22.01.2015

Schießwütige Naturschutzbehörde in Namibia

Schießwütige Naturschutzbehörde in Namibia wollte den wandernden Elefanten töten.

Schießwütige Naturschutzbehörde in Namibia wollte den wandernden Elefanten töten.

Abweisend und arrogant zeigten sich schießwütige Angestellte der Naturschutzbehörde im Zusammenhang mit dem friedlichen Elefanten, der derzeit durch den Kalahari-Teil Namibias zieht. Vehement setzen sich die Kalaharifarmer in der Kalahari für das Leben eines Elefanten ein und wehrten die schießwütigen Beamten ab.

Dienstagabend klingelten die Telefone von Medienvertretern fast unaufhörlich als die Kalahari-Farmer verzweifelt Rat suchten, damit der Elefantenbulle, der seit einigen Tagen im Südosten des Landes über die roten Sanddünen der Kalahari wandert, nicht von „schießwütigen Naturschutzbeamten und Polizisten erschossen wird“. Zudem gab es etliche Personen im Süden des Landes und in Windhoek, die alle Hebel in Bewegung setzten, um den grauen Riesen zu betäuben, auf Lastwagen zu laden und in ein sicheres Gebiet zu transportieren. „Ich versuchte mit dem Naturschutzbeamten Benjamin Shipindo zu reden, aber er ließ mich nicht zu Wort kommen und sagte mir, dass er sich meinen Scheiß nicht anhören müsse (I don´t have to listen to your shit). Dabei fuchtelte er mit seinem ausgestreckten Zeigefinder vor meinem Gesicht herum“, sagte der Farmer Hannes Agenbach. Dem Farmer zufolge war Shipindo mit einem weiteren Angestellten des Ministeriums für Umwelt und Tourismus auf den Farmen nahe der Grenze zu Botswana, wo der Elefant ruhig und alles andere als aggressiv in nordöstliche Richtung wanderte. „Die Naturschutzbeamten wollen mit allen Mitteln den Elefanten schießen, obwohl wir ihnen mitgeteilt haben, dass er keinen Schaden anrichtet. Gibt es irgendwelche Möglichkeiten, zu verhindern, dass das Tier getötet wird?“, fragte am Dienstagabend Hendrik Pretorius. „Meine Beamten, mit denen ich vor wenigen Minuten gesprochen habe, haben den Auftrag, die Situation zu analysieren, festzustellen, welcher Schaden angerichtet wurde und welche Möglichkeiten, darunter auch die Möglichkeit des Abschusses, bestehen, um die Situation zu lösen. Wir haben schriftliche Beschwerden von Farmern, die Schaden erlitten haben“, sagte am Dienstagabend der Direktor der Naturschutzbehörde, Colgar Sikopo telefonisch gegenüber der AZ. Als am Mittwochmorgen Agenbach den Naturschutzbeamten aufforderte, mit seinem Vorgesetzten zu sprechen, antwortete Shipindo, dass er nicht anrufe, man könne ihn anrufen. Als Agenbach versuchte, dem Beamten zu erklären, dass die Farmer dagegen seien, dass der Elefant geschossen werde, da er keinen Schaden anrichte, sagte Shipindo: „Ich rede nicht mit törichten Personen (I do not talk to silly people).“- „Ich konnte schließlich Colgar Sikopo erreichen, der mir mitteilte, dass der Auftrag, den Elefanten zu töten, vorläufig zur Seite gestellt wurde und das man das Tier die nächsten Tage über beobachten will, um festzustellen, wohin es wandert“, sagte Hendrik Pretorius. Er habe im Namen seines Farmervereins und der betroffenen Farmer dem Direktor der Naturschutzbehörde erklärt, dass „die Farmer und die Farmangestellten dagegen sind, dass der graue Riese umgebracht wird“. Der Elefant war Agenbach zufolge in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch über 40 Kilometer weit gewandert. „Der Dickhäuter befindet sich jetzt auf der Farm Eland. Zwischen dieser Farm und der Grenze zu Botswana liegt nur noch eine Farm“, sagte Agenbach. Den Farmern zufolge war im Dezember vergangenen Jahres ein Elefant in der Gegend am Grenzzaun in Botswana gesichtet worden. Den Spuren nach war das Tier einige Male durch die Grenze nach Namibia und zurück nach Botswana gelaufen. Danach sei der Elefant nach Süden verschwunden. Die Farmer sind der Meinung, dass es sich um dasselbe Tier handelt und der Bulle nun auf dem Weg zurück sei. In einer Presseerklärung des Umweltministeriums, die gestern um 17 Uhr herausgegeben wurde, gab das Ministerium zu, den Elefanten als Problemtier erklärt und zum Abschuss freigegeben zu haben. Ein Antrag von Farmern, den Elefanten fangen und umsiedeln zu können sowie die Eigentümer zu werden, sei abgelehnt worden. Das Ministerium habe nun beschlossen, den Elefanten in Ruhe zulassen, aber wenn dieser Schaden anrichte, habe das Ministerium „keine andere Wahl, als das Tier zu vernichten“.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Schießwütige Naturschutzbehörde in Namibia.

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