G. R. von Wielligh

Gideon Retief von Wielligh (1859-1932) war ein südafrikanischer Landvermesser, völkerkundlicher Autodidakt und afrikaanssprachiger Schriftsteller.

Gideon Retief von Wielligh (1859-1932) war ein südafrikanischer Landvermesser, völkerkundlicher Autodidakt und afrikaanssprachiger Schriftsteller.

Gideon Retief von Wielligh (1859-1932) war ein südafrikanischer Landvermesser, völkerkundlicher Autodidakt und afrikaanssprachiger Schriftsteller.

Gideon Retief von Wielligh wurde am 01.04.1859 als zweites von sechs Kindern des Ehepaares Nicolaas von Wielligh und Martha Maria Retief auf der Farm Vryeguns bei Paarl geboren. Der väterliche Familienzweig war deutscher Abstammung und dessen Mitglieder Nachfahren seines Ur-Ur-Ur-Ur-Großvaters, Matthys von Wielligh. Dieser war gebürtiger Hamburger und im 17. Jahrhundert als Offizier in den Diensten der Niederländischen Ostindien-Kompanie in der Kapkolonie stationiert. Die Geschwister G. R. von Wiellighs waren Nicolaas von Wielligh, Pieter Gerhardus von Wielligh, Philippus Albertus von Wielligh, Gabriel Andreas von Wielligh und seine Halbschwester Sara Martina von Wielligh, die aus der ersten Ehe seiner Mutter stammte. Zuweilen durfte er als Kind seinen Vater auf Handelsreisen durch die im südafrikanischen Nordkap gelegenen Regionen Namaqualand, Buschmanland und Hantam begleiten und kam an den abendlichen Lagerfeuern oftmals in Kontakt mit damals noch traditionell lebenden Buschleuten, die ihm überlieferte Geschichten erzählten und damit sein lebenslanges Interesse an der Kultur der Buschmänner erweckten. Gideon Retief von Wielligh, der nach seinem Großvater mütterlicherseits, einem Bruder des Voortreckeridols, Piet Retief, benannt war, besuchte Privatschulen und das Gymnasium in Paarl, studierte Vermessungswesen an der Universität zu Kapstadt. 1876, während des Studiums, trat der der Genootskap van Regte Afrikaners bei und schrieb bis 1891 für die Zeitschrift 'Die Afrikaanse Patriot', in späteren Jahren, unter dem Pseudonym Hans Kapenaar, auch für 'Ons Klyntji' (1896-1906), 'Ons Taal' (1907-1909) and und weitere afrikaanssprachigen Schriften. Auf Exkursionen in die Karoo in den Jahren zwischen 1876 und 1878 traf er mehrfach auf /Xam-Buschmänner, die sich als Hirten verdingt hatten und von deren Erzählungen er systematisch notierte. G. R. von Wielligh erhielt nach seinem im Jahr 1879 abgelegten Examen, im darauffolgenden Jahr seine Zulassung als Landvermesser der Kapkolonie. Bis 1883 übte er dieses Amt in entlegenen Bereichen des Transvaal aus und stieg im Folgejahr, als Nachfolger von G. P. Moodie, zum obersten Landvermesser der Republik (Landmeter-Generaal) auf. Diese Position hielt Gideon Retief von Wielligh bis 1895 und wurde von Johan F. B. Rissik abgelöst. Während des Zweiten Anglo-Burenkrieges von 1899 bis 1902 war G. R. von Wielligh für die Betreuung britischer Kriegsgefangener verantwortlich und befand sich selber bis Kriegsende in britischer Kriegsgefangenschaft in einem angolanischen Lager im heutigen Maputo. Nach seiner Rückkehr in dem dann britisch besetzten Transvaal im August 1902, trat er wieder als Vermesser in die Verwaltungsdienste ein. Auf einer Dienstreise in das heutige Mosambik verlor G. R. von Wielligh den größten Teil seines Sehvermögens, als versehentlich Löschkalk in seine Augen geriet. Der Zeitzeuge und Schriftsteller C. J. Langenhoven berichtete im Jahr 1922, daß von Wielligh nur mit der Hilfe einer Lupe, dicht über ein Buch gebeugt, Buchstaben zu erkennen vermochte. Es scheint, daß von Wielligh bald nach dem Unfall den Dienst quittierte und den Transvaal verließ. Um 1909 ist die Stadt Paarl als sein Wohnort belegt, ebenso sein Schaffen als Schriftsteller und Verfasser wissenschaftlicher Beiträge. Die Erzähltradition der Buschmänner war das zentrale Thema seiner Kinder- und Sachbücher. Gideon Retief von Wielligh, 1985 geschiedener Ehemann der Elizabeth Johanna Hendrika de Villiers (1860-1908), Vater von Maria van der Lingen von Wielligh (1889-1953), Jan Stephanus De Villiers von Wielligh, Gideon Retief Francois von Wielligh, Wilhelm van Der Lingen von Wielligh und Gideon Francois Alexander von Wielligh, verstarb am 09.08.1932 auf dem nahe Hendrina (Transvaal) gelegenen Anwesen seines jüngsten Bruders. Der Tod des als anpackend, fröhlich und angenehm geltenden Autoren fand geringe öffentliche Aufmerksamkeit, zumal G. R. von Wielligh nicht zur ersten Riege der prominenten afrikaanssprachigen Schriftsteller zählte. Mit Bedauern stellte dies der Literaturkritiker Gustav Preller (1875–1943) in einem am 03.09.1932 im 'Huisgenoot' erschienen Nachruf fest. Seine Leistungen sollten erst in den Folgejahrzehnten, zuerst 1941 durch P. J. Nienaber und G. S. Nienaber in dem Werk 'Geskiedenis van die Afrikaanse letterkunde', eine verdiente Würdigung erfahren.

Literatur von G. R. von Wielligh:

  • Dierestories 1 (1907)
  • y'e teelt (1909)
  • Eerste Skrywers (1918)
  • Boesmanstories 1 (1919)
  • Boesmanstories 2 (1920)
  • Staan jou man (1920)
  • Huis en veld (1921)
  • Boesmanstories 3 (1921)
  • Jakob Platjie (1922)
  • Ghwennie Barnveld (1922)
  • Langs die Lebombo (1923)
  • Die vrouens van Vrindenburg (1924)
  • Baanbrekerswerk (1925)
  • Dierestories 2 (?)
  • Dierestories 3 (?)
  • Nimrod Seeling (?)
  • Ons geselstaal (?)
  • Boesmanstories 4 (?)

von Wielligh, G. R. im Namibiana-Buchangebot

Versamelde Boesmanstories 1

Versamelde Boesmanstories 1

G. R. von Wielligh (1859–1932) het Boesmanstories versamel om kampvure in die Karooveld, dit opgeteken en in vier dele gepubliseer.

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Die Sammlung 'Die Sterne sind glühende Kohlen und Asche' enthält im ausgehenden 19. Jahrhundert in Süd- und Südwestafrika erzählte Buschmannlegenden.