Else Sonnenberg
Die Deutsche Else Sonnenberg (1876-1967) betrieb zwischen 1903 und 1904 Handel am Waterberg, Südwestafrika.
Else Sonnenberg (geb. Täger) wurde 1876 als Tochter eines Kolonialwarenhändlers in Wendeburg geboren. 1899 verlobte sie sich mit Gustav Sonnenberg, der darauf in Deutsch-Südwestafrika eine bescheidene Existenz aufbaute und 1903 zurückkehrte, um Else Sonnenberg zu heiraten und in die deutsche Kolonie mitzunehmen. Am 05.03.1903 erreichte das Ehepaar Swakopmund und, fast vierzehn Tage später, die Farm Omarasa in der Nähe des Waterberges, die Gustav Sonnenbergs Geschäftspartner August Klußmann gehörte. Das Paar zog nach einigen Wochen Aufenthalt dort, näher an das Waterbergmassiv, wo sie in der Siedlung Waterberg (Herero: Otjozondjupa) in guter Nachbarschaft zu den dort ansässigen Herero und der Familie des Missionars Eich lebten und einen Store betrieben. Im Oktober 1903 kam dort der gemeinsame Sohn Werner Sonnenberg zur Welt. Das Familienglück wurde am 14.01.1904 durch den Hereroaufstand zerstört, als Gustav Sonnenberg, vor den Augen seiner Frau und des Kindes, von einem angestellten Herero ermordet wurde während andere Haus und Geschäft plünderten und am Ort weitere zwölf Deutsche ermorden. Tapita, eine loyale Herero, verhalf Else Sonnenberg und ihrem Kind zur Flucht vor den Marodeuren und unter die Deckung des Hauses des Missionars Eich, wo sie und weitere Überlebende bis Ende Februar, heimlich versorgt von freundlich gesinnten Herero, ausharrten. Schließlich wurde die Gruppe von durchziehenden Herero verschleppt und über vier Wochen, bis zur Ankunft in einem großen Heerlager, mitgeführt. Der dort anwesende Anführer der Aufständischen, Samuel Maharero, ließ sie jedoch wieder frei und ermöglichte Mutter und Kind die Rückkehr. Unter großen Strapazen gelang es Else Sonnenberg sich und ihren Sohn bis zur deutschen Schutztruppe nach Okahandja durchzuschlagen und verließ die Kolonie über Swakopmund am 28.04.1904. Bereits im folgenden Jahr erschienen ihre Memoiren, in denen sie glückliche und traumatische Zeiten und Ereignisse in Deutsch-Südwestafrika ausführlich beschrieb. Das im Original sehr seltene Buch ist 2004 neu aufgelegt worden und gilt als ein eindringliches Zeitzeugnis einer bis zum Äußersten leidgeprüften, doch unvoreingenommenen und wachen Frau. Else Sonnenberg, deren ausführliche Biografie Otto Pfingsten geschrieben hat, erreichte ein Alter von 91 Jahren und verstarb im Jahr 1967 in ihrem Heimatort Wendeburg.
Literatur von und über Else Sonnenberg:
- Wie es am Waterberg zuging (Wendeburg, 1905 und 2004)
- Otto Pfingsten: Das Schicksal der Else Sonnenberg im Herero-Aufstand (Wendeburg, 2004)
Literaturauszüge:
Sonnenberg, Else im Namibiana-Buchangebot
Wie es am Waterberg zuging. Ein Beitrag zur Geschichte des Hereroaufstandes
Wie es am Waterberg zuging ist ein sehr seltenes Buch und Erinnerungen an die Geschichte des Hereroaufstandes.
Wie es am Waterberg zuging
Wie es am Waterberg zuging sind die Erinnerungen einer jungen Mutter und Witwe an den Herero-Aufstand in Deutsch-Südwestafrika.
Weitere Buchempfehlungen
Das Schicksal der Else Sonnenberg im Herero-Aufstand
Eine biographische Sicht auf die Lebensgeschichte und das Schicksal der Farmerin Else Sonnenberg, deren Ehemann im Herero-Aufstand ermordet wurde.