Rudolf Koppmann OMI

Der Deutsche Rudolf Koppmann (1913-2007) war ein Bischof des katholischen Missionsordens der Oblaten und Apostolischer Vikar zu Windhoek, Südwestafrika / Namibia.

Windhoek, am 29.06.1966: Bischof Rudolf Koppmann OMI (1913-2007 weiht Pater den aus der Kavangoregion stammenden Bonifatius Hausiku (1933-2002) zum Priester. Dieser sollte 1981, als Nachfolger Rudolf Koppmanns, im Amt des Bischofs zu Windhoek bestimmt werden.
Der Deutsche Rudolf Koppmann (1913-2007) war ein Bischof des katholischen Missionsordens der Oblaten und Apostolischer Vikar zu Windhoek, Südwestafrika / Namibia.
Rudolf Maria Koppmann wurde am 18.01.1913 in Essen-Frohnhausen in ein katholisches und frommes Elternhaus geboren. Mit seinen vier Brüdern und zwei Schwestern wuchs er in dem Stadtteil Frohnhausen auf und besuchte dort die Volks- und Oberrealschule. Ende 1931 wechselte er an die Oblaten-Missionsschule St. Karl im holländischen Valkenburg und absolvierte dort das Abschlußjahr zur Hochschulreife. Am 18.04.1932 trat Rudolf Koppmann das Noviziat im Kloster Maria Engelport bei dem Missionsorden der Oblaten (Oblati Mariae Immaculatae OMI) an und nahm nach Ablauf eines Jahres das theologisches Studium an der Hochschule der Hünfelder Oblaten auf. Am 25.04.1936 legte er die Ewigen Gelübde ab und wurde am 10.04.1938 am Fuldaer Bischofssitz zum Priester geweiht. Ein Jahr darauf wurde Pater Rudolf Koppmann in das von Bischof Joseph Gotthardt geleitete Missionsfeld Südwestafrika entsendet, das er per Schiff am 08.07.1939 über Walvis Bay erreichte. Nach der Einweisungszeit und dem Absolvieren von obligaten Sprachkursen wurde Pater Rudolf Koppmann die Verantwortung für die noch junge, wenig entwickelte katholische Missionstation Otjiwarango übertragen. Bis zu seinem ersten Heimaturlaub nach dreizehn Jahren Missionsarbeit, hatte der Geistliche die Missionstation Otjiwarango, mit dem angeschlossenen Schüler- und Schwesternheim und einer Krankenstation und unter der Aufsicht der südafrikanischen Administration und deren Apartheitsverordnungen, auch die Seelsorge und den Bildungsbetrieb bestmöglich entwickelt und große Akzeptanz und Anerkennung in der einheimischen Bevölkerung gewonnen. Am 26.01.1957 wurde Pater Rudolf Koppmann zum Koadjutor von Windhoek ernannt und erhielt in Hünfeld die Bischofsweihe. Als Bischof Joseph Gotthardt im Jahr 1961 abdankte, übertrug er Koppmann die Leitung des Vikariats. Bischof Rudolf Koppmann meisterte die Herausforderung mit politischer Umsicht, intensiver Netzwerktätigkeit im südlichen Afrika und in der Heimat, förderte die Nutzung moderner Methoden und Hilfsmittel im Missionsbetrieb, war Impulsen und Neuerungen des gesellschaftlichen Diskurs gegenüber aufgeschlossen und amtierte als Konzilsvater des II. Vatikanums (1962–1965). Nach dem Vorbild des 'fliegenden Paters' Pater Paul Schulte, OMI (1897-1974), erwarb auch Koppmann den Privatpilotenschein und nutzte eine einmotorige Dornier Do 27 zur Bewältigung seines erheblichen Arbeits- und Reisepensums. Auch die Gründung der katholischen Monatsschrift 'Angelus' in den Landessprachen Afrikaans, OtjiHerero und Namaqua sowie die Gründung der katholischen Pfadfindergruppe 'Jungwacht' unter Pater Alfred Zaby, war ein von Rudolf Koppmann aus der Taufe gehobenes Medium. Über 30 Kirchen und zahlreiche Sozialeinrichtungen wurden in der Amtszeit Koppmanns asl Apostolischer Vikar von Windhoek gebaut. Diese endete im Jahr 1980 aus Alters- und Gesundheitsgründen. Als sein Nachfolger wurde mit Bonifatius Haushiku (1933-2002) der erste schwarze Bischof der Römisch-katholischen Kirche im damaligen Südwestafrika bestimmt. Rudolf Koppmann kehrte in die Heimat zurück, wo er ab 1982, bis zu seinem Ruhestand zum Ende des Jahres 1993, als Krankenhausseelsorger und Weihbischof bei den Missionsschwestern des Benediktinerordens in Tutzing tätig war. Geehrt mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland lebte Rudolf Koppmann bis zu seinem Tod am 24.06.2007 im Kloster der Oblaten in Hünfeld, wo er auf dem Klosterfriedhof beigesetzt wurde.
Literaturauszüge:
Koppmann, Rudolf im Namibiana-Buchangebot
Zwischen Namib und Kalahari. 75 Jahre Katholische Mission in Südwestafrika
Zwischen Namib und Kalahari. Eine Festschrift anläßlich 75 Jahre katholischer Mission durch die Oblaten in Südwestafrika / Namibia.