01.12.2017

Vorsicht vor Konvois der Regierung in Namibia

Vorsicht vor Konvois der Regierung in Namibia. NAMPOL-Generalinspektor Sebastian Ndeitunga erklärt die oft kritisierten Sonderrechte politischer VIPs und fordert die Verkehrsteilnehmer auf, diesen den 'nötigen Respekt entgegenzubringen'. Foto: Stefan Fischer

Vorsicht vor Konvois der Regierung in Namibia. NAMPOL-Generalinspektor Sebastian Ndeitunga erklärt die oft kritisierten Sonderrechte politischer VIPs und fordert die Verkehrsteilnehmer auf, diesen den 'nötigen Respekt entgegenzubringen'. Foto: Stefan Fischer

Die namibische Polizei (Nampol) hat Verkehrsteilnehmer zu erhöhter Aufmerksamkeit und Vorsicht aufgerufen, sollten sie im Straßenverkehr auf Fahrzeugkonvois des Staatspräsidenten oder anderer Regierungsmitglieder treffen. Diese sind von der Einhaltung der Verkehrsregeln ausgenommen - und benehmen sich meist recht rücksichtslos.

In der Vergangenheit habe es einige Beschwerden aus der Öffentlichkeit über das Verhalten solcher Konvois der Regierung gegeben, erklärte die Polizei gestern in Windhoek. So beobachte man auch eine Tendenz, wonach Autofahrer diesen Konvois nur widerwillig oder gar nicht Platz machen würden. Generalinspektor Sebastian Ndeitunga wies darauf hin, dass die Namibier „Respekt gegenüber unseren Führern“ zeigen müssten. „Anstand, Respekt und Schutz sind unser aller Verantwortung“, führte er aus. Per Gesetz sei geregelt, wie sich Verkehrsteilnehmer gegenüber den Konvois der Regierung verhalten müssten, wer das ignoriert, mache sich strafbar. Aufgabe der Polizei sei es, Gefahren abzuwehren, notfalls mit Waffengewalt, so Ndeitunga. Deren Einsatz hänge aber von der jeweiligen Situation ab. Konvois der Regierung seien von der Einhaltung der Verkehrsregeln ausgenommen, sagte Ndeitunga auf Nachfrage. Die AZ hatte gefragt, ob überhöhte Geschwindigkeiten in und außerhalb von Städten auch gerechtgfertigt seien, selbst wenn die (teils zweispurige) Straße frei ist. „Ja, das ist erlaubt“, so Ndeitunga, denn: „Das sind unsere Führer.“ Allerdings räumte er ein, dass dies ein „sensibles Thema“ sei und die Öffentlichkeit das Recht habe, sich über Fehlverhalten zu beschweren. Es gebe auch einige Fälle des „Missbrauchs von Macht und Position“, die nicht toleriert würden. Ndeitunga forderte die Bürger auf, solche Fälle zu melden.

Stefan Fischer
Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Vorsicht vor Konvois der Regierung in Namibia.
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