09.04.2015

Profi-Wilderer haben Namibia im Griff

Profi-Wilderer haben Namibia im Griff. Foto: Save the Rhino International

Profi-Wilderer haben Namibia im Griff. Foto: Save the Rhino International

Fachleute sprechen es aus: Bestorganisierte Profi-Wilderer haben Namibia im Griff. Kürzlich wurden mehrere Nashorn-Kadaver im Etoscha-Nationalpark und in der Kunene-Region entdeckt. Derweil warnt der Stiftung Save The Rhino Trust of Namibia (SRT) vor einem Ausarten der Wilderei: Es sei 'fünf vor zwölf'.

Im Etoscha-Nationalpark sind Kadaver von Nashörnern gefunden worden, wie die AZ aus zuverlässiger Quelle erfahren konnte. Wie viele genau ist noch unbekannt, die Meldungen variierten von einem bis hin zu mehreren Tierkörpern. Bei den Funden in der Kunene-Region handele es sich um alte Kadaver, während im Nationalpark Etoscha offenbar frische Nashornkörper gefunden worden seien. Zudem seien zuvor bereits im Rahmen eines Einsatzes im Damaraland (Kunene-Region) fünf Kadaver gefunden worden, wovon nur ein Tier nicht gewildert worden sei, wie es aus verschiedenen Quellen hieß. Im Falle Etoschas stehe allerdings noch nicht fest, wie viele Tiere eines natürlichen Todes gestorben oder mutwillig erlegt worden sind. Trotz mehrerer Versuche konnte die AZ gestern beim Ministerium für Umwelt und Tourismus keine Stellungnahme bzw. Details einholen. Indes ist Namibias Tierschutz-Lobby in Alarmbereitschaft: „Aus Südafrika schwappt eine dermaßen organisierte Form der Wilderei nach Namibia rüber, wie wir sie hier noch nicht gesehen haben“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Stiftung Save The Rhino Trust of Namibia (SRT), Dr. Axel Hartmann, im AZ-Gespräch. Zum Schutz der bedrohten Dickhäuter seien weder ausreichend Personal noch andere Ressourcen vorhanden. „Die Lage hier im Land wurde jahrelang beobachtet; da in Südafrika die illegale Nashornjagd den Wilderern immer schwerer fällt, ist Namibia das nächste Ziel“, warnt der SRT-Chef. Hartmann zufolge verlangt die Problematik dringend breite Aufmerksamkeit – sowohl die Regierung als auch die Bevölkerung müssten gegen die Nashornwilderei mobil machen und Mittel zur Verfügung stellen. In Hartmanns Augen verfüge Namibia nicht mehr über dieselben personellen Kapazitäten wie vor einigen Jahren, als noch „eingefleischte Wildschützer“ den Wilderern das Handwerk zu legen versuchten. „Doch selbst mit diesem Können wäre man heute nicht in der Lage, jedes einzelne Nashorn zu schützen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer von SRT.

Clemens von Alten

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Profi-Wilderer haben Namibia im Griff.

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