Polytechnic of Namibia erreicht Universitätsstatus

Polytechnic of Namibia erreicht Universitätsstatus, nennt sich künftig Namibia University of Science and Technology, NUST.

In der letzten Septemberwoche 2015 erreicht das Polytechnic of Namibia Universitätsstatus und nennt sich nun University of Science and Technoloy (NUST).

Idealerweise will Bildungsministerin Itah Kandjii-Murangi, dass der Übergang von der Fachhochschule (Polytechnic of Namibia) zur Universität für Wissenschaft und Technik (Namibia University of Science and Technology, NUST) so schnell wie möglich über die Bühne geht: „Es ist sehr wichtig, dass dieser Vorgang vor Ende dieses Jahres, im besten Fall in den kommenden Wochen, abgeschlossen ist, damit diese Insitution das neue akademische Jahr als eine vollwertige Universität antreten und damit ihren Platz in der höheren Bildung einnehmen kann“, so die Ministerin am Freitag in Windhoek. Anlass war die offizielle Verkündung, dass die entsprechende Gesetzgebung (Namibia University of Science and Technology Act, No. 7 of 2015) am 14. September im Amtsblatt veröffentlicht worden sei und somit zwei Wochen nach Erscheinen Rechtsgültigkeit erlange. „Der heutige Tag steht im Zeichen größerer Vielfalt unseres Bildungswesens, da wir eine neue Universität mit Schwerpunkten auf angewandte Forschung und Innovation begrüßen können.“ Wie Kandjii-Murangi erklärte, kann man anhand wirtschaftlich fortgeschrittener und entwickelter Länder sehen, dass ein Netzwerk aus hochgradigen Universitäten, die Forschung betreiben, ausschlaggebend für Innovation und Entwicklung sein. Dabei sei allerdings auch die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen, Wirtschaft, Regierung und Zivilgesellschaft entscheidend. Der deutsche Partner der namibischen Hochschule, die Fachhochschule Flensburg, die ebenfalls beabsichtigt, ihren Status und Namen zu ändern, der die Schlüsselbegriffe „Technische Hochschule“ bzw. „Universität für angewandte Wissenschaften“ enthalten soll, begrüßt die Entwicklung. Der Sprecher der FH-Flensburg Torsten Haase erklärte auf AZ-Nachfrage, das dies ein Trend in Deutschland sei: „Fachhochschulen gleichen sich immer mehr den Universitäten an. Als eine ‚University of Applied Sciences' haben sich die deutschen FHs im In- und Ausland durch ihre praxisorientierte Ausbildung und ihren Forschungsanteil einen sehr guten Ruf erarbeitet. Das zeigt u.a. auch die hervorragende Zusammenarbeit mit der (ehem.) Polytechnic of Namibia.“ Auch Prof. Dr. Marianne Zappen-Thomson von der University of Namibia (UNAM) meint, einen Trend in der höheren Bildungslandschaft zu erkennen. „Einerseits finde ich das etwas problematisch, wenn eine stark praxisorientierte Instanz sich plötzlich Universität nennt“, erklärte die namibische Akademikerin. „Wiederum merken viele Universitäten, dass ihnen einiges an Praxis fehlt und von daher finde ich es eine gute Entwicklung. Fachkräfte können wir immer gebrauchen.“ Prof. Dr. Thomas Schmidt, Direktor des Afrika-Zentrums der FH Flensburg, sagte: „Über diese guten Nachrichten freuen wir uns sehr und wünschen unseren Kolleginnen und Kollegen alles Gute.“ Die Vorteile sind Schmidt zufolge ein vereinfachter Zugang zur Wissenschaftsgesellschaft, stärkere Forschungsleistung, vertiefte Fachgebiete sowie eine verbesserte Positionierung bei Wissenschaftsausschreibungen und Drittmittelprojekten. Allerdings stehe NUST auch Herausforderungen bevor: „Die internen Strukturen und Prozesse müssen entsprechend der neuen akademischen Positionierung ausgerichtet werden. Auf das akademische Personal und Verwaltungsmitarbeiter kommen zusätzliche Qualifikationsbedürfnisse zu. Während die Forschungskapazität ausgeweitet wird, darf der erfolgreiche Fokus auf Technologietransfer und Industriekooperation nicht vernachlässigt werden“, so der Akademiker aus Flensburg.

Clemens von Alten

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Polytechnic of Namibia erreicht Universitätsstatus.