02.08.2012

Schiffswrack von Oranjemund: Namibia und Portugal wollen zusammenarbeiten

Schiffswrack von Oranjemund: Namibia und Portugal wollen zusammenarbeiten. Der Vizeminister für Jugend, Nationaldienst, Sport und Kultur, Pohamba Shifeta (2.v.r.) und die Direktorin des Nationalmuseums, Esther Moombolah-Goagoses. © Dirk Heinrich

Schiffswrack von Oranjemund: Namibia und Portugal wollen zusammenarbeiten. Der Vizeminister für Jugend, Nationaldienst, Sport und Kultur, Pohamba Shifeta (2.v.r.) und die Direktorin des Nationalmuseums, Esther Moombolah-Goagoses. © Dirk Heinrich

Das portugiesische Schiffswrack aus dem 16. Jahrhundert wurde 2008 bei Oranjemund entdeckt. Portugal will Namibia bei der Ausbildung von Fachkräften zur Konservierung helfen.

Windhoek, Namibia: „Das Elfenbein bereitet uns die größten Sorgen und ist im Risikobereich, da noch nie zuvor soviel Elefantenstoßzähne in einem Schiffswrack gefunden wurden. Es gibt keinerlei Erfahrung wie mit Elfenbein welches über 500 Jahre in Salzwasser gelegen hat, umgegangen werden muss. Mit der nötigen Forschung könnte Namibia auf diesen Gebiet führend werden“, sagte der Leiter der Expertengruppe, die sich um die Ausgrabung und Konservierung des Schiffswracks und der Ladung bei Oranjemund kümmerte, Dr. Webber Ndoro. Insgesamt vier Tonnen reines unbearbeitetes Elfenbein wurde zusammen mit 20 Tonnen Kupferbarren, 21 Kilogramm Goldmünzen aus Spanien und Portugal, etlichen Silbermünzen, Kanonen, Gewehren, verschiedensten Geräten und Holzstücken nördlich von Oranjemund im Diamantminengebiet geborgen. Der von internationaler Bedeutung wichtige Fund wurde am 1. April 2008 entdeckt. Auf einem Workshop gestern in Windhoek, dem dritten seiner Art für alle Interessengruppen des Oranjemund-Schiffswracks, stellten der Vizeminister des Ministeriums für Jugend, Nationaldienst, Sport und Kultur, Pohamba Shifeta und die Direktorin des Nationalmuseums, Esther Moombolah-Goagoses, eine Ausstellung vor, die im Nationalmuseum in Windhoek und später in anderen Orten des Landes zu sehen sein soll und die Geschichte und Wichtigkeit des Schiffswrackfundes verdeutlichen soll. „Wir waren nicht sehr gut vorbereitet als wir Teil der Mannschaft wurden, nachdem Namdeb bereits hervorragende Arbeit geleistet hatte. Wir können nun auf zahlreiche Höhepunkte zurückblicken. Wir haben die Hilfe von Experten aus Kenia und Simbabwe, sowie Südafrika, Spanien und Portugal entgegengenommen und dabei Namibiern die Gelegenheit gegeben, von den Fachkräften zu lernen“, sagte Vizeminister Shifeta. Er dankte auch den Amerikanern die finanzielle Hilfe geleistet und zahlreichen Experten, die ihre Hilfe angeboten hatten. „Die Konservierung des Wracks und der Artefakte ist nicht nur eine Aufgabe Namibias, sondern eine internationale, da der Fund von weltweiter Bedeutung ist“, sagte der Simbabwer Dr. Ndoro. Da sehr viele Steuergelder bereits für die Ausgrabung und Konservierung der wertvollen Stücke ausgegeben wurden, habe die Öffentlichkeit ein Recht zu wissen, wie es um die Artefakte stehe und was die Zukunftspläne sind, so Dr. Ndoro. „Wir werden ein Museum errichten, um das Wrack und die Fundstücke auszustellen“, sagte der Vizeminister. Auf dem gestrigen Workshop wurde besprochen welche Konservierungsaspekte und welche Forschung weiterhin nötig seien, welche Rolle das Wrack in der wirtschaftlichen Entwicklung spielen könne, wie das weltweite Interesse an dem Fund aufrechterhalten werden kann und wo und wie ein Museum für das Wrack und die Ladung entstehen könnte. Die beiden Wissenschaftler Dr. Ndoro und sein Kollege Dr. Shadreck Chirikure betonten immer wieder, dass die Konservierung des Wracks und der verschiedenen Artefakte ein fortgehender Prozess sei. Helena de Paiva von der portugiesischen Botschaft betonte, dass Portugal keine Besitzansprüche geltend mache, aber ein wissenschaftliches, moralisches und historisches Interesse an dem Oranjemund-Schiffswrack habe. „Schon bald soll eine Absichtserklärung zwischen Namibia und Portugal unterschrieben werden, um Fachkräfte, besonders im Bezug auf das Oranjemund-Schiffswrack, auszubilden“, sagte Paiva.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung Windhoek-Namibia, veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: 20 Jahre NamPost: Schiffswrack von Oranjemund: Namibia und Portugal wollen zusammenarbeiten.

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Kaap Kruis is 'n publikasie van die Historiese Monumentekommissie van Suidwes-Afrika.

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