Novelle des Gesetzes für die kommerzielle Landreform in Namibia

Die Debatte im Nationalrat zur Novelle des Gesetzes für die kommerzielle Landreform beweist erneut, dass das Thema in Namibia einseitig und teils für eigene Zwecke ausgeschlachtet wird.

Die Debatte im Nationalrat zur Novelle des Gesetzes für die kommerzielle Landreform beweist erneut, dass das Thema in Namibia einseitig und teils für eigene Zwecke ausgeschlachtet wird.

Windhoek, Namibia: Bei der Argumentation mit Halbwahrheiten, gepaart mit latenten Drohungen gegen weiße Farmer, bleiben Fakten auf der Strecke. Da beschwert sich ein Abgeordneter, dass er vor 20 Jahren eine Farm beantragt und diese noch nicht bekommen habe. Was ist dem Abgeordneten wichtiger: das eigene Interesse oder das Interesse der Nation? Zudem wird gefordert, dass der Staat ein Preislimit für den Farmkauf setzt. Genau das soll aber die Gesetzesnovelle ändern, weil eine Preisverhandlung viel schneller zum Erfolg führen dürfte. Außerdem: Qualität hat ihren Preis, das gilt auch für Farmland. Immer wieder geht es nur um Landbesitz. Dass ein kommerzieller Farmer das Land bewirtschaftet und somit auch der Ökonomie, dem Arbeitsmarkt und letztlich der Gesellschaft dient, wird ausgeblendet. Bis Ende 2012 sind schon rund 7,5 Millionen Hektar Land umverteilt worden; das sind 50 Prozent des staatlichen Umverteilungsziels (15 Mio. ha bis 2020). Aber das bleibt in der Debatte leider unerwähnt.

Stefan Fischer

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Novelle des Gesetzes für die kommerzielle Landreform in Namibia.