Fritz Behn

Professor Fritz Behn (1878-1970) war ein deutscher Bildhauer und Autor.

Professor Fritz Behn (1878-1970) war ein deutscher Bildhauer und Autor.

Professor Fritz Behn (1878-1970) war ein deutscher Bildhauer und Autor.

Über den Künstler Fritz Behn wurde in den letzten Jahrzehnten derart viel publiziert und berichtet, daß wir uns für diese Kurzbiographie zu einer sehr konzentrierten Darstellung entschlossen haben, wohl wissend, daß die Lebensgeschichte und das Lebenswerk dieses außergewöhnlichen Tierbildhauers Bücher zu füllen vermag. Fritz Behn wurde am 16.06.1878 im mecklenburgischen Klein Grabow geboren, wo seine in Lübeck ansässige Familie ein Gut besaß. Er wuchs in Lübeck auf und studierte nach seinem Abitur von 1898 bis 1900 Bildhauerei in München. Dort lernte er den Prinzregenten Luitpold kennen, der ihn freundschaftlich förderte. Seine erste von drei ausgedehnten Studienreisen unternahm Fritz Behn von 1907 bis 1908 in die damalige Kolonie Deutsch-Ostafrika, die nächste von 1909 bis 19010. Von 1911 auf 1912 hielt er sich für weitere Studien in Paris auf und lernte den Bildhauer Auguste Rodin kennen. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich freiwillig und wurde bis in den März 1915 an der Westfront eingesetzt. Danach dient er, bis zu seiner Entlassung Anfang 1916, im Hauptquartier zu Lille. Das Schaffen Fritz Behns in den 1920er und frühen 1930er Jahren war von seiner nationalistischen Haltung geprägt, die in zahlreichen Bauwerken, Denkmälern und Ehrenmalen von seiner Hand erhalten geblieben sind. Mittelpunkt seines großen Lebenswerkes wurde jedoch die Tierplastik, besonders afrikanischer Wildtiere. Anfang der 1920er Jahre war er als freiberuflicher Bildhauer in Scharnitz (Tirol) tätig, lebte von 1923 bis 1925 in der Hauptstadt Argentiniens, Buenos Aires, und folgte 1925 dem Ruf der Kunstakademie München, wo er als Professor lehrte. Von 1931 bis 1932 unternahm er eine Studienreise in das Gebiet des heutigen Kenia und Tansania. Fritz Behn schloß sich früh der nationalsozialistischen Bewegung an, zählte nach der Machtübernahme der NSDAP zu den 'erwünschten Künstlern' und wurde ab 1944 in der sogenannten Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten bildenden Künstler Deutschlands geführt. Neben zahlreichen privaten erhielt der Bildhauer auch staatliche Aufträge und war an etlichen nationalen Kunstausstellungen beteiligt. Von 1939 bis 1946 bekleidete er das Amt des Direktors der Akademie der bildenden Künste Wien. Im Zuge der Erlasse der neuen Regierung Österreichs nach dem Ende des Dritten Reiches wurde Fritz Behn aus diesem Amt vertrieben und führte, bis zu seiner Übersiedlung nach München im Jahr 1951, eine Bildhauerschule in Ehrwald (Tirol). Fritz Behn blieb bis zu seinem Tod am 26.01.1970 in München ein streitbarer und populärer Mann, über den viel und weit berichtet und der mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt wurde. Sein Grab befindet sich auf dem Münchner Nordfriedhof (126-A-25/26). Zu seinen bekanntesten Werken für afrika-affine Leserkreise gehört wohl das 1932 eingeweihte Kolonialehrenmal in Bremen, ein aus Klinkern gemauerter Elefant, und die Kudu-Plastik von 1960 in Windhoek, Namibia. Darüber hinaus schuf Fritz Behn Tierplastiken, Porträtköpfe, Grabmale, Brunnenfiguren, Plaketten und dekorative Keramik sowie ein literarisches Gesamtwerk von acht Büchern, darunter drei mit Afrika-Bezug.

Literatur von Fritz Behn:

  • Haizuru. Ein Bildhauer in Afrika (1924)
  • Kwa Heri, Afrika! Gedanken im Zelt (1933)

Behn, Fritz im Namibiana-Buchangebot

Haizuru. Ein Bildhauer in Afrika

Haizuru. Ein Bildhauer in Afrika

Haizuru ist der Titel dieses hochinteressanten Reiseberichts des Bildhauers Fritz Behn aus Deutsch-Ostafrika mit Anschauungen über Land und Leute.