbuch ins Kwangali, die von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurden. Tuulikki Jantunen war aufgrund Ihres großen kulturellen Interesses, ihrer Fähigkeit, sich in verschiedenen regionalen Sprachen, darunter Deutsch, zu verständigen, in der Bevölkerung sehr beliebt und auch mit zeitgenössischen Wissenschaftlern, die sie bei deren regionalen Forschungsreisen als Dolmetscherin und mit eigenen völkerkundlichen Beobachtungen und Aufzeichnungen unterstützte, gut vernetzt. Über Ihre Übersetzungsarbeit an Gedichten und Märchen aus dem Kwangali entwickelte sich eine Freundschaft und Zusammenarbeit mit der deutschen Märchenforscherin Dr. Sigrid Schmidt. Neben ihren eigenen Werken schrieb Tuulikki Jantunen zahlreiche Beiträge zur Kulturgeschichte ihres Wirkungsbereichs und führte Übersetzungsarbeiten für Verlage durch. 1981 kehrte Tuulikki Jantunen nach Finnland zurück und verbrachte Ihren Ruhestand im südfinnischen Heinola, wo sie am 13.10.2011 im Alter von 89 Jahren verstarb.

Literatur von Tuulikki Jantunen:

Kwangali Bibeli (Übersetzung Altes und Neues Testament ins Kwangali)
Marusumo (Übersetzung Psalmenbuch ins Kwangali)
Ruusupensas, Geschichten aus Südafrika, WSOY, 1958
Ose Vakavango Kukara kwetu (unv., 1963)
Ken kulkee han nakee (die Geschichte des Besuchs von Rev. Matias Sikondomboro
nach Finnland) Finnische Missionsgesellschaft, 1964
Kuninkaan kaskysta etelassa (Buch für Kinder, die die Sonntagsschule besuchen)
Pähkinänsydän (Finnische Missionsgesellschaft, 1967, 1971 ungarisch veröff.)


Jantunen, Tuulikki im Namibiana-Buchangebot

Kernel

Kernel

Kernel is an account on the San or Bushmen of the western Okavango region of Namibia in the late 1950s and early 1960s.