15.04.2014

SWATF-Veteranen nehmen SWAPO-Regierung Namibias in die Pflicht

SWATF-Veteranen nehmen SWAPO-Regierung Namibias in die Pflicht. © John Liebenberg

SWATF-Veteranen nehmen SWAPO-Regierung Namibias in die Pflicht. © John Liebenberg

Ehemalige Mitglieder der SWA-Territorial-Streitkräfte (SWATF) sowie der Guerilla-Abwehr Koevoet organisieren sich in der Körperschaft NAMVET (Namibia War Veterans´ Trust) und verlangen gleiche Behandlung vom Ressort für Kriegsveteranen wie ehemalige Kämpfer der SWAPO.

Die NAMVET-Leiter Linus Tobias und Lazarus Petrus der oshivambo-sprechenden Regionen (früher Ovamboland) haben auf die kürzliche Rede des Vize­verteidigungsministers Petrus Ilonga reagiert. Ilonga hatte gesagt, die ­Regierung habe den ehemaligen SWATF- und Koevoet-Kräften ­vergeben, könne aber „die Gräuel nicht vergessen, die sie an unserem Volk verübt haben“. Ilonga hat es in dem Kontext wie seine Parteigenossen beim gleichen Thema unterlassen, an die Gräueltaten der SWAPO an den eigenen Leuten in den Erdlöchern von Lubango und den Straflagern für SWAPO-Dissidenten zu erinnern. Ilonga geht fest davon aus, dass ehemalige Kombattanten der anderen Seite „niemals“ Anspruch auf Entschädigung erhalten dürften. Tobias und Petrus erklären, dass sie während der 24 Jahre Souveränität zu Frieden und Stabilität beigetragen hätten, da sie bisher nicht auf Entschädigung gepocht sondern geduldig gewartet hätten. „Für wie lange werden Namibier es zulassen, dass sie von denjenigen gespalten werden, die die Staatsmacht missbrauchen, um ihr Eigeninteresse zu fördern und Mitbürger zu diskriminieren, weil diese nicht ihr Verwandten oder Favoriten sind?“ wollen sie wissen. Tobias und Petrus verlangen von der Regierung Entschädigung für 24 Mio. Namibia-Dollar, die den Ex-Plan-Kämpfern kurz nach der Unabhängigkeit ausgezahlt wurden, bzw. womit die Entwicklungsbrigade (DBC: Development Corporation) für Ex-SWAPO-Kämpfer finanziert wurde. Die DBC wurde zum unternehmerischen Fiasko. Die Brigade ist nach relativ kurzer Zeit sang- und klanglos ausgelaufen. Die südafrikanische Regierung hatte für die Ex-SWATF- und Koevoet-Kräfte 1990/1991 insgesamt 36 Mio. Namibia-Dollar (damals noch SA Rand) bei der Auflösung der Kampfeinheiten als Abfindung zur Verfügung gestellt. Davon wurden lediglich zwölf Millionen Rand an die Ex-Kämpfer unter südafrikanischem Befehl ausgezahlt, während weitere zwölf Mio. Rand im „Geiste der Versöhnung“ in bar an PLAN-Kräfte (Peoples Liberation Army of Namibia) ging und die übrigen zwölf Mio. Rand für die Entwicklungsbrigade verwendet wurden. Was Tobias und Petrus besonders ärgert, ist, dass keine ehemaligen Angehörigen der SWATF und von Koevoet in der DBC aufgenommen wurden, „obwohl die Brigade mit unserem Geld gegründet wurde“. Ilonga, so führen sie aus, verstoße gegen die namibische Verfassung, indem er sich aufführe, als ob die Regierung allein den Mitgliedern der regierenden SWAPO gehöre.

Eberhard Hofmann

Das bekannte Foto von John Liebenberg zeigt die SADF auf dem Rückzug aus Angola.

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: SWATF-Veteranen nehmen SWAPO-Regierung Namibias in die Pflicht.

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