Der Autor Henning Melber kommt auf Einladung des Brandes & Apsel Verlag zu einem Vortrag in die Stadtbücherei Rüsselsheim, wo er, sicherlich gewohnt kritisch und mit profundem Insiderwissen, über die Lage Namibias nach einem Vierteljahrhundert Unabhängigkeit referieren wird. Nachdem Melber als frühes und aktives Mitglied der SWAPO seinen Beitrag dazu leistete, der damals marxistischen Organisation zur Macht in Namibia zu verhelfen, mobbte diese den unverändert kritischen Geist einige Jahre später aus dem Land.
Einer der international kritischsten Kenner Namibias, Henning Melber, hat gerade sein neues Buch: »Namibia: Gesellschaftspolitische Erkundungen seit der Unabhängigkeit« im Brandes & Apsel Verlag veröffentlicht. Auf der Grundlage seines langjährigen wissenschaftlichen und politischen Engagements wird er einen Einblick in die gesellschaftliche Entwicklung unter einer »Befreiungsbewegung an der Macht« geben. Er bilanziert kritisch die Grenzen der Befreiung in Politik und Ökonomie und widmet sich auch dem ambivalenten deutsch-namibischen Verhältnis. Die ehemalige Kolonie »Deutsch-Südwestafrika« ist sowohl historisch als auch aktuell als beliebtes Reiseland eng mit Deutschland verbunden. Weiterhin unbewältigt ist, aus seiner Sicht, die damalige Niederschlagung des Herero- und Nama-Aufstandes, den er als Völkermord wertet. Siebzehnjährig kam der Autor 1967 als Sohn deutscher Einwanderer nach "Südwestafrika" und trat 1974 der SWAPO bei. Seitdem war er für verschiedene Institute und Institutionen, wie zum Beispiel als Direktor der schwedischen Dag-Hammarskjöld-Stiftung, tätig. Sein neuestes Buch ist nicht nur profunde politische Landeskunde, sondern auch eine kritische Analyse der postkolonialen Politik der SWAPO als Befreiungsbewegung an der Macht. Veranstalter sind der DGB Kreisverband Groß-Gerau, Arbeit und Leben Südhessen, attac Rüsselsheim, lea Bildungsgesellschaft der GEW Hessen und der Brandes & Apsel Verlag.
Termin: 19.03.2015 um 19.00 Uhr
Ort:
Stadtbücherei Rüsselsheim
Am Treff 1
Rüsselsheim