Jan Gaerdes

Jan Gaerdes (1889-1981) war ein vielseitig begabtes Südwester Original, Apotheker, Farmer und Autor von Beiträgen über seine abenteuerlichen Jagdreisen und Naturbeobachtungen.

Johann 'Jan' Hinrich Gaerdes (1889-1981) war ein deutscher Apotheker, Farmer und Autor in Südwestafrika.

Jan Gaerdes wurde am 15.4.1889 in Vegesack bei Bremen geboren, wuchs dort in den kleinen Verhältnissen einer Seemannsfamilie auf und studierte Pharmazie. Schon früh verspürte er den Drang zu Abenteuern, Naturerlebnissen und Veränderung und gelangte bereits in jungen Jahren, im Jahr 1913, als Farmhelfer nach Südwestafrika. 1914 meldete sich  Jan Gaerdes zur Schutztruppe und betätigte sich nach der Kapitulation in verschiedensten Berufen, als Apotheker, Brunnen- und Dammbauer, Store-Betreiber und Filmassistent. Sein jüngerer Bruder, der Grundschullehrer Fritz Gaerdes, der ihn im Jahr 1921, aus Deutschland kommend, besuchte, war von Land und Leuten so angetan, daß er sich entschloß zu bleiben. Jan Gaerdes war ein vielseitig begabter Mann, der die Sprachen Afrikaans, Englisch, Herero, Nama und Portugiesisch beherrschte und darüber hinaus Erzähl- und Wortkünstler war. Er war aber auch ein ausgeprägter Naturfreund, der wie ein Buschläufer die Weiten Südwestafrikas durchstreifte, sich der Jagd, der Wildhege aber auch der Erforschung von Fauna und Flora widmete. Dabei blieb er stets einem abenteuernden Element seines Wesens verhaftet, das ihm auf seinem Lebensweg manchen Irrweg bescherte, andererseits auch die Entschlossenheit gab, dem tief empfundenen Wunsch nach einem freien und ungebundenen Leben auf eigenem Grund, mit der Pacht der Farm Kaledonia bei Okahandja im Jahr 1925, nachzukommen. Damit hatte er seine Bestimmung gefunden und erwarb die Farm im Jahr 1940. Menschen, die Johann Hinrich Gaerdes erstmals kennenlernten, ist er, besonders als alternder Mann, als Sonderling und Exzentriker vorgekommen. Dieser Eindruck, den er gerne mit Selbstironie förderte, findet sich auch in seiner heute noch erhaltenen Korrespondenz in humorvollen Wortwendungen wieder. Jan Gaerdes starb am 01.11.1981 und ist neben seiner Frau auf Kaledonia begraben.

Bibliographie Jan Gaerdes:

• Fahrt durch das lKung-Kaukau-Veld (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Mitteilungen - Vol. 4, No. 1 -Januar 1963 bis No. 3 - März 1963)

• Frühere Vorkommen vom Breitmaulnashorn in Südwestafrika (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Mitteilungen - Vol. 4, No. 9/1963)
• Die Südwestafrika Impala (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Mitteilungen - Vol. 7, No. 7 -Oktober 1966)
• Ovita. Erlebnisse am Kunene (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Beilage zu Mitteilungen Vol. 11, No. 6 - September 1970)
• Geparden in Südwestafrika (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Beilage zu Mitteilungen Vol. 14, No. 11 Februar 1974 bis No. 12 - März 1974)
• Löwen in Südwestafrika (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Beilage zu Mitteilungen -Vol. 16, No. 5/6 - August/September 1975 bis No. 10/11 - Januar/Februar 1976)
• Ein Märchen vom Quagga (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Beilage zu Mitteilungen Vol. 17-März 1976)
• Wilde Hunde in Südwestafrika (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Beilage zu Mitteilungen Vol. 17, No. 5/6 - August/September 1976 bis No. 8/9 - November/Dezember 1976)
• Braune Hyänen in Südwestafrika (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Beilage zu Mitteilungen Vol. 18, No. 1 - April 1977 bis No. 3/4 - Juni/Juli 1977)
• Gefleckte Hyänen in Südwestafrika (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Beilage zu Mitteilungen Vol. 18, No.5-August 1977 bis No. 6-September 1977)
• Rotkatzen in Südwestafrika (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Beilage zu Mitteilungen Vol. 18, No. 10/11 - Januar/Februar 1978 bis Vol. 19, No. 2 - Mai 1978)
• Serval in Südwestafrika (SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Beilage zu Mitteilungen Vol. 19, No. 5/6 - August/September 1978 bis No. 7 - Oktober 1978)