01.04.2015

Weitere Umbenennungen in Namibia: Windhoek heißt bald Otjomuise

Weitere Umbenennungen in Namibia: Windhoek heißt bald Otjomuise. Karte: Hitradio Namibia

Weitere Umbenennungen in Namibia: Windhoek heißt bald Otjomuise. Karte: Hitradio NamibiaWeitere Umbenennungen in Namibia: Windhoek heißt bald Otjomuise. Karte: Hitradio

Während das Lüderitz Heritage Committee über den juristischen Weg zur Verhinderung der Umbenennung der Stadt Lüderitzbucht in !Nami?nûs nachdenkt, ist diese bereits beschlossen. Damit nicht genug: Weitere deutsche und afrikaanse Ortsnamen in Namibia sollen verschwinden, darunter Windhoek, das bald Otjomuise heißen soll.

Die Umbenennung der Hafenstadt im Süden Namibias war erst der Anfang. Nun soll es eine tiefgreifende Zäsur bei den Ortsnamen geben, was als erste durchgreifende Maßnahme der sogenannten Nationalisierung des neuen Präsidenten Hage Geingob gelten kann. Dessen Staatskanzlei teilte gestern die Vorschläge für die neuen Namen von elf weiteren Orten mit. Die Namen sollen heute in den jeweiligen Orts- und Gemeindeverwaltungen diskutiert werden. Eine Zustimmung gilt als sicher, denn in der Mitteilung aus dem Staatshaus wird auf eine entsprechende einvernehmliche Abstimmung mit den Regionalgouverneuren sowie mit dem Ministerium für Stadt- Landentwiclung unter Leitung von Ministerin Sophia Shaningwa verwiesen. Der nächste Schritt wäre dann der Beschluss im Parlament, allerdings erst nach Ostern, weil ab heute zunächst der Entwurf des Staatshaushalts 2015/16 diskutiert wird, der gestern in der Nationalversammlung vorgelegt wurde. Laut der Liste, die das Staatshaus geschickt hat, sind nicht nur deutsche, sondern auch afrikaanse Namen von der Umbenennung betroffen (Reihenfolge alphabetisch, neue Namen in Klammern): Gobabis (?Goabes), Grootfontein (Otjiwanda Tjongue), Karibib (Otjandjomboimwe), Keetmanshoop (Nu-gouses), Mariental (Gui-ganabis), Rehoboth (!Anis), Swakopmund (Tsoakhaub), Tsumeb (Okavisume), Usakos (!Ussa!kos), Walvis Bay (Ezorongondo) und Windhoek (Otjomuise). Für die Hauptstadt habe man nicht /Ae-//Gams (Nama), sondern einen Ovaherero-Namen gewählt, weil dieser bereits durch den gleichnamigen Stadtteil (der später umbenannt werden soll) bekannt und geläufig sei und sowohl von Namibiern als auch von Ausländern ausgesprochen werden könne, hieß es. Und: Der Zeitpunkt der Umbenennung von Windhoek passe gut zum bevorstehenden 125-jährigen Jubiläum der Stadt, denn der 18.10.1890 gilt als Datum der Gründung des modernen Windhoeks durch Curt von François. Das Lüderitz Heritage Committee sieht sich angesichts der nun bekannt gewordenen Entwicklung darin bestärkt, den juristischen Weg gegen die Umbenennung zu beschreiten. Über die Rechtslage wurden die Mitglieder vor kurzem durch den Anwalt und Medienombudsmann Clemens Daniels aufgeklärt (AZ berichtete). Andere Interessengruppen aus anderen Orten könnten dem Beispiel folgen, hieß es. Daniels war gestern für eine juristische Einschätzung der Situation nicht zu erreichen. Die hier gezeigte Karte mit den geplantgen Umbenennungen hat Hitradio Namibia zur Verfügung gestellt.

Stefan Fischer

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Weitere Umbenennungen in Namibia: Windhoek heißt bald Otjomuise.

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