27.12.2018

Namibia: Kabeljou Run

In Namibia hat der alljährliche  „Kabeljou Run“ begonnen. Viele namibische Brandungsangler halten sich allerdings nicht an die Fischereiregeln. Foto: privat

In Namibia hat der alljährliche „Kabeljou Run“ begonnen. Viele namibische Brandungsangler halten sich allerdings nicht an die Fischereiregeln. Foto: privat

In Namibia hat der alljährliche „Kabeljou Run“ begonnen und hat unter Brandungsanglern für Chaos gesorgt. Besonders große, mit Rogen gefüllte Afrikanische Adlerfische (auch Kablejau) werden seit gut einer Woche nördlich von Henties Bay gefangen. Dabei mangelt es an Kontrolle.

Seit über  einer Woche sind die Fischinspektoren entlang der Küste Zentralnamibias überfordert. „Wir haben schon Unmengen Geldbußen verhängt weil sich viele Brandungsangler nicht an die Regeln halten. Aber wir können nicht überall sein“, sagte die leitende Inspektorin im Fischereiministerium, Rosalia Mupetani, gestern der AZ auf Nachfrage. Die alljährliche Wanderung des Afrikanischen Adlerfischs, anlehnend an die afrikaanse Sprache in Namibia als „Kabeljou Run“ bekannt, begann in 2018 ungewöhnlich früh. Normalerweise schwimmen besonders große Afrikanische Adlerfische zu Jahresbeginn in Richtung Süden, wo sie dann auf der Höhe von Sandwich-Hafen laichen. Dieser „Run“ beginnt meistens im Januar, bzw. Februar, weshalb dann das Angeln bei Paaltjies nahe Walvis Bay nur beschränkt zugelassen wird. Die erste Migrationswelle wurde diesmal noch vor Weihnachten bei Solitude und Jakkalsputz (unweit Henties Bay) beobachtet. „In den 21 Jahren, in denen ich an der Küste angele, habe ich so etwas noch nie erlebt“, berichtet eine eingefleischte Anglerin aus Henties Bay der AZ. Seit vergangener Woche hat sich diese Migration entlang des Strandes auf der Höhe von Meile 68 und -72 sowie den beliebten Angelschauplätzen „Tolla se Gat“ und „Sarah se Gat“ fortgesetzt. „Wir haben nördlich von Henties Bay eine mobile Straßensperre errichtet und mehrere Angler in Besitz von einer unrechtmäßig hohen Anzahl Fischen ertappt“, erklärte Mupetani. Laut Gesetz darf eine Person am Tag lediglich im Besitz von zwei Afrikanischen Adlerfischen sein, die größer als 70 Zentimeter sind. Angler benutzen allerdings alternative Routen durch die Wüste oder am Strand entlang, um die Kontrollen zu umgehen - das war auch in diesem Jahr der Fall. „Eine Gruppe Angler ist einfach an der Straßensperre vorbei- und davongefahren, konnten aber kurz danach gefasst werden. Im Auto wurden sehr viele große Fische entdeckt“, berichtet eine weitere Anglerin der AZ. Mupetani konnte bis gestern keine Angaben über die Anzahl der ausgestellten Geldbußen machen. In einem Versuch die namibische Fischressource vor der Ausbeutung zu schützen, ruft sie allerdings die Öffentlichkeit auf, ihnen bekannte Vergehen zu melden.

Erwin Leuschner

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibia: Kabeljou Run.

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