29.11.2017

Namibia: Bekenntnis zur Jagd und zum Jagdtourismus

Namibia: Bekenntnis zur Jagd und zum Jagdtourismus auf der Jahreshauptversammlung der Namibia Professional Hunting Association (NAPHA). Foto: Stefan Fischer

Namibia: Bekenntnis zur Jagd und zum Jagdtourismus auf der Jahreshauptversammlung der Namibia Professional Hunting Association (NAPHA). Foto: Stefan Fischer

Regierung und der Berufsjagdverband Namibia Professional Hunting Association (NAPHA) haben ihr Bekenntnis zur Jagd und zum Jagdtourismus, damit auch zur Trophäenjagd in Namibia bekräftigt. Angesichts wachsender Kritik durch die Anti-Jagdlobby will man sich neu aufstellen. So sollen u. a. die Jagdethik formalisiert und der Abschuss alter Tiere gefördert werden.

Vor rund 150 Delegierten und Gästen auf der Jahreshauptversammlung des Berufsjagdverbandes Namibia Professional Hunting Association (NAPHA) sprach dessen Präsidentin Danene van der Westhuyzen gestern in Windhoek rückblickend auf 2017 von einer „Wende für die Jagd in Namibia“. Der Handlungsbedarf habe sich aus dem „intensiven Angriff“ auf diesen Sektor in der Öffentlichkeit ergeben. Der „uninformierte öffentliche Aufschrei gegen die Jagd“ habe zu einem „generellen Missverständnis hinsichtlich der Rolle der Jagd beim Naturschutz sowie zu einer allgemeinen Ignoranz der landschaftlichen Ökologie“ geführt, sagte die Napha-Präsidentin. Deshalb seien „drastische Veränderungen“ eingeleitet worden. „Namibia hat entschieden, die Jagd vollständig neu zu positionieren“, führte sie aus. Van der Westhuyzen erklärte dabei, dass das Kabinett den Begriff „Trophäenjagd“ mit dem Begriff „Naturschutzjagd“ (conservation hunting) ersetzt habe. Überdies habe der Ministerrat entschieden, sich allen Verboten entgegenzustellen, welche die Jagd negativ beeinflussen könnten. Mit anderen Worten: „Namibia verbietet Jagdverbote“, so die Napha-Präsidentin. Sie erwähnte ebenfalls die öffentliche Präsentation des neuen Tierwelt-Gesetzes, das sie als „visionär“ bezeichnete. Aber der Verband sei auch in der Pflicht und beispielsweise vom Umweltministerium mit der Erstellung eines neuen Verhaltenskodex´ beauftragt worden. Diesem Kodex, der an die Jagdgenehmigungen geknüpft sei, müsse sich fortan jeder Jäger, egal ob Namibier oder Ausländer, bei jeder Jagd (inklusive Fleischjagd) unterordnen und dies per Unterschrift bekräftigen. Als „visionärstes Unterfangen“ bezeichnete van der Westhuyzen ein neues, von Napha vorgeschlagenes Bemessungssystem. Demnach sollen alte Tiere für den Abschuss identifiziert, während jüngere Tier gleichzeitig verschont werden. Dabei werde „sichergestellt, dass Naturschutz-Jagd genetisch nachhaltig“ sei. Napha wolle dieses System auch anderen afrikanischen Ländern vorschlagen. Umweltminister Pohamba Shifeta wies vor allem auf die ökonomischen Aspekte hin. Die kommerzielle Jagd in Namibia sorge nicht nur für den Erhalt des Wildtierbestandes und dessen Lebensraumes, sondern auch für Einnahmen, Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum. So trage die Jagd mit fast 50% zu den Einnahmen für die Programme zum Ressourcenmanagement von Gemeinschaften bei. Und: „Die Jagd ist eine wichtige Einnahmequelle für fast die Hälfte aller kommerziellen Farmen in Namibia“, führte der Minister aus. Er wies darauf hin, dass sich die Wildtierpopulation vergrößere, was allerdings auch zum Mensch-Tier-Konflikt führe. „Wir können stolz auf das sein, was wir im Naturschutz erreicht haben“, resümierte Shifeta. Allerdings sorge internationale Aufmerksamkeit auch für Kritik, die der Minister scharf verurteilte. Zu Anfeindungen aus dem Ausland sagte er: „Sie haben ihren Wildtierbestand fast ausgerottet und wollen uns nun lehren, was wir mit unseren Tieren tun sollen, das ist irrational.“ Und abschließend: „Wir respektieren deren Meinungsfreiheit, aber sie sollen sich nicht an der Verbreitung von Gerüchten und Falschinformationen beteiligen.“

Zahlen & Fakten zur Jagd in Namibia:*

  • Rund 450 Millionen N$ werden von der Jagd auf Wildfarmen pro Jahr generiert. Das schließt das Nettoeinkommen bzw. den Beitrag des Ressourcenmanagements durch die Gemeinschaften in Höhe von 100 Millionen N$ noch nicht ein.
  • Im Jagdsektor sind rund 15000 Menschen beschäftigt.
  • Landesweit gibt es 83 Hegegebiete, in denen mehr als 250000 Menschen leben und die jährlich über 50 Millionen N$ generieren, vor allem durch die Nutzung des Wildtierbestandes.

* Quelle: Ministerium für Umwelt und Tourismus

Stefan Fischer
Mit freundlicher Genehmigung der Allgemeinen Zeitung in Windhoek (Namibia), veröffentlicht das Namibiana Buchdepot die Pressemeldung: Namibia: Bekenntnis zur Jagd und zum Jagdtourismus.

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