03.07.2014

Namibia-Urlauber zweimal überfallen

Namibia-Urlauber zweimal beim Wasserturm am Lovers Hill überfallen.

Namibia-Urlauber zweimal beim Wasserturm am Lovers Hill überfallen.

Zwei deutsche Namibia-Urlauber, die während bei Windhoek gleich zweimal überfallen wurden, haben sich rückblickend enttäuscht von der namibischen Polizei gezeigt.

Windhoek, Namibia: Die Schilderungen der Opfer und die AZ-Recherche haben eklatante Versäumnisse zutage gebracht. Ulrike Schlosser aus Brühl und ihr Lebensgefährte kamen nach eigenen Angaben für zwei Wochen nach Namibia. Am 6. April, dem Ankunftstag, hätten sie eine Stadtführung in Windhoek mit einem Reiseunternehmen gebucht. Ihr deutschsprachiger Reiseführer sei mit ihnen zum Aussichtspunkt am Wasserturm (Zufahrt von WHS) gefahren, wo er die Vegetation erklärt habe. Als sich das Trio vom Auto entfernen wollte, habe Schlosser ihre Sachen aus dem Auto holen wollen. Doch der Reiseführer habe versichert, dass es dort sicher sei. Er habe gesagt, dass man nur in der Stadt seine Wertsachen mitnehmen müsse, da sonst die Scheiben eingeschlagen würden. „Als wir nach kurzer Zeit zurückkamen, waren unsere Jacken und der Rucksack weg“, berichtet Schlosser. Ihr Reiseführer habe das Fahrzeug unverschlossen gelassen. Laut Schlosser ist die Stadtpolizei kurz nach ihrer Alarmierung gekommen und hat die Gruppe auf die Wache gebracht, um Videoaufzeichnungen von einer am Aussichtspunkt angebrachten Überwachungskamera auszuwerten. Danach habe das Paar auf einer anderen Polizeistation eine Anzeige bei einer Polizistin erstattet, die als „außerordentlich desinteressiert und gelangweilt“ beschrieben wird. Der Vize-Befehlshaber der Stadtpolizei, Gerry Shikesho, bestätigte auf AZ-Nachfrage, dass an der genannten Stelle eine Kamera installiert sei, dank der bereits zwei Verdächtige verhaftet werden konnten, nachdem sie in ein Auto eingebrochen seien. Am 19. April, dem Tag ihrer Abreise, seien Schlosser und ihr Begleiter erneut und allein zum Aussichtspunkt gefahren, um nach womöglich weggeworfenen persönlichen Gegenständen zu suchen. Diesmal sei ihr Wagen verschlossen gewesen und sie hätten die Wertsachen bei ihrer Suche bei sich gehabt. Plötzlich seien drei Männer aufgetaucht, welche die Touristen mit Messern bedroht sowie deren Rucksack und Kamera entrissen hätten; Schlosser sei zudem nach einem Faustschlag zu Boden gegangen. Auf der Flucht hätten die Männer Flugtickets und Pässe weggeworfen. Die Stadtpolizei sei bereits am Auto gewesen, als das Paar zurückkehrte, habe die Täter aber nicht verfolgt. Schlosser sei ins Krankenhaus geschickt worden, bevor sie eine erneute Anzeige bei einer Beamtin aufgegeben habe, die sich „in gänzlich unbeteiligter, gelangweilter und herablassender Art“ präsentiert habe. Schlosser möchte nun nach ihrer Rückkehr wissen, ob es sich bei dem Aussichtsturm um einen Verbrechensschwerpunkt handelt. Shikesho antwortete auf die entsprechende AZ-Nachfrage nur vage; er meinte, dass Kriminelle von einer Gegend in die andere ziehen würden.

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibia-Urlauber zweimal überfallen.

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