Namibia und Nord-Korea: Ewige Freundschaft?

Namibia und Nord-Korea: Ewige Freundschaft?

Kommentator Frank Steffen zweifelt daran, ob sich Namibias SWAPO-Regierung ernsthaft fragt, was die internationale Gemeinschaft von der "ewigen Freundschaft" Namibias zu dem Schurkenstaat Nord-Korea hält.

Der Groschen will einfach nicht fallen. Namibia verpflichtet sich zu einer Loyalität gegenüber Nord-Korea aus der Zeit des Unabhängigkeitskampfes und der Solidarität kommunistischer Regime. Dabei ist die Schuld längst getilgt, denn der erste Schuss fiel am 26. August 1966 bei Omugulugwombashe und zum Ende des Jahres 1989, 23 Jahre später, wurden die Waffen abgegeben. Inzwischen sind wir seit mehr als 27 Jahren unabhängig, kleben aber Staaten wie Nord-Korea unvermindert am Rockzipfel. Unter Berücksichtigung der damaligen Weltpolitik konnte die Swapo so eben ein Bündnis mit China, Russland und Nord-Korea rechtfertigen. Doch gibt es ihnen nicht das Recht, sämtliche Namibier, und vor allem die Generationen nach der Unabhängigkeit, bleibend an Dogmen auszuverkaufen, die erstens vollkommen überholt sind und zweitens von keinem der wohlhabenden Parteibonzen Namibias ausgelebt werden. Es ist höchste Zeit, sich den herrschenden Umständen anzupassen und einzusehen, dass der Westen und die USA Summen in Namibia investieren, die China und noch weniger von Nord-Korea im Alleingang aufbringen werden. Wenn sich Nord-Korea mit aller Gewalt gegen die Welt wendet und sogar Länder wie Russland und China nervös macht, sollte sich Namibia endlich von diesem Staat abwenden und Basta! Nur so könnten wir sogar das Zünglein an der Waage sein und Nord-Korea zur Vernunft bringen. Damit würden wir uns zusätzliche Freunde in der Gegenwart schaffen.

Frank Steffen

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibia und Nord-Korea: Ewige Freundschaft?