25.02.2015

Namibia exportiert Gemüse

Namibia exportiert Gemüse Foto: Dirk Heinrich

Namibia exportiert Gemüse Foto: Dirk Heinrich

Namibias Bestreben selbstversorgend zu werden, wird erfolgreich von kommerziellen Farmern und Großprojekten vorangetrieben. Der Umsatz an Frischprodukten erreichte im vergangenen Jahr die 87 Millionen-Namibia-Dollar. Es konnten sogar Zwiebeln und Kartoffeln exportiert und die Grenzen für den Import dieser Produkte geschlossen werden. Hagen Frenzel (Foto) und Claudia Gaugler sind Zwiebelproduzenten, die auch in diesem Jahr wieder 3,7 Hektar angepflanzt haben. Im vergangenen Jahr konnten sie 240 Tonnen ernten.

Dem namibischen Ackerbaurat zufolge stieg der Umsatz von lokal produzierten Frischprodukten im dritten Viertel des Jahres 2013 von 55 Millionen Namibia-Dollar auf 87 Mio. N$ zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr. Im Jahr 2014 stammte 52 Prozent des in Namibia konsumierten frischen Gemüses und frischen Obstes aus lokalem Anbau, so der Ackerbaurat. Im Rahmen eines gesonderten Schemas zum Anbau von Zwiebeln und Kartoffeln seien die Grenzen für den Import dieser beiden Gemüsearten von vor allem Südafrika von Juni bis Dezember 2014 geschlossen worden. Die hiesige Nachfrage konnte von namibischen Produzenten gedeckt werden. Zwischen April und August des vergangenen Jahres konnten sogar 383 Tonnen Kartoffeln im Wert von 1,5 Mio. N$ und 3191 Tonnen Zwiebeln im Wert von über 13 Mio. N$ exportiert werden. „Wir haben den Großteil dieser beiden Produkte nach Angola ausgeführt“, sagte der Geschäftsführer des Ackerbaurates Christof Brock. Um das neue Schema für die beiden Gemüsearten verwalten zu können, mussten die bisher geltenden Genehmigungen für die Einfuhr von Obst und Gemüse geändert und eine Sondergenehmigung für Kartoffeln und Zwiebeln vom NAB (Namibian Agro­nomic Board) eingeführt werden. „Das bedeutet, dass die Zwiebel- und Kartoffelindustrie einer intensiveren Verwaltung unterworfen ist. Es werde genau beobachtet wie hoch die Nachfrage ist und ob die hiesigen Produzenten liefern können. Dies wird alle zwei Wochen neu bewertet“, sagte der ehemalige für Gartenbau zuständige Manager beim NAB und derzeitig Manager für Vermarktung und Forschung beim bei AMTA (Agro-Marketing and Trade Agency), Fidelis Mwazi. Hagen Frenzel und Claudia Gaugler hatten im vergangenen Jahr auf der Farm Rotenfels in der Nähe von Otavi neben Mais auch Zwiebeln angepflanzt. „Wir hatten 3,7 Hektar Zwiebeln unter künstlicher Bewässerung und konnten etwa 240 Tonnen ernten. Etwa die Hälfte wurde lokal und die andere Hälfte nach Angola verkauft“, sagte Frenzel. Auch in diesem Jahr wurden vor wenigen Tagen wieder 3,7 ha Zwiebeln gepflanzt. Die Kosten belaufen sich Frenzel zufolge auf etwa 85000 Namibia-Dollar pro Hektar. Nicht nur die Saat, der Dünger, die Bewässerung und Maschinen kosten Geld, sondern auch die arbeitsintensive Ernte, Verpackung und der Transport der Zwiebeln. „Es ist nicht einfach zu exportieren, denn für diesen Markt sind ausschließlich mittelgroße (medium) Zwiebeln gefragt. Ganz kleine Zwiebeln konnten wir nicht einmal loswerden und haben sie an unsere Schafe verfüttert“, so der Farmer. Bestimmte Zwiebeln wie besonders große, sehr kleine, rote, eingelegte und Lauchzwiebeln sind von den neuen Bestimmungen für die Ein- und Ausfuhr nicht betroffen. Das gleiche gelte für gewaschene kleine Kartoffeln (baby potatoes). „Der Gartenbausektor in Namibia nimmt gewaltig zu und der namibische Ackerbaurat versucht dies zu stimulieren, damit das Land selbstversorgend wird“, meinte Mwazi. Immer mehr Gemüsearten werden lokal angebaut und in hiesigen Geschäften angeboten, da vom Ackerbaurat vorgeschrieben wird, immer mehr lokal zu kaufen. Im Augenblick sind 41,5 Prozent erforderlich.

Dirk Heinrich

Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibia exportiert Gemüse.

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