26.11.2013

Schwarze Steppenzebras im Etoscha-Nationalpark

Im Etoscha-Nationalpark gibt es Steppenzebras, die durch ihren großen Anteil an schwarzem Fell und ein geringes Streifenmuster ins Auge fallen.

Im Etoscha-Nationalpark gibt es Steppenzebras, die durch ihren großen Anteil an schwarzem Fell und ein geringes Streifenmuster ins Auge fallen.

Im Etoscha-Nationalpark gibt es Steppenzebras, die durch ihren großen Anteil an schwarzem Fell und ein geringes Streifenmuster ins Auge fallen. Peter Spätling, ein Geografielehrer und Amateurfotograf aus Pegnitz, ist bereits im Jahr 2004 auf dieses Phänomen aufmerksam geworden.

Bei seinen jährlichen Besuchen hielt er seitdem konsequent Ausschau nach diesen auffälligen Tieren und fotografierte sie. Im September 2010 besuchte er die Etoscha Safari Lodge und teilte seine Beobachtungen und Forschungsergebnisse mit einigen Tour-Führern. Gleichzeitig versuchte er über ein Internet-Forum, Fotos von schwarzen Zebras zu bekommen, um sie mit seinen eigenen zu vergleichen. Dabei war hilfreich, dass jedes Tier ein individuelles Streifenmuster aufweist, vergleichbar mit unserem Daumenabdruck. Trotzdem gestaltete sich die Identifizierung schwierig. Denn Etoscha-Besucher fotografieren Tiere in der Regel nur von einer Seite und nicht von beiden. Bei seinen Besuchen in der Etoscha-Pfanne sprach Spätling mit Wildhütern über die schwarzen Zebras. Die Ranger gingen davon aus, dass die Zebras wegen ihrer außergewöhnlichen Fellzeichnung nur eine begrenzte Lebenszeit hätten. Sie seien für Raubtiere leicht zu erkennen und würden deshalb eher angegriffen. Spätling ging dieser Vermutung nach und schloss seine Beobachtungen in diesem Jahr ab. Von 2004 bis 2013 identifizierte er dreizehn schwarze Zebras, denen er Buchstaben zuordnete. Das Zebrafohlen A - das erste, das er im Jahr 2004 an der Wasserstelle von Okaukuejo entdeckte - ist nie wieder aufgetaucht, was die Annahme der Wildhüter über ihre Lebensdauer bestätigen würde. Allerdings wurden einige andere schwarze Zebras jahrelang wiederholt fotografiert. Zum Beispiel das Zebra D, das Spätling in den vergangenen acht Jahren bei jedem seiner Besuche wieder entdeckte. Es wurde auch von anderen Beobachtern am häufigsten gesehen. Deshalb geht Spätling davon aus, dass schwarze Zebras keine geringere Lebenserwartung als ihre normal gestreiften Gefährten haben. Außerdem konnte er bei keinem dieser Tiere ein auffälliges Verhalten beobachten. Sie waren seiner Meinung nach vollständig in das soziale Gefüge der Herde integriert. Die Mutation einzelner Zebras ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Es könnte jedoch sein, dass die für die Produktion schwarzer Farbe zuständigen Körperzellen (Melanozyten) geschädigt sind. Eine verstärkte Produktion schwarzer Pigmente könnte die Folge sein. Fest steht, dass diese Veranlagung nicht dominant vererbt wird. Den Beweis dafür liefert wieder Zebra D. Als Spätling es dieses Jahr östlich von Rietfontein wiedersah, säugte es ein normal gestreiftes Fohlen. Außerdem konnte er bei Okaukuejo ein schwarzes Fohlen mit seiner Mutter entdecken, die ein gewöhnliches Streifenmuster aufwies. Schwarze Zebras sind bisher nur bei den Burchell- oder Steppenzebras entdeckt worden, nicht bei den Hartmannzebras. Steppenzebras kommen im gesamten Etoscha-Nationalpark vor. Die schwarzen Tiere wurden jedoch fast ausschließlich im westlichen Teil gesehen. Bei Spätlings Aufzeichnungen handelt es sich um die Beobachtungen eines Namibia-Reisenden, der sich nur wenige Tage im Jahr in der Etoscha-Pfanne aufhält. Er möchte damit zu weiterführenden wissenschaftlichen Untersuchungen anregen.

Peter Spätling

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Schwarze Steppenzebras  im Etoscha-Nationalpark.

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