05.12.2014

Trophäenjagd, Naturschutz und Verbandsarbeit in Namibia

Trophäenjagd, Naturschutz und Verbandsarbeit in Namibia.  Logo: Namibia Professional Hunting Association (NAPHA)

Trophäenjagd, Naturschutz und Verbandsarbeit in Namibia. Logo: Namibia Professional Hunting Association (NAPHA)

NAPHA-Präsident Denker ruft alle Jagdführer und Berufsjäger auf, sich dem namibischen Berufsjägerverband anzuschließen. Er verurteilte, im Zusammenhang mit der Trophäenjagd und Hege, das Züchten von Anomalitäten und das gleichzeitge Ausrotten von Raubkatzen, da dies in keiner Weise dem Naturschutz diene. Auch Jäger sollten Schutzmaßnahmen in Namibia finanziell unterstützen, wie es Nicht-Jäger tun.

Wir sitzen mit einem ernsten Dilemma und wie so oft spielt Geld dabei eine Rolle. Aus Geldgier, nicht ideologischen Gründen, spalten wir Jäger uns von der restlichen Gemeinschaft der Naturschützer und –liebhaber ab. Dies ist letztendlich fatal“, sagte der Präsident des namibischen Berufsjagdverbandes Namibia Professional Hunting Association (NAPHA), Kai-Uwe Denker, vergangene Woche während der Jahreshauptversammlung. Zahlreiche Jäger distanzieren sich inzwischen von dem Begriff „Jagdindustrie“ und bevorzugen den Ausdruck „Jagdgemeinschaft“, da sie begriffen haben, dass etwas schief läuft. „Sind wir dabei, etwas durch den Wechsel von Begriffen zu vertuschen, oder starten wir ernsthaft den Versuch, die sich bietenden Gelegenheiten aufzugreifen und uns dorthin zurückzubegeben, wo wir hingehören, nämlich ein integraler und wichtiger Teil der internationalen Naturschutzgemeinschaft zu sein“, wollte der NAPHA-Präsident wissen. In einem Versuch, sich zu rechtfertigen, würden die Jäger den Finanzhahn für wichtige Beiträge immer weiter schließen. Die Trophäenjagd könne nicht mit der intensiven Landnutzung mithalten und deshalb dürfe die Natur nicht missbraucht werden. „Die selektive Zucht von Wildtieren rein für die Trophäenjagd lauert am Horizont, eine unwiderstehliche Verlockung. Die künstliche Zucht von Farbvariationen wie beispielsweise weißen Springböcken, gelben Blessböcken und die gleichzeitige Ausrottung von Geparden, um die unnatürlichen Farbvariationen zu schützen, hat überhaupt nichts mit Naturschutz zu tun“, betonte Denker. Die Zucht von goldenen Oryxantilopen, indem die normalgefärbten dominanten Tiere eliminiert werden, sei in direktem Widerspruch mit der natürlichen Auslese. „Die Zucht von Löwen in Gefangenschaft, um diese als Trophäentiere schießen zu lassen, hat weder mit nachhaltiger Nutzung noch mit waidmännischer und ethischer Jagd zu tun. Dies kann finanziell lukrativ sein, aber die wahren Motive der Jagdanbieter müssen unter die Lupe genommen werden“, betonte Kai Uwe Denker. NAPHA habe diesbezüglich einen sehr deutlichen Standpunkt vertreten und immer den Aufrufen der Regierung und anderer Institutionen Gehör gegeben, die verlangten, dass die Jagdindustrie „sauber“ bleibe. „Wir können dies nicht allein schaffen. Wir brauchen die Unterstützung der Regierung und der breiten Öffentlichkeit“, sagte der NAPHA-Präsident, der zudem betonte, dass dies nicht nur wichtig für den Verband der Berufsjäger, sondern für das ganze Land sei. Zudem unterstützen Nicht-Jäger den Artenschutz, wie z.B. die Schwarzen Nashörner. Deshalb müssen Jäger auch Arten schützen, die sie nicht nachhaltig nutzen. Es werde oft behauptet, dass NAPHA ein Verband der Weißen sei, so auch die Jagdindustrie. Jeder in Namibia könne beschließen, welchem Verband oder welcher Organisation er sich anschließe. Leider sei der Grund, dass sich viele ausgebildete Jagdführer der NAPHA nicht anschließen, finanziell motiviert, da dies die einfachste Art und Weise sei, etwas Geld zu sparen. Dies sei schade, da diese potenziellen Mitglieder des Verbandes trotzdem von dem Verband profitieren. „ In den vergangenen zehn Jahren hat NAPHA um die 300 der sogenannten zuvor Benachteiligten als qualifizierte Jagdführer ausgebildet“, sagte Denker und wies darauf hin, dass der Verband etwa 300 Mitglieder habe. Die unfaire Kritik in letzter Zeit aus einigen Lagern gegenüber dem Verband sei deshalb unangebracht.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Trophäenjagd, Naturschutz und Verbandsarbeit in Namibia.

Empfehlungen

Into the River of Life. A biography of Ian Player

Into the River of Life. A biography of Ian Player

Into the River of Life is the story and biography of Ian Player, an internationally recognised environmentalist and conservationist.

Entlang des Jägers Pfad

Entlang des Jägers Pfad

Entlang des Jägers Pfad ist ein passioniertes Werk über die Jagd und Jäger in Namibia und anderen Teilen Afrikas.

Die letzten Steinzeitjäger: Begegnungen und Erlebnisse mit den letzten freien Kung-Buschleuten in Namibia

Die letzten Steinzeitjäger: Begegnungen und Erlebnisse mit den letzten freien Kung-Buschleuten in Namibia

Die letzten Steinzeitjäger ist eine chronologische und thematische Fotodokumentation über Begegnungen und Erlebnisse mit !Kung-Buschleuten in Namibia.

Vom Wesen der afrikanischen Wildnis. Auf der Fährte alter Elefantenbullen

Vom Wesen der afrikanischen Wildnis. Auf der Fährte alter Elefantenbullen

Auf der Fährte alter Elefantenbullen in der nördlichen Kalahari Namibias, beschreibt Kai Uwe Denker das Wesen der Elefantenjagd und seiner Heimat, der afrikanischen Wildnis.

Mukwahepo: Woman Soldier Mother

Mukwahepo: Woman Soldier Mother

The memoirs of Mukwahepo as a woman, soldier and mother beeing trained militarily by SWAPO, who was then sent to care for young Namibians who had left the country in the mid-1970s.

An Overview of Freehold Conservancies in Namibia

An Overview of Freehold Conservancies in Namibia

The Conservancy Association of Namibia (CANAM) gives an detailed overview of freehold conservancies that have been intitiated by the 23 members.