20.04.2017

Namibia: Teilabschnitt Fernstraße A1 Windhoek-Okahandja in Betrieb

Namibia: Teilabschnitt Fernstraße A1 Windhoek-Okahandja in Betrieb. Foto: Yochanaan Coetzee

Namibia: Teilabschnitt Fernstraße A1 Windhoek-Okahandja in Betrieb. Foto: Yochanaan Coetzee

Diese Luftbildaufnahme zeigt einen der Verkehrsknotenpunkte Namibias neuer Fernstraße A1 zwischen Windhoek und Okahandja. In diesem Teilabschnitt ist das neue Industrieviertel bei Döbra und rechts im Bild sind die nördlichen Ausläufer Windhoeks zu erkennen.

Windhoek, Namibia: Alle Hauptverkehrswege sollen, getreu dem Vorsatz Namibias sich als Logistik-Knotenpunkt des südlichen Afrikas anzubieten, ausgebaut und modernisiert werden. Gestern wurde der Teilabschnitt der Fernstraße A1 (Windhoek-Okahandja) zwischen Brakwater und dem Döbra-Rivier offiziell von der Straßenbaubehörde in Betrieb genommen. Der Geschäftsführer der Straßenbehörde Namibias, Road Authority, Conrad Lutombi, ließ es sich gestern nicht nehmen, die Presse direkt an der neuen Fernstraße A1 Windhoek-Okahandja zu empfangen, wo er den neuen Straßenabschnitt vorstellen und amtlich in Betrieb nahm. „Wir sind stolz auf das was wir hier erreicht haben und noch erreichen werden. Dieser Abschnitt hat uns 335 Millionen N$ gekostet und ist uns Ende März amtlich vom Straßenbauingenieur VKE und dem Bauunternehmen Grinaker/LTA übergeben worden. Dies ist die dritte Phase des gesamten Projekts, welches uns am Ende eine moderne Autobahn beschert. Deswegen heißt dieser Abschnitt auch bereits A1“, erklärte Lutombi und wies darauf hin, dass dieser Straßenbau, wenngleich teuer, so doch den allgemein üblichen Baukosten entspricht und das die Unternehmer bereits seit Juni 2016 wegen Zeitverzug Strafgelder zahlten. In einem Privatgespräch mit der Allgemeinen Zeitung führten Lutombi und die zuständige Fachkraft Fiina Nkandi aus, dass die Road Authority bei allen Projekten prinzipiell erst selbst eine Kostenberechnung anstelle, bevor sie an den Markt trete. „Wenn das Angebot eines Straßenbauunternehmen 15% teurer ist als unsere Berechnung, nehmen wir das Angebot niemals an. Wenn es 15% unter dem Schnitt liegt und kein weiteres Angebot vorliegt, erörtern wir die Gründe, warum der Anbieter billiger ist“, erklärte Nkandi. Sie meinte ferner, dass man sich leider nach den Marktkosten richten müsse, wobei eine Straße unter den besten Umständen etwa 3,5 Millionen N$ pro Kilometer koste. Sie habe sich wiederholt mit den Kosten der Fernstraße A1 Windhoek-Okahandja befasst, doch seien diese am Ende realistisch, da einige Umstände zu weiteren Kosten geführt hätten: „Wir haben 170 Arbeiter von der sogenannten Youth League beschäftigt und mindestens drei Kleinunternehmen als Zulieferer benutzt. In der Windhoeker Umgebung konnten wir keine Firma finden, die uns das qualitätsgerechte Aggregat für dieses Projekt liefern konnte. Jetzt wird alles aus dem nächstliegenden Steinbruch im Ovitoto-Reservat angefahren. Die Überführungen und Brücken sind extrem teuer und die Tatsache, dass wir eine ordentliche Autobahn bauen, führt zu Sprengungskosten und ebenso aufwändigen Exkavationskosten. Land musste Privateigentümern abgekauft werden und Zäune mussten neuverlegt werden. Wir mussten unsere eigenen Bohrlöcher schlagen und die Wasserversorgung organisieren. Das alles sind Kosten, die dieses Projekt und auch die weiteren Abschnitte verteuern.“ Indes erklärte Lutombi, dass die Kosten des nun eröffneten Abschnitts mit seinen ursprünglich veranschlagten 290 Millionen N$ auf 335 Millionen Namibia-Dollar gestiegen seien „wegen einer zusätzlichen Service-Straße die parallel bei Elisenheim vorbei zum Industriegebiet führt.“ Der fertige Abschnitt sei durch ein Darlehen der deutschen KfW finanziert worden, wogegen die weiteren Phasen aus der Staatskasse Namibias finanziert werden sollen „auch wenn dies noch ein paar Jahre dauern kann“. Das gesamte Straßenbauprojekt besteht aus fünf Bauphasen: Phase 1 sei der Abschnitt der Umgehungsstraße auf der Höhe der Universität Namibias (UNAM) bis hin zur Sam-Nujoma-Straße (Nähe Concordia-Privatschule); Phase 2 sei der Abschnitt von der Sam-Nujoma-Straße bis nach Brakwater (Elisenheim-Brücke); Phase 3 ist das nun eröffnete Stück zwischen Brakwater und dem Döbra-Rivier (unweit der Okapuka-Gerberei) und Phasen 4A und 4B, erstrecken sich von Döbra bis zum Omakunde-Rivier (unweit Osona-Militärstützpunkt) und von dort bis zur Otjiwarongo-Abzweigung außerhalb Okahandjas auf dem Weg nach Karibib. Letzteres werde eine nagelneue Straße, welche vor Osona bereits in Richtung Nordwesten zur Groß-Barmen-Straße führen und Okahandja umgehen soll. „Dadurch haben wir in Zukunft nur eine große Brücke, die an einem Punkt über das Swakop-Rivier führt, da das Okahandja-Rivier Teil des Swakop-Riviers ist. Von der UNAM bis zur Otjiwarongo-Abbiegung wird das Gesamtprojekt etwa 2,5 Milliarden N$ kosten. Von der UNAM raus zum Hosea-Kutako-Flughafen rechnen wir nochmals mit etwa 1,5 Milliarden Namibia-Dollar“, meinte Lutombi.

Frank Steffen

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibia: Teilabschnitt Fernstraße A1 Windhoek-Okahandja in Betrieb.

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