03.12.2013

Orts- und Platznamen der Angler in Namibia

Orts- und Platznamen der Angler in Namibia: Sarah se Gat am Atlantischen Ozean, nördlich der Mündung des Omaruru-Riviers.

Orts- und Platznamen der Angler in Namibia: Sarah se Gat am Atlantischen Ozean, nördlich der Mündung des Omaruru-Riviers.

Orts- und Platznamen der Angler in Namibia: Die Schilder neben der Salzstraße deuten auf die Möglichkeiten zum Angeln, hier der Platz "'Trappies'.

Orts- und Platznamen der Angler in Namibia: Die Schilder neben der Salzstraße deuten auf die Möglichkeiten zum Angeln, hier der Platz "'Trappies'.

In Namibia kennt man ungezählte Orts- und Platznamen im ganzen Land und in allen Sprachen. Auch in jüngerer Zeit entstehen neue Bezeichnungen für besondere, manchmal eng begrenzte Stellen. Die besten Plätze der Angler am Atlantischen Ozean gehören dazu.

„Wo hast Du den großen Fisch gefangen? Bei wessen rotem Lkw nahe welchem Loch?“ Solche Fragen sind entlang der namibischen Küste gang und gäbe. Allein zwischen Walvis Bay der Mündung des Ugab-Riviers gibt es über 80 verschiedene Angelplätze, die einen Namen haben. Diese sind oftmals für nicht afrikaanssprachige Personen verwirrend und für andere, die dieser Sprache mächtig sind, lösen bestimmte Namen Gelächter aus. Aber wer hat sich die Namen ausgedacht? Wo stammen zum Beispiel Namen wie Bennie se Rooi Lorrie oder Bakleigat her? Estelle Rubow vom Henties-Bay-Touristenzentrum klärt auf. „Viele Angelplätze haben Namen von bestimmten Eigenschaften in der Umgebung erhalten“, erklärt sie. Das gilt zum Beispiel für Angelplätze wie Winston, Die Walle oder Blare. Winston heißt der Angelplatz über 110 Kilometer nördlich der Omaruru-Riviermündung, weil dort das Wrack des Schiffes „Winston“ liegt. Blare liegt nahe Winston und heißt auf Deutsch „Blätter“ und deutet auf den Seetang, dort bei Ebbe sichtbar wird. Die Walle ist für die Sandhügel am Strand bekannt. Andere Angelplätze wie Galjoenfontein oder Steenbrasrif deuten auf die Fischarten hin, die dort häufiger vorkommen. Andere Namen sind auf interessante Geschichten zurückzuführen. Der wohl bekannteste Name ist Sarah se Gat oder Sarahs Loch. Dieser beliebte Angelplatz befindet sich etwa 13 Kilometer nördlich der Omaruru-Riviermündung. Sarah de Jager ist eine gebürtige Südafrikanerin, die seit 1955 zusammen mit ihrem Ehemann in Windhoek lebt. Während ihrer Urlaube ist sie regelmäßig nach Henties Bay gefahren und wurde dort als Meisteranglerin bekannt. De Jager hatte zudem die Gabe, lediglich durch beobachten des Meeres gute Angelplätze zu entdecken. An einem Tag im Jahr 1958 hat sie einen solchen fischreichen Platz gefunden – diesen hat sie mit einem Wahlknochen an einer Düne markiert. Die Stelle wurde somit als Sarah se Gat bekannt. Aber nicht nur in Namibia. Der südafrikanische Komponist Jan de Wet hat das Lied „Sarah de Jaer“ geschrieben, das Carike Keuzenkamp im Jahr 1981 sang. Es ist bis heute noch ein beliebter afrikaans-sprachiger Song, der auf diesen Platz zum Angeln hinweist. Eine andere, etwas lustigere Geschichte, hat der Angelplatz Predikantsgat, bzw. Pastors Loch. Pastor Kilian aus Gobabis, war etwa 70 Kilometer nördlich der Omaruru-Riviermündung angeln. Eine Frau oder „tannie“ empörte sich besonders darüber, da er seine Leine über ihre Angelleine geworfen hatte. Auf ihrer Beschimpfung erklärte er ihr, dass er ein Pastor sei, worauf sie geantwortet haben soll: „Predikant se gat – hier m… ek jou vanmore! (… hier schlage ich Dich heute)“ Bei Bakleigat, etwa 70 Kilometer nördlich der Omaruru-Riviermündung, hat ebenfalls eine lustige Geschichte stattgefunden. „Es war, als ob unsere Küste nicht lang genug ist“, meint Rubow. Bei Plätzen, wo der Fisch gut beißt, neigen Angler dazu, dicht bei einander zu stehen. Genau das ist an diesem Ort passiert, was unvermeidbare Streitereien ausgelöst hat. „Es war die perfekte Umgebung für einen guten Streit“, so Rubow. Bei Bakleigat sei eine Gruppe Südafrikaner sogar mit Fäusten auf einander losgegangen, daher der Name: Prügelloch. Ein anderer bekannter Angelplatz ist Bennie se Rooi Lorrie, liegt zwischen Wlotzkasbaken und Henties Bay. Über diese Geschichte gibt es unterschiedliche Versionen, doch etwas haben alle gemeinsam. Hier hat ein kleiner Junge namens Bennie mit seinem brandneuen, roten Spielzeuglastkraftwagen am Strand gespielt. Nachdem die Familie am Abend wieder Zuhause war, stellte man fest, dass Bennie seinen roten Lkw am Strand vergessen hatte. Nach der Rückkehr, um das Spielzeug zu holen, hat die Familie am nächsten Tag genau an der selben Stelle geangelt und dabei viele Fische gefangen. Somit wurde der Ort als „Bennies roter Lkw“ bekannt. Es gibt noch viele andere Angelplätze, die interessante Namen haben aber über dessen Geschichte wenig bekannt ist. Mehr Informationen über die verschiedenen Angelmöglichkeiten gibt es beim Henties Bay Tourism Centre (064-501143).

Erwin Leuschner

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Orts- und Platznamen der Angler in Namibia.

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