13.06.2016

Realitäten des Albinismus in Namibia

Die Realitäten des Albinismus in Namibia sind besser als im restlichen Afrika. Am 13.06.2016 wird auch in Namibia der internationale Tag des Albinismus begangen.

Ja, sie sehen anders aus als wir – nein, sie sind nicht anders als wir. Trotzdem werden sie so behandelt. Die Rede ist von Menschen mit Albinismus. Vor allem in den afrikanischen Ländern ist ihr „Anderssein“ offensichtlich. Sogar in unseren Nachbarländern, kostet diesen Menschen ihr „Anderssein“ sogar ihr Leben. Da manche Wunderheiler in Afrika behaupten, dass Körperteile von Albinos magische Kräfte besitzen und Glück bringen, blüht der Handel mit Leichenteilen. Deshalb werden diese Menschen in einigen afrikanischen Ländern gejagt, verstümmelt und ermordet. Zwischen 1998 und 2015 hat die Menschenrechtsorganisation „Under The Same Sun“ (unter derselben Sonne) 140 Tötungen, 219 Verstümmelungen und andere Angriffe auf Albinos in 25 afrikanischen Ländern verzeichnet. Als Albinismus wird eine Gruppe angeborener Stoffwechselerkrankungen bezeichnet, die zu einer Störung der Melanin-Bildung führen kann. Bei Melanin handelt es sich um ein Farbpigment, das in der Haut und den Haaren vorkommt. Dieser Farbstoff schützt den Körper, indem er die Sonnenstrahlen abfängt. Unter dem Einfluss von UV-Strahlen wird in der Haut Melanin gebildet, diese wird somit dunkler. Ist die Pigmentbildung gestört, dann bleibt die Haut hell und ist damit empfindlicher und empfänglicher für die UV-Strahlung. Das bedeutet, die Sonnenbrandgefahr und damit die Gefahr Hautkrebs zu erleiden, ist bei Menschen mit Albinismus besonders hoch. Heute wird weltweit der Tag des Albinismus begangen. Die registrierte Wohlfahrtsorganisation SINASRA (Support In Namibia of Albinism Sufferers Requiring Assistance) hilft Menschen mit Albinismus: Die Organisation ermöglicht kostenlos medizinische Versorgung, stellt schützende Kleidung, Sonnencreme mit besonders hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenbrillen, speziell entwickelte, teleskopische Brillen zur Verfügung und klärt über das Phänomen auf. SINASRA, konzipiert als Rotarier-Projekt, hat mit NOA (Namibia Optometrist Association) ein Sehhilfeprogramm gestartet. Die Organisationen versuchen, diesen Menschen, die immer wieder von der Gesellschaft ausgegrenzt werden, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Mehr Informationen über Menschen mit Albinismus und SINASRA erhalten Sie von: Gisela Lesar-Müller, Vorsitzender Tel .: 081 2939229, Dr. Annelle Zietsman Tel.: 061-2033271, Dr. Preggy Emvula Tel.: 061-2033265 und Dr. Peter Störmer Tel.: 061-231410 sowie auf der Internetseite: www.sinasra.com.

Wiebke Schmidt

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Internationaler Tag des Albinismus in Namibia.
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