03.04.2014

Zahme Breitmaulnashörner bei Windhoek gewildert

Skrupellose Wilderer haben an Windhoeks Stadtgrenze zwei zahme Breitmaulnashörner gewildert und die Nasenhörner entfernt. Foto: Joseph Hariseb

Skrupellose Wilderer haben an Windhoeks Stadtgrenze zwei zahme Breitmaulnashörner gewildert und die Nasenhörner entfernt. Foto: Joseph Hariseb

Skrupellose Wilderer haben an Windhoeks Stadtgrenze zwei zahme Breitmaulnashörner gewildert und die Nasenhörner entfernt.

„Die Tiere waren wie ein Teil der Familie von uns. Sie kamen zu unseren Wohnungen und wir konnten mit ihnen spielen. Ihr Tod ist für uns alle sehr schrecklich und ein großer Verlust“, sagte Joseph !Hawiseb (Bild), einer der zahlreichen Angestellten auf der Farm Ongos nördlich von Windhoek. Die beiden Weißen Nashörner wurden mit der Flasche großgezogen und waren völlig zahm. Joseph !Hawiseb, hier mit einem der Tiere, sagte, dass er und die Angestellten mit den Dickhäutern spielten und sie Teil der Familie waren. Der junge Bulle und die junge Kuh waren knapp sechs Jahre alt!Hawiseb hatte mit zahlreichen weiteren Arbeitern am Dienstag nach den beiden Nashörnern gesucht, die sie weit von dem Farmhaus entfernt nahe der südlichen Grenze zwischen den Hügeln in einem kleinen Rivierlauf fanden. Beiden Tieren waren die Nasenhörner wahrscheinlich abgesägt und nicht abgehackt worden. Es handelt sich bei den beiden Weißen Nashörnern (Breitmaulnashörnern) um einen etwa sechsjährigen Bullen und eine etwas ältere Kuh. Beamte der Sondereinheit, die den illegalen Handel und Schmuggel sowie Wilderei geschützter Wildarten bekämpft, waren gestern Morgen auf die Farm im Windhoeker Stadtgebiet gefahren und hatten die bereits stark verwesten Kadaver untersucht und teilweise aufgeschnitten, um die Kugeln zu finden, mit denen die Tiere getötet worden waren. Allem Anschein nach wurden beide Nashörner mit jeweils zwei Gewehrkugeln niedergestreckt. Es wird vermutet, dass die zahmen Tiere abgetrieben wurden, damit niemand der Farmeinwohner die Schüsse hört und Verdacht schöpft. Die Kadaver lagen knapp 100 Meter von einander entfernt. „Wir haben die junge Kuh im Januar 2008 bekommen. Sie war nicht einmal 24 Stunden alt und die Mutter hatte sie, wahrscheinlich wegen der Dürrezustände damals, verlassen. Im November des- selben Jahres haben wir den jungen Bullen, damals knapp sechs Monate alt, bekommen, seine Mutter war gestorben“, sagte der Eigentümer der Farm Ongos, Dr. Ulf Tubbesing gegenüber der AZ. Tubbesing mit seiner Familie und den Angestellten haben die Nashörner großgezogen. Am Montag vergangener Woche waren beide Tiere noch beiden Unterkünften der Angestellten. Als der Tierarzt am vergangenen Freitag auf die Farm zurückkam, entdeckte er keine frischen Spuren oder Losung der Tiere. „Ich habe das Wochenende auf der ganzen Farm erfolglos gesucht. Am Montag und Dienstag haben 15 meiner Angestellten auf der Farm und Nachbarfarmen nach den beiden Nashörnern gesucht, die in dem hohen grünen Gras nicht leicht zu entdecken sind“, sagte Dr. Tubbesing. Am Dienstagmorgen haben sie die Kadaver entdeckt. Sofort sei die Naturschutzbehörde informiert worden, die wiederum die Sondereinheit der Polizei informierte.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Zahme Breitmaulnashörner bei Windhoek gewildert.

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